
Zahlreiche Staats- und Regierungschefs sind als Gäste geladen. Außenministerin Baerbock sagte bei einer Veranstaltung des Medienunternehmens "The Pioneer", sie werde das Treffen mit Interesse beobachten.
Der Gründer der südafrikanischen Denkfabrik "Institute for Security Studies" in Pretoria, Jakkie Cilliers, hält die Entschlusskraft der Brics für begrenzt. Langfristig dürfte die unvermeidliche Rivalität zwischen China und Indien die größte Herausforderung sein, sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Eine störungsfreie Beziehung zwischen den fünf Ländern sei nicht möglich, betonte auch die indische Politologin Anuradha Chenoy von der Jindal Global University in Sonipat. Es gebe zwar unterschiedliche strategische Vorstellungen, aber auch Gemeinsamkeiten wie das Ziel, die Dominanz des US-Dollars auf den Weltmärkten zu brechen, sagte sie dem kanadischen Rundfunk CBC.
Der leitende Mitarbeiter des "Pacific Forum" in Hawaii, Akhil Ramesh, warnte im US-Magazin Newsweek, die USA hinkten Russland, Indien und China im Globalen Süden hinterher. Als Opfer des westlichen Imperialismus und Kolonialismus und weil sie ähnliche Entwicklungsherausforderungen hätten, herrsche eine besondere Solidarität zwischen dem Globalen Süden und Indien und China. Der Ansatz der USA sei nach wie vor, die Länder des Globalen Südens als Schachfiguren in ihren Konflikten mit China oder Russland zu benutzen. Das habe ihnen verständlicherweise nicht geholfen, Freunde zu gewinnen.
Die Politikwissenschaftlerin und Koordinatorin des BRICS Policy Center in Rio de Janeiro, Ana Saggioro Garcia, sagte, der Staatenblock habe sich von einer primär wirtschaftlichen Gruppe zu einer geopolitischen Gruppe gewandelt. Dieser Prozess sei durch die angespannten Beziehungen zwischen China und den USA und durch den Krieg Russlands in der Ukraine beschleunigt worden.
Diese Nachricht wurde am 22.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.