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Klimawandel
Gletscher schmelzen bei Flut auch von unten

Der Verlust von Gletscher-Eis ist offenbar viel dramatischer als angenommen. Das hat ein internationales Team aus Forschenden mit Hilfe von Satelliten in Grönland herausgefunden.

    Der Petermann-Gletscher in Grönland (Archivaufnahme 2012).
    Der Petermann-Gletscher in Grönland (Archivaufnahme 2012). (picture alliance / dpa / NASa)
    Die Wissenschaftler haben den Petermann-Gletscher im Nordwesten Grönlands untersucht. Dabei fanden sie heraus, dass der Gletscher auf der Unterseite, dort wo er auf dem Land aufliegen sollte, stark unterhöhlt ist. Grund ist demnach der Tidenhub. Bei Flut drückt Ozeanwasser gegen den Gletscher. Weil dieses Wasser wärmer ist als 0 Grad, lässt es den Gletscher schmelzen. Durch den Klimwandel steigen die Wassertemperaturen im Ozean zusätzlich an. Die neuen Messungen zeigen nun: Bei Flut dringt das Wasser bis zu vier Kilometer landeinwärts unter den Gletscher. Mit solchen Eis-Verlusten haben Klimaforschende bisher nicht gerechnet. Die Forschenden sagen: Viele Gletscher verlieren deutlich mehr Wasser als bisher vermutet. Der Anstieg des Meeresspiegels könnte dramatischer ausfallen als erwartet.
    Diese Nachricht wurde am 10.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.