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GfK-Konsumklima
Verbraucher vor Weihnachten in Kauflaune

Im Schnitt 285 Euro wollen deutsche Verbraucher für Geschenke ausgeben. Das sind drei Euro weniger als im Vorjahr, wie die Marktforscher der Nürnberger GfK erklärten. Der Handel kann sich dennoch auf ein sattes Weihnachtsgeschäft freuen.

Von Brigitte Scholtes | 27.11.2014
    Verpacktes Geschenk an einem Weihnachtsbaum.
    Der Handel rechnet im Weihnachtsgeschäft mit einem Umsatz von 15 Milliarden Euro. (dpa/Jan-Philipp Strobel)
    Kurz vor Weihnachten hat sich die Stimmung der Verbraucher wieder etwas verbessert, für Dezember sagen die Marktforscher der Nürnberger GfK einen leicht steigenden Indikator von 8,7 Punkten voraus. Auch wenn die Konjunkturaussichten schlechter werden, rechnen die Verbraucher mit weiter steigenden Einkommen und einem stabilen Arbeitsmarkt, sagt Rolf Bürkl von der GfK:
    "Auf der anderen Seite kam jetzt positiv für den Konsum noch dazu, dass die Sparneigung auf ein historisches Tief abgerutscht ist. Und hier sind die Gründe klar darin zu sehen, dass erste Banken Strafzinsen angekündigt haben auf größere Guthaben zunächst. Aber viele, auch private Sparer fürchten natürlich, dass solche Strafzinsen irgendwann auch sie treffen könnten, und entsprechend ist ihre Sparneigung in den Keller gerutscht."
    Beste Voraussetzungen also für ein gutes Weihnachtsgeschäft. Das soll dem Handel im laufenden Jahr 15 Milliarden Euro in die Kassen spülen - umgerechnet gibt jeder Deutsche damit 285 Euro für Weihnachtsgeschenke aus, drei Euro weniger als im Vorjahr. Das aber sei ein unverändert hohes Niveau, meint der Handelsexperte der GfK, Wolfgang Adlwarth. Dabei hätten sich die Geschenkvorlieben kaum verändert:
    Top-Geschenke: Gutscheine, Bücher, Textilien
    "Die Verbraucher schenken immer häufiger Gutscheine, dann ganz an der Spitze stehen von der Reichweite her die Bücher und vom vorgesehenen Ausgabenvolumen her sind es die Textilien."
    Und auch Bargeld bleibt beliebt. 3,4 Milliarden Euro werden allein in dieser Form verschenkt. 25 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung hat sich das Niveau der Ausgaben in West und Ost fast angeglichen, aber es gibt unterschiedliche Präferenzen, erläutert Wolfgang Adlwarth:
    "So sehen wir im Osten, dass Lebensmittel einen deutlich höheren Stellenwert haben als Weihnachtsgeschenk, als dass im Westen der Fall ist."
    Immer beliebter in Ost und West wird das Einkaufen per Mausklick: Gut die Hälfte der Deutschen will mindestens ein Geschenk online kaufen.