Es begann vor 20 Jahren mit einem Zittern im kleinen Finger der linken Hand. Heute ist die 64jährige Helgard Koch immer öfter auf fremde Hilfe angewiesen. Obwohl sie eine Höchstdosis an Medikamenten einnimmt, hat die Parkinsonkrankheit ihren Körper unter Kontrolle:
"In den letzten Jahren ist es so schlimm geworden mit der Überbewegung, entweder bewege ich mich unterhalb der Taille furchtbar und weiß nicht wohin. Ich sag immer aus Spaß und Dollerei, ich tanze Rock’n Roll und wenn die Überbewegung nicht ist, dann bewege ich mich von der Taille nach oben gar nicht und fange an zu zittern, wie jetzt im Moment zittere ich auch ganz furchtbar. Wenn mich was aufregt ist es ganz schlimm."
Die Ursache für diese Bewegungsstörung findet sich im Gehirn von Helgard Koch. Dort feuern ganze Nervenzellverbände synchron, anstatt gezielt nur einzeln aktiv zu werden. Nur eine achtstündige Operation kann diesen Zustand noch ändern. Dabei setzen Neurochirurgen an der Universitätsklinik Köln ihr Elektrodendrähte in das Bewegungszentrum ihres Gehirns ein. Hildegard Koch will den Eingriff wagen.
"Weil ich einsehe, dass es so nicht weitergeht bis zu meinem Lebensende, nur noch zuhause und nur noch hin- und hertorkeln wie als wenn ich eine Flasche Schnaps auf hätte. Das ist nichts, um jedes bisschen bitten, das wollte ich nicht, und weil alle Ärzte mir bescheinigen, dass es um die Hälfte oder sogar noch mehr besser wird, und ich kann mir nicht vorstellen, dass man eine Operation macht, die viel Geld kostet, wenn man von vornherein weiß, es lohnt sich nicht. Das ist ja nicht Sinn der Sache. Aber Angst habe ich trotzdem."
Was die tiefen Hirnelektroden genau bewirken, untersucht Peter Tass am Forschungszentrum Jülich schon seit Jahren. Tass:
"Nach allen experimentellen Befunden sieht es so aus, dass die Hochfrequenzstimulation, die Nervenzellen, die sie direkt trifft, wirklich unterdrückt auch stoppt, die können überhaupt nicht mehr feuern, während Fasern, die durch das stimulierte Gebiet ziehen, auch angeregt werden können, so dass es also durchaus auch zwei verschiedene Effekte, den einen blockierenden aber für weiter entfernt liegende Strukturen den anregenden Effekt gibt."
Bei der zurzeit üblichen Hochfrequenzstimulation, werden die synchron feuernden Nervenzellverbände mit 130 Hertz quasi unter Dauerbeschuss gesetzt. Das blockiert die Symptome der Parkinsonpatienten, kann aber die kranken Nervenzellen nicht heilen. Deswegen erprobt Peter Tass zurzeit eine sanftere Stimulationsmethode. Dabei wird das Hirngewebe an mehreren Elektrodenkontakten mit sechs bis neun hintereinandergeschalteten Impulsen stimuliert. Zwischen den Impulspaketen gibt es Pausen von mehreren Sekunden. Die Nervenzellverbände kommen dadurch aus dem Takt und feuern nicht mehr synchron und genau das wollen die Forscher. Tass:
"Diese Desynchronisation ist nicht nur insofern ganz gut, weil man dadurch milder, also mit wesentlich weniger Strom das Symptom unterdrücken kann, sondern die Nervenzellen feuern weiter, die sind weiter aktiv, aber nicht mehr stark synchron, und als Folge bilden sich diese übermäßig starken synaptischen Verbindungen zwischen Nervenzellen, die immer dann da sind, wenn Nervenzellen über längere Zeit übermäßig synchron miteinander aktiv sind, zurück, das heißt diese betroffenen Nervenzellverbände verlernen ihr Bestreben und verlernen auch die Fähigkeit sich so übermäßig stark zu synchonisieren."
Wenn die Nervenzellen nicht mehr synchron feuern, verschwinden auch die Symptome. Bei 17 Patienten konnte Peter Tass die neue Stimulationsmethode bereits erfolgreich testen. Bis das Verfahren für alle Parkinsonkranken verfügbar ist, werden allerdings noch mindestens zwei Jahre vergehen. Aber auch die herkömmliche Hochfrequenzstimulation hilft vielen Patienten. Helgard Koch hat die Operation gut überstanden.
"Sagenhaft gut, einfach gut, ich habe die Augen aufgemacht und war hellwach. Da sind ja einige Stellen an meinem Körper, die genäht worden sind, aber das tut jetzt noch ein bisschen weh, wenn ich mich bewege, wenn ich still sitze, dann merke ich gar nichts."
Heute Nachmittag wird eine Ärztin die Stimulationsstärke einstellen, die für Helgard Koch am besten geeignet ist. Ob ihr die Hirnelektroden dauerhaft helfen zeigt sich dann in den nächsten Wochen.
"In den letzten Jahren ist es so schlimm geworden mit der Überbewegung, entweder bewege ich mich unterhalb der Taille furchtbar und weiß nicht wohin. Ich sag immer aus Spaß und Dollerei, ich tanze Rock’n Roll und wenn die Überbewegung nicht ist, dann bewege ich mich von der Taille nach oben gar nicht und fange an zu zittern, wie jetzt im Moment zittere ich auch ganz furchtbar. Wenn mich was aufregt ist es ganz schlimm."
Die Ursache für diese Bewegungsstörung findet sich im Gehirn von Helgard Koch. Dort feuern ganze Nervenzellverbände synchron, anstatt gezielt nur einzeln aktiv zu werden. Nur eine achtstündige Operation kann diesen Zustand noch ändern. Dabei setzen Neurochirurgen an der Universitätsklinik Köln ihr Elektrodendrähte in das Bewegungszentrum ihres Gehirns ein. Hildegard Koch will den Eingriff wagen.
"Weil ich einsehe, dass es so nicht weitergeht bis zu meinem Lebensende, nur noch zuhause und nur noch hin- und hertorkeln wie als wenn ich eine Flasche Schnaps auf hätte. Das ist nichts, um jedes bisschen bitten, das wollte ich nicht, und weil alle Ärzte mir bescheinigen, dass es um die Hälfte oder sogar noch mehr besser wird, und ich kann mir nicht vorstellen, dass man eine Operation macht, die viel Geld kostet, wenn man von vornherein weiß, es lohnt sich nicht. Das ist ja nicht Sinn der Sache. Aber Angst habe ich trotzdem."
Was die tiefen Hirnelektroden genau bewirken, untersucht Peter Tass am Forschungszentrum Jülich schon seit Jahren. Tass:
"Nach allen experimentellen Befunden sieht es so aus, dass die Hochfrequenzstimulation, die Nervenzellen, die sie direkt trifft, wirklich unterdrückt auch stoppt, die können überhaupt nicht mehr feuern, während Fasern, die durch das stimulierte Gebiet ziehen, auch angeregt werden können, so dass es also durchaus auch zwei verschiedene Effekte, den einen blockierenden aber für weiter entfernt liegende Strukturen den anregenden Effekt gibt."
Bei der zurzeit üblichen Hochfrequenzstimulation, werden die synchron feuernden Nervenzellverbände mit 130 Hertz quasi unter Dauerbeschuss gesetzt. Das blockiert die Symptome der Parkinsonpatienten, kann aber die kranken Nervenzellen nicht heilen. Deswegen erprobt Peter Tass zurzeit eine sanftere Stimulationsmethode. Dabei wird das Hirngewebe an mehreren Elektrodenkontakten mit sechs bis neun hintereinandergeschalteten Impulsen stimuliert. Zwischen den Impulspaketen gibt es Pausen von mehreren Sekunden. Die Nervenzellverbände kommen dadurch aus dem Takt und feuern nicht mehr synchron und genau das wollen die Forscher. Tass:
"Diese Desynchronisation ist nicht nur insofern ganz gut, weil man dadurch milder, also mit wesentlich weniger Strom das Symptom unterdrücken kann, sondern die Nervenzellen feuern weiter, die sind weiter aktiv, aber nicht mehr stark synchron, und als Folge bilden sich diese übermäßig starken synaptischen Verbindungen zwischen Nervenzellen, die immer dann da sind, wenn Nervenzellen über längere Zeit übermäßig synchron miteinander aktiv sind, zurück, das heißt diese betroffenen Nervenzellverbände verlernen ihr Bestreben und verlernen auch die Fähigkeit sich so übermäßig stark zu synchonisieren."
Wenn die Nervenzellen nicht mehr synchron feuern, verschwinden auch die Symptome. Bei 17 Patienten konnte Peter Tass die neue Stimulationsmethode bereits erfolgreich testen. Bis das Verfahren für alle Parkinsonkranken verfügbar ist, werden allerdings noch mindestens zwei Jahre vergehen. Aber auch die herkömmliche Hochfrequenzstimulation hilft vielen Patienten. Helgard Koch hat die Operation gut überstanden.
"Sagenhaft gut, einfach gut, ich habe die Augen aufgemacht und war hellwach. Da sind ja einige Stellen an meinem Körper, die genäht worden sind, aber das tut jetzt noch ein bisschen weh, wenn ich mich bewege, wenn ich still sitze, dann merke ich gar nichts."
Heute Nachmittag wird eine Ärztin die Stimulationsstärke einstellen, die für Helgard Koch am besten geeignet ist. Ob ihr die Hirnelektroden dauerhaft helfen zeigt sich dann in den nächsten Wochen.