Francoise Camet, die ENA-Direktorin für Forschung und Weiterbildung erklärt, wie viele Auswahlverfahren es an diesen Schulen gibt:
" Unsere Studenten werden in drei Auswahlverfahren ausgewählt. Da gibt es einmal den so genannten externen Wettbewerb, der Studenten erlaubt, hier weiterzustudieren. Dann gibt es den internen Wettbewerb, der bereits ausgewählten Schülern aus den zwei Vorbereitungsjahren erlaubt, hier ihr zweieinhalbjähriges Studium beginnen zu können, und schließlich den Wettbewerb für diejenigen, die bereits im Berufsleben stehen und eine Weiterbildung anstreben. Pro Jahr haben wir hier an dieser Schule 1200 Bewerber. Zehn Prozent davon werden aufgenommen."
Darum wehren sich die französischen Eliteschulen nun gegen die geplante Vereinheitlichung des europäischen Bildungssystems durch die Bologna-Abschlüsse: Sie stehen diesen Abschlüssen sehr kritisch gegenüber, vor allem dem damit verbundenen Credit-Point-System. Denn, so erklärte Christian Margaria, der Präsident der Conférence des Grandes Ecoles auf einer Pressekonferenz: "Weder das Aufnahmeverfahren, noch das Diplom einer französischen Eliteschule kann auf eine Sammlung von ECTS- Punkten reduziert werden." Francoise Camet weiß warum:
" Bei uns ist Ausbildung keine theoretische Angelegenheit, sondern von Anfang an Praxis-verbunden. Gleich im ersten Studienjahr wird parallel zum Unterricht sechs Monate in einem Bürgermeisteramt gearbeitet. Danach geht es dann sechs Monate in eine Botschaft. Dann geht es erneut zu einem rein theoretischen Studium für sieben Monate nach Strassburg. Dabei wird der Student von uns auf Schritt und Tritt betreut. Der ganze Ausbildungszyklus nimmt 27 Monate in Anspruch. Wird das erfolgreich abgeschlossen, dann hat der Student nicht nur Punkte gesammelt, sondern wir kennen seine Persönlichkeit und seinen Arbeitsstil. Und dann wird er "platziert". Die, die hier eintreten, sind ja bereits angestellt."
Das unterschied die Grandes Ecoles schon immer von den Universitäten. Universitätsabschlüsse wie Licence, nach drei Studienjahren oder Ma îtrise das heißt Magister hatten nichts mit den Diplomen der Eliteschulen zu tun. In Frankreich ist die Beziehung zwischen beiden Institutionen seit 1945 geregelt, was nun durcheinander gerät. Denn es stellen sich viele Fragen. Etwa: Aufnahmeverfahren und Studienabschnitte der Grandes Ecoles sollen auch weiterhin neben den Bologna-Abschlüssen bestehen bleiben. Doch was bedeuten sie nun im gesamteuropäischen Kontext? Wie zählen die zwei Jahre der Classes préparatoires der Eliteschulen für die, die dann doch nicht aufgenommen werden. Bislang entsprach diese Zeit einer Licence - das heißt drei Studienjahren, die nicht als Abschluss galten. Dass dies nun auf zwei Jahre heruntergesetzt werden soll, entspricht einer Gleichsetzung von Grande Ecole und Universität, was in den Elitekreisen natürlich nicht gerne gesehen wird. Denn Frankreichs Grandes Ecoles sind für sie mehr als nur x-beliebige austauschbare Ausbildungsplätze, erklärt Francoise Camet:
" Die Idee dahinter ist ja, dass Ausbildung, Weiterbildung, Arbeit und interministerielle Beziehungen - dass das alles ein Fluss ist. Und das ist eine starke Idee. Und die Bewertung eines Studenten und eines Forschers ergibt sich nur aus diesem Kontext her aus. So sind diese Schulen dann ein Ort, an dem der Staat die Instrumente seiner Verwaltung immer wieder erneuern kann. Und genau das wollen wir erhalten."
" Unsere Studenten werden in drei Auswahlverfahren ausgewählt. Da gibt es einmal den so genannten externen Wettbewerb, der Studenten erlaubt, hier weiterzustudieren. Dann gibt es den internen Wettbewerb, der bereits ausgewählten Schülern aus den zwei Vorbereitungsjahren erlaubt, hier ihr zweieinhalbjähriges Studium beginnen zu können, und schließlich den Wettbewerb für diejenigen, die bereits im Berufsleben stehen und eine Weiterbildung anstreben. Pro Jahr haben wir hier an dieser Schule 1200 Bewerber. Zehn Prozent davon werden aufgenommen."
Darum wehren sich die französischen Eliteschulen nun gegen die geplante Vereinheitlichung des europäischen Bildungssystems durch die Bologna-Abschlüsse: Sie stehen diesen Abschlüssen sehr kritisch gegenüber, vor allem dem damit verbundenen Credit-Point-System. Denn, so erklärte Christian Margaria, der Präsident der Conférence des Grandes Ecoles auf einer Pressekonferenz: "Weder das Aufnahmeverfahren, noch das Diplom einer französischen Eliteschule kann auf eine Sammlung von ECTS- Punkten reduziert werden." Francoise Camet weiß warum:
" Bei uns ist Ausbildung keine theoretische Angelegenheit, sondern von Anfang an Praxis-verbunden. Gleich im ersten Studienjahr wird parallel zum Unterricht sechs Monate in einem Bürgermeisteramt gearbeitet. Danach geht es dann sechs Monate in eine Botschaft. Dann geht es erneut zu einem rein theoretischen Studium für sieben Monate nach Strassburg. Dabei wird der Student von uns auf Schritt und Tritt betreut. Der ganze Ausbildungszyklus nimmt 27 Monate in Anspruch. Wird das erfolgreich abgeschlossen, dann hat der Student nicht nur Punkte gesammelt, sondern wir kennen seine Persönlichkeit und seinen Arbeitsstil. Und dann wird er "platziert". Die, die hier eintreten, sind ja bereits angestellt."
Das unterschied die Grandes Ecoles schon immer von den Universitäten. Universitätsabschlüsse wie Licence, nach drei Studienjahren oder Ma îtrise das heißt Magister hatten nichts mit den Diplomen der Eliteschulen zu tun. In Frankreich ist die Beziehung zwischen beiden Institutionen seit 1945 geregelt, was nun durcheinander gerät. Denn es stellen sich viele Fragen. Etwa: Aufnahmeverfahren und Studienabschnitte der Grandes Ecoles sollen auch weiterhin neben den Bologna-Abschlüssen bestehen bleiben. Doch was bedeuten sie nun im gesamteuropäischen Kontext? Wie zählen die zwei Jahre der Classes préparatoires der Eliteschulen für die, die dann doch nicht aufgenommen werden. Bislang entsprach diese Zeit einer Licence - das heißt drei Studienjahren, die nicht als Abschluss galten. Dass dies nun auf zwei Jahre heruntergesetzt werden soll, entspricht einer Gleichsetzung von Grande Ecole und Universität, was in den Elitekreisen natürlich nicht gerne gesehen wird. Denn Frankreichs Grandes Ecoles sind für sie mehr als nur x-beliebige austauschbare Ausbildungsplätze, erklärt Francoise Camet:
" Die Idee dahinter ist ja, dass Ausbildung, Weiterbildung, Arbeit und interministerielle Beziehungen - dass das alles ein Fluss ist. Und das ist eine starke Idee. Und die Bewertung eines Studenten und eines Forschers ergibt sich nur aus diesem Kontext her aus. So sind diese Schulen dann ein Ort, an dem der Staat die Instrumente seiner Verwaltung immer wieder erneuern kann. Und genau das wollen wir erhalten."