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Giotto zurück an der Erde

Heute vor zehn Jahren hat die Raumsonde Giotto uns ihren Abschiedsbesuch abgestattet. In gut 220.000 Kilometern Entfernung zog sie zwischen Erde und Mond hindurch. Die Kometenforscher blickten wehmütig der Sonde hinterher, die von Europas Weltraumorganisation ESA betrieben wurde. Denn Giotto war 1986 bis auf 600 Kilometer an den Kern des Kometen Halley heran geflogen - und hatte spektakuläre Bilder zur Erde gefunkt. Für Europas Weltraumforschung war es der erste ganz große Triumph.

Von Dirk Lorenzen |
    Die Kamera war ein Werk des Teams um Horst Uwe Keller am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Katlenburg bei Göttingen. Sie vollbrachte geradezu ein Wunder: Giotto und der Komet flogen mit 245000 Kilometern pro Stunde aufeinander zu. Dennoch waren die Fotos gestochen scharf. Das ist so, als wollte ein Düsenjägerpilot einen Kollegen fotografieren, der ihm im Überschalltempo entgegen kommt.

    Nach dem Halley-Vorbeiflug wurde Giotto in eine Art Winterschlaf versetzt. Vier Jahre später ließ sich die Sonde problemlos wecken. Die technischen Geräte an Bord hatten unter den harten Bedingungen des Weltraums nicht gelitten - zum Erstaunen der Flugingenieure.

    So bekam Giotto ein zweites Ziel: Im Juli 1992 flog sie nur gut 100 Kilometer entfernt am Kern des Kometen Grigg-Skjellerup vorbei. Nachdem die Messdaten dieser Passage zur Erde gefunkt waren, wurde die Sonde endgültig abgeschaltet.

    Doch genau heute vor zehn Jahren winkte die legendäre Kometensonde ein letztes Mal den Forschern ganz aus der Nähe zu.

    Kurzbeschreibung der Giotto-Mission

    Das Max-Planck.Institut für Sonnensystemforschung