Das Recyclingunternehmen Bartscherer ist einer von vielen privaten Entsorgern in der Hauptstadt. Auf dem Betriebshof lagert Altpapier, gepresst zu quadratischen tonnenschweren Ballen, meterhoch gestapelt. Bis zu 700 Tonnen Altpapier stehen jeden Tag auf der Liste mit den Wareneingängen. Das meiste kommt aus Druckereien, Gewerbebetrieben und Industrieanlagen, erklärt Geschäftsführer Andreas Siepelt. Noch im September vor einem Jahr hat die Papierindustrie für jede Tonne über 100 Euro bezahlt. Inzwischen ist der Marktpreis um die Hälfte gesunken. Im überdachten Teil der Anlage bleibt Siepelt vor einem Fließband stehen. Er zeigt auf bunte und weiße Papiere zwischen Pizzakartons. Nach wenigen Metern verschwindet das Altpapier in der Sortieranlage, die wie eine Tunnelröhre unter der Decke hängt.
"Das ist Material, wie sie es aus dem Haushalt kennen, wie sie es in der blauen Tonne haben. Dieses Material wird bei uns über die Sortieranlage getrennt, in Zeitungen, Zeitschriften, Illustrierte. Von 100 Prozent Altpapier wird wieder Neupapier hergestellt, nämlich das Zeitungsdruckpapier."
Feiner weißer Papierstaub liegt in der Luft. Siepelt mustert den Haufen Altpapier am Ende der Tunnelröhre, nickt zufrieden.
"Hier haben Sie nur noch Zeitungen, Zeitschriften und Illustrierte und einen Pappenanteil von unter drei Prozent. Wenn der Pappenanteil über drei Prozent sein würde, würde uns die Papierindustrie dieses Material reklamieren, denn aus einem braunen Karton können die kein weißes Zeitungspapier herstellen."
Nach dem Sortieren werden Papiere und Kartonagen zu tonnenschweren Ballen verpresst.
"Hier wird das Material in loser Form aufs Band geschoben und dann verpresst. Je nach Sorte. Man sieht ja hier schon die Sortenunterschiede, alles schön ordentlich sortiert. Vermischt wäre es nur die Hälfte wert."
Zurück im Büro sieht er durch das Fenster direkt auf den Recyclinghof. Dort sortieren Gabelstapler die fertig gepressten Ballen. Spätestens nach zehn Tagen muss der Rohstoff zum Abnehmer, sonst verdirbt die empfindliche Ware. Noch im September 2008 wurden Höchstpreise erzielt. Geschäftsführer Siepelt konnte das Papier vom Recyclinghof Bartscherer bis nach Indien und China verkaufen. Aber auch die Nachfrage in Deutschland und Europa war riesig.
"Da lagen die Preise deutlich im dreistelligen Bereich. Sie lagen also bei weit über 100 Euro für diese Materialien, in der Fabrik, beim Abnehmer, und diese Preise sind dann mit Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise auf nahezu null gegangen. Wir haben also unser Altpapier mehr oder weniger verschenkt."
Andreas Siepelt kennt die Branche seit Jahren. Einen Preisverfall, wie im Oktober 2008 hat er noch nie erlebt. Erst vor zehn Monaten haben sich die Preise auf einem halb so hohen Niveau eingependelt.
"Dann gab es eine leichte Erholung, alle waren aus dem Schock erwacht, sodass man jetzt in etwa vielleicht zwanzig Euro drüber, so zwischen 40, 50 Euro pro Tonne ab Station für das Altpapier erzielen kann. Das sind so die Preise, auf denen wir uns im Moment bewegen."
Die Folgen der Krise spürt das Privatunternehmen Bartscherer mit etwa 120 Mitarbeitern bis heute. Befristete Arbeitsverträge konnten nicht verlängert werden, der Umsatz liegt im laufenden Geschäftsjahr bei etwa 14 Millionen Euro. Ein Minus von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für die Zukunft gibt Andreas Siepelt die Prognose: Verhalten optimistisch.
Mit der Finanzkrise sind auch die Märkte für Metall und Stahl eingebrochen. Der private Entsorger Interseroh mit Sitz in Köln ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit etwa 2000 Mitarbeitern. Vor der Finanzkrise lagen die Höchstpreise für Kupfer bei 6000 Euro pro Tonne, erinnert sich der Vorstandsvorsitzende Axel Schweitzer.
"Die Notierung von Kupfer fiel dann bis zum Jahresende auf etwa 2000 Euro pro Tonne und innerhalb von einer Woche um 1000 Euro pro Tonne. 1000 Euro pro Tonne, das sind Schwankungen, die es vorher in Jahren nicht gegeben hat."
Wie für Altpapier gilt auch für den Sekundärrohstoff Kupfer: Die Nachfrage aus China regelt den Preis. Kupfer hat inzwischen wieder einen Wert von etwa viereinhalb Tausend Euro pro Tonne. Axel Schweitzer erklärt die positive Entwicklung vor allem mit den Investitionsprogrammen der chinesischen Regierung von etwa 580 Milliarden Euro. Gelder für den Bau von Straßen, Gebäuden, Versorgungsleitungen. Langfristig werden sich die Rohstoffpreise stabilisieren, doch es bleibt bei Preisschwankungen, meint der Recyclingexperte.
"Die Märkte sind heute noch nicht in einem Gleichgewicht, und das zeigt sich dann ähnlich wie ein Erdbeben auch an starken Preisschwüngen, die wir in diesem Jahr erleben und die wir auch für die nächsten Jahre noch sehen."
Die Wirtschaftswelt dreht sich gen Osten, so seine Prognose. In den nächsten Jahren wird sich zeigen, dass der chinesische Markt mit seinen enormen Steigerungsraten noch mehr als bisher die Preise für Sekundärrohstoffe diktiert.
"Das ist Material, wie sie es aus dem Haushalt kennen, wie sie es in der blauen Tonne haben. Dieses Material wird bei uns über die Sortieranlage getrennt, in Zeitungen, Zeitschriften, Illustrierte. Von 100 Prozent Altpapier wird wieder Neupapier hergestellt, nämlich das Zeitungsdruckpapier."
Feiner weißer Papierstaub liegt in der Luft. Siepelt mustert den Haufen Altpapier am Ende der Tunnelröhre, nickt zufrieden.
"Hier haben Sie nur noch Zeitungen, Zeitschriften und Illustrierte und einen Pappenanteil von unter drei Prozent. Wenn der Pappenanteil über drei Prozent sein würde, würde uns die Papierindustrie dieses Material reklamieren, denn aus einem braunen Karton können die kein weißes Zeitungspapier herstellen."
Nach dem Sortieren werden Papiere und Kartonagen zu tonnenschweren Ballen verpresst.
"Hier wird das Material in loser Form aufs Band geschoben und dann verpresst. Je nach Sorte. Man sieht ja hier schon die Sortenunterschiede, alles schön ordentlich sortiert. Vermischt wäre es nur die Hälfte wert."
Zurück im Büro sieht er durch das Fenster direkt auf den Recyclinghof. Dort sortieren Gabelstapler die fertig gepressten Ballen. Spätestens nach zehn Tagen muss der Rohstoff zum Abnehmer, sonst verdirbt die empfindliche Ware. Noch im September 2008 wurden Höchstpreise erzielt. Geschäftsführer Siepelt konnte das Papier vom Recyclinghof Bartscherer bis nach Indien und China verkaufen. Aber auch die Nachfrage in Deutschland und Europa war riesig.
"Da lagen die Preise deutlich im dreistelligen Bereich. Sie lagen also bei weit über 100 Euro für diese Materialien, in der Fabrik, beim Abnehmer, und diese Preise sind dann mit Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise auf nahezu null gegangen. Wir haben also unser Altpapier mehr oder weniger verschenkt."
Andreas Siepelt kennt die Branche seit Jahren. Einen Preisverfall, wie im Oktober 2008 hat er noch nie erlebt. Erst vor zehn Monaten haben sich die Preise auf einem halb so hohen Niveau eingependelt.
"Dann gab es eine leichte Erholung, alle waren aus dem Schock erwacht, sodass man jetzt in etwa vielleicht zwanzig Euro drüber, so zwischen 40, 50 Euro pro Tonne ab Station für das Altpapier erzielen kann. Das sind so die Preise, auf denen wir uns im Moment bewegen."
Die Folgen der Krise spürt das Privatunternehmen Bartscherer mit etwa 120 Mitarbeitern bis heute. Befristete Arbeitsverträge konnten nicht verlängert werden, der Umsatz liegt im laufenden Geschäftsjahr bei etwa 14 Millionen Euro. Ein Minus von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für die Zukunft gibt Andreas Siepelt die Prognose: Verhalten optimistisch.
Mit der Finanzkrise sind auch die Märkte für Metall und Stahl eingebrochen. Der private Entsorger Interseroh mit Sitz in Köln ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit etwa 2000 Mitarbeitern. Vor der Finanzkrise lagen die Höchstpreise für Kupfer bei 6000 Euro pro Tonne, erinnert sich der Vorstandsvorsitzende Axel Schweitzer.
"Die Notierung von Kupfer fiel dann bis zum Jahresende auf etwa 2000 Euro pro Tonne und innerhalb von einer Woche um 1000 Euro pro Tonne. 1000 Euro pro Tonne, das sind Schwankungen, die es vorher in Jahren nicht gegeben hat."
Wie für Altpapier gilt auch für den Sekundärrohstoff Kupfer: Die Nachfrage aus China regelt den Preis. Kupfer hat inzwischen wieder einen Wert von etwa viereinhalb Tausend Euro pro Tonne. Axel Schweitzer erklärt die positive Entwicklung vor allem mit den Investitionsprogrammen der chinesischen Regierung von etwa 580 Milliarden Euro. Gelder für den Bau von Straßen, Gebäuden, Versorgungsleitungen. Langfristig werden sich die Rohstoffpreise stabilisieren, doch es bleibt bei Preisschwankungen, meint der Recyclingexperte.
"Die Märkte sind heute noch nicht in einem Gleichgewicht, und das zeigt sich dann ähnlich wie ein Erdbeben auch an starken Preisschwüngen, die wir in diesem Jahr erleben und die wir auch für die nächsten Jahre noch sehen."
Die Wirtschaftswelt dreht sich gen Osten, so seine Prognose. In den nächsten Jahren wird sich zeigen, dass der chinesische Markt mit seinen enormen Steigerungsraten noch mehr als bisher die Preise für Sekundärrohstoffe diktiert.