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Globalisierung

"Sozialismus oder Barbarei", für Rosa Luxemburg waren das 1916, mitten im 1. Weltkrieg, die einzig möglichen politischen Alternativen. In ihrer Schrift zur Krise der Sozialdemokratie setzte sie sich mit den Perspektiven kapitalistischer Entwicklung auseinander und befand, dass die revolutionäre Arbeiterbewegung den Weg der bürgerlichen Gesellschaft in die Barbarei verhindern müsse. Dass dies gründlich misslang, dass der deutsche Faschismus eine Barbarei bis dahin ungekannten Ausmaßes entfesselte, ist bekannt. Und was - sich Sozialismus nennend - überdauerte, dürfte den Beifall Rosa Luxemburgs kaum gefunden haben. Nach dem kläglichen Ende des kommunistischen Imperiums darf der Kapitalismus sich nun als Sieger der Geschichte ausgeben. Allerdings machen seit einigen Jahren Bewegungen immer lautstärker von sich reden, die zumindest der neoliberalen Variante kapitalistischer Ideologie den Sieg nur vorläufig zuerkennen mögen. Ob in Seattle, Genua, Porto Alegre, Paris oder Mumbai: Die Befürworter eines von sozialstaatlicher Regulierung ungehemmten Marktes, der sog. Globalisierung, sehen sich immer öfter Kritikern gegenüber, denen es zunehmend gelingt, sich in der Öffentlichkeit Gehör und Sympathien zu verschaffen. Im selben Maße setzt nun allerdings auch eine Kritik an diesen Kritikern ein. "Kapitalismus oder Barbarei" nannte in Anlehnung an Luxemburgs Parole die Merkur-Redaktion ein Sonderheft, in dessen Vorwort die Herausgeber die Globalisierungskritiker als "reaktionär" bezeichnen. Die 10 Irrtümer der Globalisierungsgegner wurden ebenfalls zwischen zwei Buchdeckeln ausgemacht, und auch der jede Verteidigung zunichte machende Vorwurf des Antisemitismus bleibt nicht mehr ausgespart. Elmar Altvater hat sich mit der Kritik an den Kritikern auseinandergesetzt:

Von Elmar Altvater |
    Es begann in Frankreich, findet aber inzwischen auch hierzulande seine Anhänger: Das Spiel mit dem Antisemitismus-Vorwurf gegen die sog. Globalisierungsgegner. Zu diesem Zweck wird eine Argumentationskette konstruiert: Wer die Globalisierung, und dabei insbesondere die globalen Finanzmärkte, kritisiert, der hat zumindest implizit die Akteure der Finanzmärkte im Blickfeld. Nun braucht der Interpret den Globalisierungskritikern nur noch zu unterstellen, sie meinten 'die Juden’, und flugs gilt ihnen Globalisierungskritik als "implizit" antisemitisch. In der "Zeit" z.B. waren Artikel dieses Tenors zu finden.

    Ein Teil der Attac-Mitglieder mag nicht wahrhaben, dass Globalisierungskritik Gefahr läuft, nicht nur in Nationalismus, sondern auch in Antisemitismus abzugleiten. Wenn über 'das Finanzkapital’ oder 'die Wall Street’ geraunt wird, ruft dies das alte Vorurteil vom geldgierigen Juden wach. Etliche Globalisierungskritiker erliegen der Versuchung, für unübersichtliche Entwicklungen Sündenböcke verantwortlich zu machen. Die komplexen Zusammenhänge der Globalisierung reduzieren sie auf ein Komplott dunkler Mächte... Doch wer an Verschwörungen glaubt, denkt auch die Verschwörer implizit mit, Und das nächstliegende Stereotyp dafür sind 'die Juden’.

    Der Vorwurf mag die Bewegung insgesamt nicht treffen, doch Beifall von rechts gerichteten Neonationalisten und konservativen Ideologen des Nationalstaats gibt es unbestreitbar ebenso wie so genannte "Querfrontstrategien". Nationalistische Gruppen mischen sich unter die Globalisierungskritiker mit der Absicht, ein williges Wirtstier für ihre Ideen und Aktivitäten, die sonst in der Bevölkerung nicht gerade gut ankommen, zu finden. Globalisierungskritik muss daher auf der Höhe der Zeit formuliert sein, damit sich diese unwillkommenen Trittbrettfahrer nicht auf den Zug aufschwingen können.

    Als Anfang der 90er Jahre der kometenhafte Aufstieg des Begriffs 'Globalisierung’ begann, hieß es zunächst vom Internationalen Währungsfond entdramatisierend, die gegenwärtige Globalisierung sei nichts Neues. Er bemühte renommierte Wirtschaftshistoriker, um zu belegen, dass Welthandel, Auslandsinvestitionen oder Migrationsbewegungen der Menschen schon vor mehr als hundert Jahren so intensiv waren, wie sie es heutzutage sind. Allerdings war dieser Vergleich nicht ganz zuende gedacht worden. Denn immerhin folgte der Phase einer Globalisierung vor mehr als hundert Jahren, die traditionell als "Zeitalter des Imperialismus" bezeichnet wird, eine Periode der "Entglobalisierung" mit ultranationalistischen, faschistischen und extrem antisemitischen Bewegungen. Zwei Weltkriege und die Vernichtung der europäischen Juden folgten. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, in der Zeit der "Wirtschaftswunder" und danach führte die Integration zur Weltwirtschaft erneut in einen Zustand, der als Globalisierung bezeichnet wird.

    Der Kapitalismus und seine Prinzipien haben sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts weltweit durchgesetzt. Nach dem Ende des realen Sozialismus scheint es keine Alternative zu geben. Das sei auch gut so, behaupten vor allem neoliberale Ökonomen. Denn Globalisierung bedeute Offenheit gegen Abgeschlossenheit, Effizienz steigernde Arbeitsteilung und daher höheren Wohlstand, Zugang von Investoren zu den globalen Kapitalmärkten und daher Chancen der günstigen Finanzierung, mehr kulturellen Austausch als je zuvor in der Menschheitsgeschichte, Intensivierung der Kommunikation durch das Internet. Das sei "ein erfolgreiches System", das eine "große Sogwirkung" entfalte.

    Der Prozess der Globalisierung ist in seinem Kern der Prozess der weltweiten Imitation des westlichen kapitalistischen Modells. Diese aber ist im Prinzip von der großen Mehrheit der Weltbevölkerung angestrebt, also gewollt.

    So der Ökonomen Carl Christian von Weizsäcker im Sonderheft der Zeitschrift "Merkur", das mit dem Titel "Kapitalismus oder Barbarei" daher kommt. Zu diesem selbstbewussten Optimismus passt der kritische Kontrapunkt der so genannten "Antiglobalisierer" nicht, die ihrem Zweifel an der einzig richtigen Interpretation des Willens der Weltbevölkerung immer zahlreicher Gehör verschaffen. Das ehemalige Mitglied der "fünf Weisen" in Deutschland, Horst Siebert, empörte sich in einem Artikel in der FAZ darüber, dass sie ihre Kritik "mit Wut und Hass" und mit "Militanz" vortrügen. Die ökonomische Theorie biete doch sichere Erkenntnisse über die Vorteile der Globalisierung; die Angst der "Antiglobalisierer" sei eine Folge der Ignoranz gegenüber "wirtschaftlichen Grundzusammenhängen". Dabei wäre mehr Zurückhaltung seitens der Ökonomen angebracht. Denn warum kann sich Jochen Hörisch in "Kapitalismus oder Barbarei" über die Wirtschaftsweisen lustig machen? Hörisch gibt selbst die Antwort:

    Die Wirtschaftweisen – wie die Staranalysten, Manager, Investmentbanker – lesen heute nicht mehr gerne, was sie in den neunziger Jahren prognostiziert hatten. Die standardisierte Rechtfertigung für systematische Fehldiagnosen und –prognosen ist bekannt: eine falsche Wirtschafts- und Finanzpolitik, die sich nicht an die Weisungen der Weisen gehalten habe, sei schuld an den sich nicht erfüllenden positiven Prognosen. Dem ist einfach nicht so. Umgekehrt liegt das Problem darin, dass die Politik die Maximen wirtschaftsweiser Neoliberaler grundsätzlich und weitgehend befolgt hat.
    Der britische Historiker Eric Hobsbawm bezeichnet ob ihrer närrischen Haltung die Ökonomen spöttisch als Hohepriester der Moderne. Alles, was ihrem Dogma widerspricht, erscheine ihnen als Häresie, ja als Blasphemie, und Hobsbawm fügt hinzu:

    Denjenigen von uns, die die Jahre der Weltwirtschaftskrise miterlebt haben, fällt es noch ungeheuer schwer zu verstehen, wieso die Orthodoxien der reinen freien Marktwirtschaft, die doch damals so offenkundig in Misskredit geraten waren, in den späten achtziger und frühen neunziger Jahren wieder einmal über eine weltweite Periode der Depression herrschen konnten, obwohl sie auch diesmal nicht in der Lage waren, eine solche Depression zu verstehen oder in den Griff zu kriegen. Dieses merkwürdige Phänomen sollte uns an einen der wichtigsten Charakterzüge der Geschichte gemahnen: an das unglaublich kurze Gedächtnis der Wirtschaftstheoretiker und –praktiker.

    Gegen eine Wirtschaftstheorie, deren Analysen nicht von der Absicht, gesellschaftliche Missstände zu verstehen, sondern von Ideologie geprägt sind, die selbstbezogen und in mathematisierter Sprache nur noch für Eingeweihte schreibt, ist eine globale Gegenbewegung einer "post-autistischen Ökonomie" entstanden. Doch dies tut der Dominanz der neoklassisch-neoliberalen keinen Abbruch, wie Markus Balser und Michael Bauchmüller, zwei Wirtschaftsjournalisten der "Süddeutschen Zeitung", in ihrem Buch über die "10 Irrtümer der Globalisierungsgegner" kund tun.

    Die Globalisierung bereichert unser Leben, sie mischt Kulturen, Ideologien und Moden. Wir haben heute viel mehr Möglichkeiten, über unser Leben zu bestimmen, als noch vor zwanzig oder dreißig Jahren. Die Globalisierung ... kann das Tor zu einer offenen, freien, wohlhabenderen und demokratischen Welt sein.

    Globalisierung ist demnach eine Erfolgsstory, zumindest für jene, die das "höchst erfreuliche Anwachsen der eigenen Bankkonten" haben erleben können, wie der ehemalige Daimler-Benz-Chef Edzard Reuter im schon genannten Merkur-Sonderheft bemerkt, um aber mit gehöriger Skepsis fortzufahren:

    So sehr es also zutreffen mag, dass jener moralische Kollaps der westlichen Wirtschaftseliten, die in der vergangenen 'Decade of Greed’ den 'Shareholder value’ zum entscheidende Maßstab für erfolgreiches unternehmerisches Handeln ausgerufen hatten, einfach nur eine ebenso unzivilisierte wie zynische 'Haifischmentalität’ ausgedrückt hat, so wenig dürfen wir vergessen, dass eine zunehmende Zahl von Menschen zutiefst ratlos ist, wie wohl die künftige Ordnung der Welt, in der sie zu leben haben, aussehen könnte.

    Die meisten Kritiker der Globalisierungskritiker können ihre Jubelgeschichte der Globalisierung denn auch nur belegen, indem sie mit Fakten umgehen wie die Enron- oder Parmalat-Manager samt ihren Beratern und Buchprüfern mit der Buchführung. So behaupten etwa Balser und Bauchmüller, dass mit der Globalisierung viele neue Arbeitsplätze entstünden. Letzteres wusste schon der Begründer der Freihandelstheorie im frühen 19. Jahrhundert besser, der immer ehrfürchtig zitierte David Ricardo: Freihandel, so seine Schlussfolgerung, schaffe "redundant population", überflüssige Bevölkerung. Denn durch Spezialisierung steigt die Produktivität der Arbeit, mehr Produkte können mit weniger Arbeit erzeugt werden.

    In den Industrieländern sind bis zu 30 Prozent der Erwerbsbevölkerung prekär beschäftigt, in Lateinamerika etwa 60 Prozent. In Afrika südlich der Sahara gibt es formelle, vertraglich gesicherte, angemessen bezahlte, sozial geschützte Arbeitsverhältnisse so gut wie überhaupt nicht. Allerdings steigt das Güterangebot für die kaufkräftigen Konsumenten in den Industrieländern, und daher deren Wohlstand. Doch davon haben die 613 Millionen Menschen wenig, die nach Angaben der UNO nur etwa einen US-Dollar pro Tag ausgeben können. Sie können die Früchte in Nachbars Garten nur neidvoll durch den Zaun betrachten. Daher ist es mindestens überraschend, wenn die beiden Autoren behaupten, die Armut in der Welt sei zurück gegangen. Die Statistiken der Weltbank und des Entwicklungsprogramms der UNO beunruhigen mit exakt der gegenteiligen Aussage.

    Die These, dass die Finanzkrisen des vergangenen Jahrzehnts große Teile der Bevölkerung in Asien und Lateinamerika in Armut gestürzt und hohe Verluste des Sozialprodukts gebracht haben, sei völlig übertrieben, werfen die Wirtschaftsjournalisten den Globalisierungskritikern vor. Offenbar nehmen die Autoren auch die selbstkritischen Analysen des Internationalen Währungsfonds oder der Weltbank nicht zur Kenntnis. In Thailand, Südkorea, in Argentinien oder Mexiko sind 20 Prozent und mehr des Bruttoinlandsprodukts verpulvert worden, um die Finanz-Institutionen zu retten und den Währungsverfall zu stoppen. Dafür mussten die Bevölkerungen bluten, denn diese Mittel fehlen für Gesundheit, Bildung und andere sozial benötigte Ausgaben. In den 90er Jahren haben die internationalen Finanz-Institutionen und bilaterale Geber 284 Mrd US-Dollar aufgebracht, um verschuldete Länder nicht vollends Pleite gehen zu lassen – zur Erleichterung von international operierenden Banken und Fonds, die ihre Anlagen und Kredite nicht verlustreich abschreiben mussten. Die Finanzkrisen des vergangenen Jahrzehnts sind so etwas wie ein Waterloo der Globalisierung.

    Eine Steuer auf Devisentransaktionen, um die Spekulation einzudämmen, hingegen sei "eine Attacke auf den globalen Wohlstand", so Balser und Bauchmüller. Selbst Kinderarbeit sei nicht nur von Übel, erzwungen durch die Konkurrenz auf umkämpften Weltmärkten.

    Die Gefahr ist groß, dass Klauseln (zum Verbot von Kinderarbeit) die Entwicklungsländer wieder von den internationalen Märkten ausschließen. Oder dass Gewerkschaften oder Wirtschaftsverbände in den Industrieländern sie missbrauchen, um Konkurrenten loszuwerden - zum Schaden der Entwicklungsländer.

    Balser und Bauchmüller hätten gut daran getan, sich mit den Schriften der von ihnen so genannten Globalisierungsgegner intensiver auseinander zu setzen und auf das Faktenstudium ein wenig mehr Zeit zu verwenden. Doch die Autoren wähnen sich auf der einzig richtigen Seite, und das erspart offenbar einige Mühsal. Denn welche Alternative zur Globalisierung haben ihre Kritiker denn schon zu bieten? Die "deutsche Zeitschrift für europäische Kultur", der "Merkur", hat die Antwort parat. Die Alternative des 21. Jahrhunderts lautet: "Kapitalismus oder Barbarei".

    Lautet die Parole des internationalen Netzwerks Attac: Eine andere Welt ist möglich, so behaupten Merkur-Herausgeber Bohrer und Scheel mit ihrem Sonderheft genau das Gegenteil. Die "Sozialisten des Herzens", wie Attac hier genannt wird, finden sich auf der Seite der Barbarei wieder.

    Wenn es aber keine Alternativen gibt, prallt jede Kritik an der Faktizität der gesellschaftlichen Sachzwänge ab. Von den Merkur-Herausgebern werden die Globalisierungskritiker folglich nicht nur als irrende "Ideologen" wie von Balser und Bauchmüller geoutet, sondern als "Reaktionäre" verurteilt. Mit Infamie zitieren die Herausgeber des Merkur, Karl Heinz Bohrer und Kurt Scheel, die Kritik von Marx und Engels im "Kommunistischen Manifest" an den vorkapitalistischen "Reaktionären" mit deren "altehrwürdigen Vorstellungen und Anschauungen" aus dem Jahre 1848, um im Jahre 2003 - nach einem Zeitsprung, der den beiden Autoren das Bewusstsein geraubt haben muss - dieses Verdikt des Reaktionären auf die Kritiker des inzwischen globalen Kapitalismus zu münzen. Sie tun ganz so, als ob sich in der Organisation Attac feudale Junker, korrupte Höflinge, erzkonservative Klerikale oder rechts-tumbe Journalisten gegen Moderne und Fortschritt versammelten. In einem Beitrag des gleichen Heftes schreibt denn auch Helmut Dubiel, Bohrer und Scheel implizit zurechtweisend:

    In der Tat weist der gegenwärtige Kapitalismus hinsichtlich seiner umwälzenden Modernisierungsgewalt gewisse Familienähnlichkeiten mit dem des 19. Jahrhunderts auf ... Gleichwohl würden sich bei einem systematischen Vergleich beider kapitalistischer Epochen mehr Unterschiede als Ähnlichkeiten zeigen. Völlig unterschiedlich sind nicht nur die technologischen, die sozialstrukturellen, die sozialgeographischen, die demographischen und nicht zuletzt die zivilisatorischen Randbedingungen.

    Ein forsches Urteil wie das der Herausgeber hätte sich also nicht nur aus Gründen der intellektuellen Etikette, sondern aus methodischen Erwägungen strikt verboten. Hat sich somit die Kritik der Globalisierungskritik erledigt? Wohl kaum, denn tatsächlich gibt es theoretische und politische Fallgruben, vor denen sich die globalisierungskritische Bewegung in Acht nehmen muss. Ihre theoretischen Annahmen und empirischen Analysen sind ja kein Dogma. Sie müssen sich in der Auseinandersetzung bewähren, zum Beispiel mit jenen, die der Globalisierungskritik Irrtümer nachweisen wollen. Wenn den Globalisierungskritikern eine reaktionäre Haltung unterstellt wird, dann ist dies zwar absurd und nicht schwer zu widerlegen. Dennoch muss man sich fragen, wieso kluge Leute zu einem solchen Urteil gelangen können.

    Auch wenn sich der schwerwiegende Vorwurf des impliziten oder strukturellen Antisemitismus nicht halten lässt, ist er nicht aus der Welt. Wenn also Globalisierungskritiker etwa die Führungsmacht der globalisierten Welt, die USA für ihre Unterstützung einer als ungerecht angesehenen israelischen Politik im Nahen Osten kritisieren, tun sie gut daran, antisemitische Untertöne, wie sie der schon genannte Zeit-Autor erwähnt, und seien sie in den eigenen Reihen noch so randständig, unmissverständlich zum Verstummen zu bringen.


    Elmar Altvater besprach: Kapitalismus oder Barbarei, das Sonderheft der Zeitschrift Merkur, herausgegeben von Karl Heinz Bohrer und Kurt Scheel. Das Heft erscheint bei Klett Cotta und kostet 18 Euro. Die 10 Irrtümer der Globalisierungsgegner von Markus Balser und Michael Bauchmüller ist im Eichborn Verlag erschienen, hat 234 Seiten und kostet 19.90 Euro.