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Medienbericht
Gewerkschaften warnen vor "Personalkollaps" im öffentlichen Dienst

Im öffentlichen Dienst nimmt der Personalmangel nach Einschätzung mehrerer Gewerkschaften bedenkliche Dimensionen an.

    Ein leerer Klassenraum in einer Schule
    Der Mangel an Lehrpersonal führt vielerorts dazu, dass Unterricht ersatzlos ausfallen muss. (dpa / Klaus-Dietmar Gabbert)
    Es drohe ein Personalkollaps, warnte Daniel Merbitz, Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, in den "Funke-Medien". Das Bildungssystem sei deutlich unterfinanziert, was zu Überlastung und Fachkräftemangel führe. Bis 2030 fehlten voraussichtlich 80.000 Lehrkräfte und 230.000 Fachkräfte in Kitas.
    Der Vorsitzende des Beamtenbundes dbb, Silberbach, sieht vor allem bei Digitalisierung und beim Bürokratieabbau Nachholbedarf. Dadurch werde die staatliche Leistungsfähigkeit geschwächt. Aktuell seien rund 360.000 Stellen im öffentlichen Dienst unbesetzt. Bis 2030 gehen demnach etwa 1,3 Millionen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes in den Ruhestand.
    Bei der Polizei fehlen ebenfalls in allen Bereichen Beamte, warnte der stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Mertens. Das führe zu Bearbeitungsstau bei der Ermittlung, und zwar in allen Bundesländern. Das Erstarken populistischer und teils extremer Strömungen müsse ein Weckruf für die Politik sein, das zu ändern.
    Diese Nachricht wurde am 08.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.