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Global Media Forum in Bonn
Ein Zeichen für die Pressefreiheit

Zur Jubiläumsveranstaltung des Global Media Forum wird über die Situation der Medien in post-faktischer Zeit, Filterblasen und Populismus debattiert. Ein Zeichen wollen die Veranstalter mit der Verleihung des Freedom of Speech Award setzen, der in diesem Jahr an einen überraschenden Gewinner geht.

Von Michael Borgers | 19.06.2017
    Der Präsident der White House Correspondents' Association beim Global Media Forum
    Der Präsident der White House Correspondents' Association beim Global Media Forum (picture alliance / Oliver Berg/dpa)
    Zum 10. Mal treffen sich Journalisten, Politiker und Vertreter der Zivilgesellschaft ab dem 19. Juni zum Global Media Forum in Bonn. Zum Kreis der Teilnehmer gehören der Unternehmer und Kreml-Kritiker Michail Chodorkowski sowie der Generalsekretär von Amnesty-International, Salil Shetty. Erwartet werden insgesamt rund 2000 Gäste aus 130 Ländern.
    Beim diesjährigen Treffen werden die Neuerungen der digitalen Welt ein großes Thema sein, kündigt der Intendant der Deutschen Welle, Peter Limbourg an. "Wir schauen nach vorne in die Zukunft!"
    Themen des Global Media Forums sind u.a.: "Künstliche Intelligenz und Journalismus", "Populismus - eine Bedrohung von Werten" oder auch "Medien in der post-faktischen Zeit".
    Die Chefredakteurin der Deutschen Welle, Ines Pohl fordert von den Medien, anderen Meinungen mit Respekt zu begegnen. Dennoch sei es "wichtig, die eigenen Werte und die eigenen Grundsätze hochzuhalten und zu schützen."
    Preis für die Pressefreiheit an die White House Correspondents
    Besondere Aufmerksamkeit beim Global Media Forum gilt dem "Freedom of Speech Award".
    Die Deutsche Welle verleiht den Journalistenpreis in diesem Jahr an die White House Correspondents’ Association (WHCA). Entgegennehmen wird ihn der WHCA-Präsident Jeff Mason.
    Ungewöhnlich ist vor allem, dass diese Auszeichnung nun in die USA geht. Denn geehrt werden normalerweise Journalisten, deren freie Arbeit in Gefahr ist. So erhielt im vergangenen Jahr noch Sedat Ergin, der Chefredakteur der türkischen Zeitung Hürriyet den Preis.
    Mit der Auszeichnung für die White House Correspondents' Association soll ein Zeichen gesetzt werden. DW-Intendant Peter Limbourg hätte noch vor wenigen Jahren nicht erwartet, dass die Deutsche Welle eine Journalistenorganisation in den USA auszeichnen würde. "Aber wir glauben, dass es ein Anschlag auf die Pressefreiheit ist, wenn Donald Trump die Medien aggressiv verurteilt, sie unflätig beschimpft", so Limbourg.