Kennen Sie Uma Nagendra? Ich auch nicht. Aber Uma Nagendra von der amerikanischen University of Georgia ist die Gewinnerin des Wettbewerbs "Tanz Deine Doktorarbeit". Der wird jedes Jahr von der Wissenschaftszeitschrift "Science" verliehen. Uma Nagendra ist Pflanzenbiologin und hat ihre Doktorarbeit mit einer artistischen Trapez-Nummer ertanzt. Das ist die zweite Chance für Karl-Theodor von und zu Guttenberg, für Annette Schavan und all die anderen. Tanzt Euren Doktor, Leute tanzt!
Ich tanze mein IsWas ja auch regelmäßig. Guckt nur keiner zu. Vielleicht sollte unser Bundespräsident seine Kommentare zur rot-röter-grünen Regierungskoalition in Thüringen auch tanzen - dann gibt's nicht mehr so viel Ärger hinterher. Und dann kann Joachim Gauck vielleicht gleich einen Freudentanz mittanzen, dass die Sozialdemokratische Partei Deutschlands, deren historische Wurzeln in Thüringen liegen, da heute immerhin noch bravourös die Fünf-Prozent-Hürde meistert. Die allerrötesten Roten feiern heute ja die bolschewistische Oktoberrevolution von 1917 - die bekanntlich nach dem alten russischen Kalender im Oktober, nach dem moderneren gregorianischen Kalender aber eben am 7. November über die Bühne ging. Nach dem alten julianischen Kalender, der um etliche Tage hinter uns zurück ist, lebt ja auch der heutige Zar Wladimir, den jetzt das amerikanische Wirtschaftsmagazin "Forbes" zum mächtigsten Mann der Welt gekürt hat. Das ist insofern Grund zur Freude, als Putin vor dreißig Jahre noch nix zu sagen hatte, sondern der gute alte Gorbatschow. Wäre es anders gewesen, dann wäre die Mauer nicht gefallen, sondern noch höher gebaut worden.
Und wir könnten nicht am Wochenende feiern - wobei wir der Bahn jetzt schon dafür danken, wie sehr sie vor den Gerichten gegen ultragewerkschaftlichste Gewerkschafter kämpft, damit wir alle Reisefreiheit haben: genau 25 Jahre nach dem Mauerfall. Das war jetzt übrigens ein Plagiat. Das habe ich aus dem Internet geklaut. Und darauf tanze ich eine Entschuldigung und trinke den besten Whisky der Welt dazu. Der kommt übrigens aus Japan und heißt "Yamakazi-Whisky". Das hat der "Whisky-Papst" Jim Murray fest-gesüffelt. Der schluckt jedes Jahr 4.500 verschiedene Whiskys, kann wahrscheinlich nicht mehr tanzen, sondern nur noch torkeln. Und seine auf dem Zwölf-Whisky-pro-Tag-Suff basierende "Jim Murrays Whisky Bible" wird in Fachkreisen befolgt wie in Russland die Anweisungen von Zar Wladimir.
Der mächtigste Mann der Welt hat ja schreckliche Angst vor Schwulen und nachdem sich der Apple-Chef Tim Cook geoutet hat, wurde im schönen Sankt Petersburg ein Denkmal für den toten Apple-Gründer Steve Jobs ganz schnell abgerissen. Sankt Petersburg wurde übrigens nicht von Wladimir Wladimirowitsch Putin gegründet, sondern von Zar Peter dem Großen. Dessen wärmster Busenfreund war Alexander Danilowitsch Menschikow – und zwar so warm, dass damals schon am Zarenhof in Petersburg gemunkelt wurde, die beiden hätten ein Verhältnis miteinander, für das sie unter Putin in den Knast wandern würden. Zar Peter war übrigens ein schrecklich brutaler, aber auch ein sehr kluger Mann. Und weltoffen. Und so mächtig wie Zar Peter ist Putin noch lange nicht. Darauf lasst uns einen tanzen. Einen Kasatschok. Mit "Yamakazi-Whisky".