
Glyzerin spielt in der Zellbiologie als wesentlicher Bestandteil der Zellwände eine wichtige Rolle. Daher dürfte die Präsenz von Glyzerin auf der Erde eine bedeutende Voraussetzung für die Entstehung von Leben gewesen sein.
Allerdings kann es unter irdischen Bedingungen kaum von selbst entstehen. So wollen manche Wissenschaftler nicht ausschließen, dass diese Moleküle zusammen mit anderen Lebensbausteinen in der Frühgeschichte der Erde durch Kometen auf unseren Planeten gebracht wurden.
Zwar ließ sich kosmisches Glyzerin bislang nicht nachweisen, aber immerhin haben Forscher in den Niederlanden jetzt gezeigt, dass und wie Glyzerin unter kosmischen Bedingungen entstehen könnte.
Schon länger wurde vermutet, dass das in interstellaren Gas- und Staubwolken reichlich vorhandene Kohlenstoffmonoxid CO auf ebenfalls dort vorhandenen winzigen Staubkörnern ausfriert und ablagert.
Genau dies konnten die Forscher im Labor bei entsprechend geringen Drücken und tiefen Temperaturen unterhalb von -250 Grad Celsius ebenso nachweisen wie die Anlagerung weiterer Wasserstoffatome.
So erhielten sie zunächst Formaldehyd, dann Glycolaldehyd und mittlerweile auch Glyzerin. Jetzt soll mit der Radioteleskopanlage ALMA im Norden Chiles auch nach der charakteristischen Radiostrahlung der Glyzerinmoleküle gesucht werden.