"Glauben Sie, dass das Internet-Radio es wert ist, gerettet zu werden?" Unter dieser Überschrift versucht Live 365.com, der aktivste Betreiber von Webradio-Initiativen der letzten Zeit, die drohenden Lizenzgebühren abzuwenden, die Tausende kleiner und kleinster Radiostationen zum Verschwinden bringen könnten. "H. R. 5469" ist ein Gesetzentwurf, der den rund 40 000 Webradios sechs Monate Zahlungsaufschub gewährt. "Live 365", das sich quasi zum außerparlamentarischen Sprecher der Radiobetreiber machte, kämpft sehr intensiv mit einer Briefaktion an die Kongress-Abgeordneten um diesen Aufschub. Doch James Sensenbrenner, republikanischer Abgeordneter aus Wisconsin, versucht, eine Abstimmung zu erzwingen, bevor im nächsten Monat wegen der anstehenden Wahlen zum Repräsentantenhaus eine Pause beginnt.
Kein Zweifel - was im Kongress geschieht, hat weltweite Auswirkungen. Denn "Live 365" und andere ermöglichten es vielen Einmann-Sendern, gegen eine Gebühr von nur sechs US-Dollar pro Monat mit ihren Computern auf einfache Weise ein Programm zu senden, das in der Regel viel Musik, aber hin und wieder auch eigene Wortbeiträge enthält. Häufig vertreten sind dabei ganz spezielle Programmsparten - wie etwa die sehr beliebte Filmmusik nach klassischen Vorbildern. Aber auch Musik aus internationalen Quellen kommt zur Geltung, die in den USA im Kommerzradio sonst eine eher untergeordnete Rolle spielt. Für sie müssten dennoch Zahlungen geleistet werden, die für die Mehrheit der Veranstalter nicht zu leisten sind. Andere Programmkategorien sind Trance, Reality, Jungle, Indie-Rock, Downtempo.
In seiner gegenwärtigen Form sieht die gesetzliche Regelung wie folgt aus: Kleine Internet-Sender, deren Umsatz in den letzten vier Jahren unter 1,5 Millionen US-Dollar lag, sollen Musik-Lizenzgebühren zahlen, die von der Gegenwart bis zum Jahre 2006 bei acht bis zwölf Prozent ihres Einkommens aus der Werbung liegen. Das ist bei vielen Hobby-Sendern gleich Null. In den Augen der Musikindustrie in Hollywood dagegen ist das Einkommen eines Senders weniger wichtig. Sie verlangt eine Zahlung von 11,20 US-Dollar für jeweils bis zu 1000 Hörern, die eine Sendung hat. Das entspräche 296 Dollar pro Tag und ist damit für die überwiegende Zahl der 24-Stunden-Hobbysender inakzeptabel – sie können sich selbst diesen Minimalbetrag nicht leisten.
Nicht von einer gesetzlichen Regelung betroffen wären indes Talkradio-Sender, die sich hier in den USA eines großen Erfolges und reger Teilnahme durch die Hörer erfreuen. Es handelt sich dabei vornehmlich um Ratgeber-Sendungen, aber auch um ernsthafte Programme, die sich um jeden einzelnen Sponsor bemühen. Die Qualität ist zwar oft fragwürdig, doch die Fans sind mit Begeisterung dabei. Viele der Hörer weisen auch darauf hin, dass Tausende von Internet-Sendern Minderheiten bedienen, die bei dem kommerziellen Angebot in den USA sonst praktisch kein Forum hätten. Die moderne Technik, so sagen sie, bietet ihnen eine Art von Kommunikation, die sonst nicht zur Verfügung stünde.
Kein Zweifel - was im Kongress geschieht, hat weltweite Auswirkungen. Denn "Live 365" und andere ermöglichten es vielen Einmann-Sendern, gegen eine Gebühr von nur sechs US-Dollar pro Monat mit ihren Computern auf einfache Weise ein Programm zu senden, das in der Regel viel Musik, aber hin und wieder auch eigene Wortbeiträge enthält. Häufig vertreten sind dabei ganz spezielle Programmsparten - wie etwa die sehr beliebte Filmmusik nach klassischen Vorbildern. Aber auch Musik aus internationalen Quellen kommt zur Geltung, die in den USA im Kommerzradio sonst eine eher untergeordnete Rolle spielt. Für sie müssten dennoch Zahlungen geleistet werden, die für die Mehrheit der Veranstalter nicht zu leisten sind. Andere Programmkategorien sind Trance, Reality, Jungle, Indie-Rock, Downtempo.
In seiner gegenwärtigen Form sieht die gesetzliche Regelung wie folgt aus: Kleine Internet-Sender, deren Umsatz in den letzten vier Jahren unter 1,5 Millionen US-Dollar lag, sollen Musik-Lizenzgebühren zahlen, die von der Gegenwart bis zum Jahre 2006 bei acht bis zwölf Prozent ihres Einkommens aus der Werbung liegen. Das ist bei vielen Hobby-Sendern gleich Null. In den Augen der Musikindustrie in Hollywood dagegen ist das Einkommen eines Senders weniger wichtig. Sie verlangt eine Zahlung von 11,20 US-Dollar für jeweils bis zu 1000 Hörern, die eine Sendung hat. Das entspräche 296 Dollar pro Tag und ist damit für die überwiegende Zahl der 24-Stunden-Hobbysender inakzeptabel – sie können sich selbst diesen Minimalbetrag nicht leisten.
Nicht von einer gesetzlichen Regelung betroffen wären indes Talkradio-Sender, die sich hier in den USA eines großen Erfolges und reger Teilnahme durch die Hörer erfreuen. Es handelt sich dabei vornehmlich um Ratgeber-Sendungen, aber auch um ernsthafte Programme, die sich um jeden einzelnen Sponsor bemühen. Die Qualität ist zwar oft fragwürdig, doch die Fans sind mit Begeisterung dabei. Viele der Hörer weisen auch darauf hin, dass Tausende von Internet-Sendern Minderheiten bedienen, die bei dem kommerziellen Angebot in den USA sonst praktisch kein Forum hätten. Die moderne Technik, so sagen sie, bietet ihnen eine Art von Kommunikation, die sonst nicht zur Verfügung stünde.