Die Überlegungen, Doping im Leistungssport zu legalisieren oder zu liberalisieren, sind alles andere als neu. Doch jetzt, wo das Bild des dopingfreien Westdeutschlands sich selbst für den letzten Beobachter als Mythos herausgestellt hat, bekommen die Befürworter der Dopinglegalisierung Aufwind. Und in der Tat spricht aus ihrer Sicht so einiges für diesen Schritt. Mit einem kontrollierten, zulässigen Dopingsystem würde der Wettkampf zwischen den Athleten wieder ausgeglichener sein. Niemand müsste sich benachteiligt fühlen. Die Befürworter sind überzeugt: der Sport würde wieder "fairer" werden.
Wer jetzt einwenden will, dass Epo oder anabole Steroide eine massive Bedrohung für die Gesundheit der Athleten darstellen, dem sagen die Dopingbefürworter: Leistungssport ist immer gesundheitsschädlich. Überanspruchung von Körperpartien führen bei vielen Athleten zu dauerhaften Verletzungen. Knie, Schulter, Hüfte, Rücken – alles kaputt. Da wären Pillen und Spritzen kaum gefährlicher. Außerdem herrscht unter vielen Sportlern und Ärzten längst die Auffassung, dass ein unter ärztlicher Aufsicht betriebenes Doping körperliche Folgeschäden sogar mildern könnte.
Aber wollen wir das? Wir, die Freizeitsportler, Fans, Eltern, die talentierte Kinder zum Training fahren – wollen wir, dass künftig Weltrekorde offenkundig nur durch chemische Zusätze entstehen? Welche Bedeutung hätten diese dann noch? Welchen Sinn hätten Veranstaltungen wie die Olympischen Spiele?
Nein, kann da die Antwort nur lauten: Wir wollen das nicht. Selbst, wenn wir den heiklen Gedankengängen der Befürworter folgen, ist klar: Das, was mit diesem unheilvollem Schritt gewonnen wäre, wiegt nicht ansatzweise den unglaublichen Verlust auf, den der Leistungssport erleiden würde. Denn in dieser Diskussion geht es längst nicht mehr um Einzelschicksale oder den unbändigen Rekord- und Medaillenrausch. Was hier auf dem Spiel steht ist die Glaubwürdigkeit des Sports und seine Idee als solche.
Das Dopen sportlich zu legalisieren bedeutet: Den letzten Funken gesunden Wettkampfes dem Geschäft zu Opfern, das seit vielen Jahren alle Bereiche des Sports parasitär belagert. Vermarktung und Profit diktieren die Geschickte der Sportwelt. Im Hintergrund von Läufern, Schwimmern und Radfahrern operieren Manager, Werbestrategen und Sponsoren und handeln mit Summen, die jenseits aller Vorstellung sind. Für sie gilt: Wenn der Ball rollt, rollt der Rubel. Und das Motto: "Höher, Weiter, Schneller" gilt eher für Bankkonten als für Wettkämpfe.
Gegen Doping zu sein heißt deshalb auch gegen die komplette Aushöhlung des Sports zu sein. Heißt auf lange Sicht, wenigstens das Prinzip des Wettkampfs unbeeinflusst zu lassen, auch wenn sich vielleicht nicht alle an diese Regeln halten werden. Doch dagegen kann man etwas machen. Mehr Kontrollen, bessere Kontrollen. Intensivere, flächendecken Tests in allen Sportarten, auch gegen den Widerstand von dubiosen Funktionären und Verbänden, die immer den Weg des geringsten Widerstandes gehen wollen.
Und auch wir können etwas tun. Wir könnten zum Beispiel unseren Blick endlich mal weg vom Medaillenspiegel lenken. Es wäre schon viel gewonnen, wenn wir der persönlichen Bestzeit eines Athleten die gleiche Wertschätzung schenken, wie einem Weltrekord.
Wer jetzt einwenden will, dass Epo oder anabole Steroide eine massive Bedrohung für die Gesundheit der Athleten darstellen, dem sagen die Dopingbefürworter: Leistungssport ist immer gesundheitsschädlich. Überanspruchung von Körperpartien führen bei vielen Athleten zu dauerhaften Verletzungen. Knie, Schulter, Hüfte, Rücken – alles kaputt. Da wären Pillen und Spritzen kaum gefährlicher. Außerdem herrscht unter vielen Sportlern und Ärzten längst die Auffassung, dass ein unter ärztlicher Aufsicht betriebenes Doping körperliche Folgeschäden sogar mildern könnte.
Aber wollen wir das? Wir, die Freizeitsportler, Fans, Eltern, die talentierte Kinder zum Training fahren – wollen wir, dass künftig Weltrekorde offenkundig nur durch chemische Zusätze entstehen? Welche Bedeutung hätten diese dann noch? Welchen Sinn hätten Veranstaltungen wie die Olympischen Spiele?
Nein, kann da die Antwort nur lauten: Wir wollen das nicht. Selbst, wenn wir den heiklen Gedankengängen der Befürworter folgen, ist klar: Das, was mit diesem unheilvollem Schritt gewonnen wäre, wiegt nicht ansatzweise den unglaublichen Verlust auf, den der Leistungssport erleiden würde. Denn in dieser Diskussion geht es längst nicht mehr um Einzelschicksale oder den unbändigen Rekord- und Medaillenrausch. Was hier auf dem Spiel steht ist die Glaubwürdigkeit des Sports und seine Idee als solche.
Das Dopen sportlich zu legalisieren bedeutet: Den letzten Funken gesunden Wettkampfes dem Geschäft zu Opfern, das seit vielen Jahren alle Bereiche des Sports parasitär belagert. Vermarktung und Profit diktieren die Geschickte der Sportwelt. Im Hintergrund von Läufern, Schwimmern und Radfahrern operieren Manager, Werbestrategen und Sponsoren und handeln mit Summen, die jenseits aller Vorstellung sind. Für sie gilt: Wenn der Ball rollt, rollt der Rubel. Und das Motto: "Höher, Weiter, Schneller" gilt eher für Bankkonten als für Wettkämpfe.
Gegen Doping zu sein heißt deshalb auch gegen die komplette Aushöhlung des Sports zu sein. Heißt auf lange Sicht, wenigstens das Prinzip des Wettkampfs unbeeinflusst zu lassen, auch wenn sich vielleicht nicht alle an diese Regeln halten werden. Doch dagegen kann man etwas machen. Mehr Kontrollen, bessere Kontrollen. Intensivere, flächendecken Tests in allen Sportarten, auch gegen den Widerstand von dubiosen Funktionären und Verbänden, die immer den Weg des geringsten Widerstandes gehen wollen.
Und auch wir können etwas tun. Wir könnten zum Beispiel unseren Blick endlich mal weg vom Medaillenspiegel lenken. Es wäre schon viel gewonnen, wenn wir der persönlichen Bestzeit eines Athleten die gleiche Wertschätzung schenken, wie einem Weltrekord.