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Göttliche Ordnung in Kalifornien

Nach Einbruch der Dunkelheit strahlt das Sternbild Stier mit dem auffälligen Haufen der Plejaden am Osthimmel. Links oberhalb erstreckt sich der Bogen des Perseus.

Von Dirk Lorenzen | 28.11.2011
    Dicht beim Stern Xi Persei erreicht heute Nacht der Asteroid Eunomia seine beste Stellung seit Jahrzehnten. Mit einem Durchmesser von fast 300 Kilometern gehört Eunomia zu den größten Brocken im Asteroidengürtel. Er ist derzeit sogar in einem Fernglas auszumachen, aber ohne eine gute Karte bleibt der Lichtpunkt im Gewimmel der Sterne verborgen.

    Der italienische Astronom Annibale de Gasparis hat Eunomia im Jahr 1851 von der Sternwarte in Neapel aus gefunden. Es war erst der 15. Asteroid, den die Forscher am Himmel erspäht hatten - und bereits die vierte Entdeckung durch de Gasparis. Das neue Objekt wurde nach der griechischen Göttin der gesetzlichen Ordnung benannt.

    Die Bezeichnung passt zum Entdecker, denn Annibale de Gasparis hatte sich Jahre zuvor durch eine mathematische Abhandlung über die Bahn des Asteroiden Vesta einen Namen gemacht. Die Gesetze der Himmelsmechanik sorgen für Ordnung am Himmel - und zwingen alle Asteroiden auf ihre Bahnen.

    Für Astrofotografen sind die kommenden Nächte besonders interessant: Denn Eunomia zieht genau vor dem Kaliforniennebel entlang. So werden wegen ihrer auffallenden Form die rötlich schillernden Nebelmassen genannt, die der Stern Xi Persei zum Leuchten anregt.

    Mit bloßem Auge oder Fernglas ist davon leider nichts zu sehen. Genießen Sie heute Nacht einfach den Blick zum Perseus oberhalb der Plejaden. Irgendwo dort sorgt Eunomia für Ordnung.

    NASA-Informationen zum Asteroiden Eunomia

    Informationen und Bilder zum Kalifornien-Nebel