Im Pausenhof der St. Mary's Boys National School in Drogheda herrscht großer Betrieb. In dieser irischen Volksschule werden Knaben im Alter zwischen 6 und 12 Jahren unterrichtet. Zusätzlich besuchen 4- und 5-Jährige, die mit den hübschen Begriffen "Junior Infants" und "Senior Infants" bedacht werden, die Vorschule. Sie tragen alle Uniformen: Entweder Hose, Hemd, Krawatte und Pullover oder einen Trainingsanzug, wenn an dem Tag Turnen auf dem Stundenplan steht. Alles ist grau oder blau. Was halten die vier Lehrerinnen, die Pausenaufsicht haben, von den Uniformen?
"Well, I think they're a great idea, so, I'll be for school uniforms..."
Martina ist restlos überzeugt von Uniformen.
"Why? I just think especially as they get older, the competition with clothes and that kind of thing, it's just nice that they're all in the same things."
Je älter sie werden, desto eher beseitigen die Uniformen Wettbewerb und Konkurrenz. Maeve ist einverstanden:
"It assists rules, you know, you can just make it clearer that they're expected to adhere to school rules."
Es gibt Regeln über Pünktlichkeit, es gibt ein Verbot, Schmuck zu tragen, und die Uniform bildet gewissermaßen den Ausgangspunkt für die Disziplin.
Die Lehrerin Aine kann sich an die Zeit vor etwa 10 Jahren erinnern, bevor die Uniformen auf Wunsch der Eltern eingeführt wurden.
"And I can see the difference now, you could see the divide in the social status of the kids."
Die sozialen Unterschiede sprangen damals sofort ins Auge, jetzt sind alle gleich.
Soweit die einmütige Lehrerschaft, was aber sagen die Kinder?
"My badge is on it, don't like it being on it."
Der 4-jährige Jack zum Beispiel mag das Schulabzeichen auf seinem Trainingsanzug nicht, es stört ihn nämlich beim Turnen.
Während die Dreikäsehoch brav im Flur in Einerkolonne einstehen, um auf die Toilette zu gehen, holen wir die Meinung der Zwölfjährigen ein. In der 6.
Klasse zeigen hoch erhobene Hände, dass fast alle gegen Uniformen sind.
"They're really uncomfortable and they're really dull, as James said, and it's better wearing your own clothes."
Die Uniformen sind unbequem und haben langweilige, dumpfe Farben, sagt Darren. Im Sommer ist das Zeug viel zu warm, meinen die meisten. Die Jungen sind sich einig, dass sie lieber ihre eigenen Kleider tragen würden. Mit der Konkurrenz und den Beschimpfungen muss man leben, stellt Feargal nüchtern fest.
"If people do insult you, you just say to yourself: Hey, this is me, this is the way I dress, I don't care what other people think."
Ihn kümmert das nicht. Seine Kleider sagen, wer er ist. Und James befürchtet, dass er in Uniform für jemand gehalten wird, der er gar nicht ist.
"Yeah, people could mistake us for what we're not."
In der nahe gelegenen Marymount Volksschule für Mädchen wird gerade eine Art von Sesseltanz gespielt. In der dritten Klasse jammern die Mädchen, die Turnkleider, die den ganzen Tag über getragen werden müssen, seien viel zu heiß; kurze Hosen müssten im Sommer erlaubt sein. Kate-Lynn hat zudem grundsätzlich etwas gegen Uniformen:
"Well, ‘cause we all look the same, and I don't like that."
Alle sehen gleich aus, das mag sie nicht. Aber hat die Gleichheit denn nicht auch Vorteile? Unsinn, protestiert Emma:
"Rubbish. Cause we look like a little army belonging to the teachers that just say "Attention, he!" (lacht)"
Wir sehen aus wie eine kleine Armee unter dem Kommando der Lehrer. Beth entkräftet das Argument, die Kleider könnten zu einem Wettbewerb der Eitelkeiten führen, mit entwaffnender Schlagkraft:
"How would it be a competition? There is nothing to win."
Wie kann es ein Wettbewerb sein, wenn es nichts zu gewinnen gibt? - Im Verlaufe der Diskussion räumen die Mädchen ein, dass es durchaus zu Spannungen kommen könnte, wenn einzelne Mädchen beispielsweise besonders teure Leibchen trügen. Ruth indessen hat auch darauf eine Antwort:
"If there's no uniform, if anyone said, "Ha-ha"..."
Sollte mich jemand wegen meiner Kleider verspotten, werde ich sie darauf hinweisen, dass ich dafür ein paar Freunde habe.
"...so? At least I have a couple of friends."
Das Fazit des Lokaltermins in Drogheda ist eindeutig: Eltern und Lehrer dafür, Schüler dagegen. Ein Kompromiss für die jüngeren Kinder ist leicht denkbar, bei den Älteren dagegen beruht die Ablehnung auf dem grundsätzlichen Wunsch nach Individualität.
"Well, I think they're a great idea, so, I'll be for school uniforms..."
Martina ist restlos überzeugt von Uniformen.
"Why? I just think especially as they get older, the competition with clothes and that kind of thing, it's just nice that they're all in the same things."
Je älter sie werden, desto eher beseitigen die Uniformen Wettbewerb und Konkurrenz. Maeve ist einverstanden:
"It assists rules, you know, you can just make it clearer that they're expected to adhere to school rules."
Es gibt Regeln über Pünktlichkeit, es gibt ein Verbot, Schmuck zu tragen, und die Uniform bildet gewissermaßen den Ausgangspunkt für die Disziplin.
Die Lehrerin Aine kann sich an die Zeit vor etwa 10 Jahren erinnern, bevor die Uniformen auf Wunsch der Eltern eingeführt wurden.
"And I can see the difference now, you could see the divide in the social status of the kids."
Die sozialen Unterschiede sprangen damals sofort ins Auge, jetzt sind alle gleich.
Soweit die einmütige Lehrerschaft, was aber sagen die Kinder?
"My badge is on it, don't like it being on it."
Der 4-jährige Jack zum Beispiel mag das Schulabzeichen auf seinem Trainingsanzug nicht, es stört ihn nämlich beim Turnen.
Während die Dreikäsehoch brav im Flur in Einerkolonne einstehen, um auf die Toilette zu gehen, holen wir die Meinung der Zwölfjährigen ein. In der 6.
Klasse zeigen hoch erhobene Hände, dass fast alle gegen Uniformen sind.
"They're really uncomfortable and they're really dull, as James said, and it's better wearing your own clothes."
Die Uniformen sind unbequem und haben langweilige, dumpfe Farben, sagt Darren. Im Sommer ist das Zeug viel zu warm, meinen die meisten. Die Jungen sind sich einig, dass sie lieber ihre eigenen Kleider tragen würden. Mit der Konkurrenz und den Beschimpfungen muss man leben, stellt Feargal nüchtern fest.
"If people do insult you, you just say to yourself: Hey, this is me, this is the way I dress, I don't care what other people think."
Ihn kümmert das nicht. Seine Kleider sagen, wer er ist. Und James befürchtet, dass er in Uniform für jemand gehalten wird, der er gar nicht ist.
"Yeah, people could mistake us for what we're not."
In der nahe gelegenen Marymount Volksschule für Mädchen wird gerade eine Art von Sesseltanz gespielt. In der dritten Klasse jammern die Mädchen, die Turnkleider, die den ganzen Tag über getragen werden müssen, seien viel zu heiß; kurze Hosen müssten im Sommer erlaubt sein. Kate-Lynn hat zudem grundsätzlich etwas gegen Uniformen:
"Well, ‘cause we all look the same, and I don't like that."
Alle sehen gleich aus, das mag sie nicht. Aber hat die Gleichheit denn nicht auch Vorteile? Unsinn, protestiert Emma:
"Rubbish. Cause we look like a little army belonging to the teachers that just say "Attention, he!" (lacht)"
Wir sehen aus wie eine kleine Armee unter dem Kommando der Lehrer. Beth entkräftet das Argument, die Kleider könnten zu einem Wettbewerb der Eitelkeiten führen, mit entwaffnender Schlagkraft:
"How would it be a competition? There is nothing to win."
Wie kann es ein Wettbewerb sein, wenn es nichts zu gewinnen gibt? - Im Verlaufe der Diskussion räumen die Mädchen ein, dass es durchaus zu Spannungen kommen könnte, wenn einzelne Mädchen beispielsweise besonders teure Leibchen trügen. Ruth indessen hat auch darauf eine Antwort:
"If there's no uniform, if anyone said, "Ha-ha"..."
Sollte mich jemand wegen meiner Kleider verspotten, werde ich sie darauf hinweisen, dass ich dafür ein paar Freunde habe.
"...so? At least I have a couple of friends."
Das Fazit des Lokaltermins in Drogheda ist eindeutig: Eltern und Lehrer dafür, Schüler dagegen. Ein Kompromiss für die jüngeren Kinder ist leicht denkbar, bei den Älteren dagegen beruht die Ablehnung auf dem grundsätzlichen Wunsch nach Individualität.