Es gibt noch Freiräume im italienischen Fernsehen. Die obligatorische Sonntagsmesse zum Beispiel. Das hat noch nicht einmal Silvio Berlusconi geschafft: Sponsoren zwischen Predigt und Abendmahl, Produktwerbung auf Kelch und Hostie das ist nach wie vor verpönt. Ansonsten ist den italienischen Fernsehmachern nichts mehr Heilig. Auf sämtlichen Kanälen herrscht ein wilder Tanz um das goldene Kalb der Werbung.
Minispots flitzen unterbrechen die Fußballspiele, Spielfilme werden mit Werbung aufs Doppelte ihrer Länge aufgepumpt. Selbst heilige Kühe wie das Schlagerfestival von San Remo wirken inzwischen wie die Darbietung eines Marktschreiers für Pfannenputztücher.
Im gleichen Verhältnis, wie die inhaltliche Qualität des Fernsehens abnahm, stieg die Werbung. Warum, das erklärte jüngst der Fernsehkritiker Curzio Maltese in der Tageszeitung La Repubblica sehr treffend:
"Es ist so, dass die Fernsehverantwortlichen dem Publikum das vorsetzen, was ihnen und den Werbekunden am besten gefällt. Die Fernsehdirektoren und die Werbekunden gehören nun leider aber zu denen, die über eher weniger Geschmack und Kultur verfügen. Das ist der Grund dafür, dass heute von den Bildschirmen jede Form intelligenten Lebens verschwunden ist."
Berlusconi kontrolliert die drei staatlichen und die drei wichtigsten privaten Fernsehsender. Er setzt sie ein wie eine Zwickmühle, mit dem Ziel, alle ernsthafte Konkurrenz auf dem Werbemarkt auszuschalten. Berlusconi besitzt ein Informationsmonopol, das gleichzeitig auch eine perfekte Geldmaschine ist. RAI und Berlusconis Mediaset teilen sich 54 Prozent des gesamten nationalen Werbeaufkommens. Im europäischen Durchschnitt beträgt die Fernsehwerbung nur 33 Prozent. Während die RAI auf vier Millionen Sekunden begrenzte Werbeflächen pro Jahr hat, kann Silvio Berlusconi dank von ihm selbst beschlossenen neuen Verordnungen mehr Werbeplätze verkaufen als je zuvor, derzeit 14 Millionen Sekunden pro Jahr. Er nimmt persönlich fast 70 Prozent der gesamten Fernsehwerbung ein.
Mit seiner gut geölten TV-Werbemaschine kann Berlusconi die billigsten Werbepreise Europas anbieten und zwingt die Konkurrenz mühelos in die Knie. Staatspräsident Ciampi hat jüngst eine Lanze für die kritische Presse gebrochen, die in Italien immer mehr unter Druck gerät, weil das Fernsehsystem ihre Werbeeinnahmen schmälert. Doch Berlusconi, der Regierungschef, verteidigt den freien Markt.
"Eine liberale Regierung kann nicht in den Markt eingreifen. Der folgt den Gesetzen des größten Nutzens. Wer für ein Produkt werben will, wählt die effizienteste und billigste Möglichkeit. Das ist in allen Demokratien so, in allen freien Marktwirtschaften der Welt."
Berlusconi hat mit Werbung einen großen Teil seines Vermögens von 12,5 Mrd. Euro angehäuft. Seine Sender haben unter den privaten Fernsehanbietern in Europa eine klare Spitzenstellung. Sie setzten zwar nur 3,4 Mrd. Euro um und lagen damit hinter RTL mit 4,9 Mrd. deutlich auf Platz 2. Doch verzeichnete Berlusconi einen ausgewiesenen Reingewinn von über eine Mrd. Euro, und das ist weit mehr als die 650 Millionen von RTL.
Minispots flitzen unterbrechen die Fußballspiele, Spielfilme werden mit Werbung aufs Doppelte ihrer Länge aufgepumpt. Selbst heilige Kühe wie das Schlagerfestival von San Remo wirken inzwischen wie die Darbietung eines Marktschreiers für Pfannenputztücher.
Im gleichen Verhältnis, wie die inhaltliche Qualität des Fernsehens abnahm, stieg die Werbung. Warum, das erklärte jüngst der Fernsehkritiker Curzio Maltese in der Tageszeitung La Repubblica sehr treffend:
"Es ist so, dass die Fernsehverantwortlichen dem Publikum das vorsetzen, was ihnen und den Werbekunden am besten gefällt. Die Fernsehdirektoren und die Werbekunden gehören nun leider aber zu denen, die über eher weniger Geschmack und Kultur verfügen. Das ist der Grund dafür, dass heute von den Bildschirmen jede Form intelligenten Lebens verschwunden ist."
Berlusconi kontrolliert die drei staatlichen und die drei wichtigsten privaten Fernsehsender. Er setzt sie ein wie eine Zwickmühle, mit dem Ziel, alle ernsthafte Konkurrenz auf dem Werbemarkt auszuschalten. Berlusconi besitzt ein Informationsmonopol, das gleichzeitig auch eine perfekte Geldmaschine ist. RAI und Berlusconis Mediaset teilen sich 54 Prozent des gesamten nationalen Werbeaufkommens. Im europäischen Durchschnitt beträgt die Fernsehwerbung nur 33 Prozent. Während die RAI auf vier Millionen Sekunden begrenzte Werbeflächen pro Jahr hat, kann Silvio Berlusconi dank von ihm selbst beschlossenen neuen Verordnungen mehr Werbeplätze verkaufen als je zuvor, derzeit 14 Millionen Sekunden pro Jahr. Er nimmt persönlich fast 70 Prozent der gesamten Fernsehwerbung ein.
Mit seiner gut geölten TV-Werbemaschine kann Berlusconi die billigsten Werbepreise Europas anbieten und zwingt die Konkurrenz mühelos in die Knie. Staatspräsident Ciampi hat jüngst eine Lanze für die kritische Presse gebrochen, die in Italien immer mehr unter Druck gerät, weil das Fernsehsystem ihre Werbeeinnahmen schmälert. Doch Berlusconi, der Regierungschef, verteidigt den freien Markt.
"Eine liberale Regierung kann nicht in den Markt eingreifen. Der folgt den Gesetzen des größten Nutzens. Wer für ein Produkt werben will, wählt die effizienteste und billigste Möglichkeit. Das ist in allen Demokratien so, in allen freien Marktwirtschaften der Welt."
Berlusconi hat mit Werbung einen großen Teil seines Vermögens von 12,5 Mrd. Euro angehäuft. Seine Sender haben unter den privaten Fernsehanbietern in Europa eine klare Spitzenstellung. Sie setzten zwar nur 3,4 Mrd. Euro um und lagen damit hinter RTL mit 4,9 Mrd. deutlich auf Platz 2. Doch verzeichnete Berlusconi einen ausgewiesenen Reingewinn von über eine Mrd. Euro, und das ist weit mehr als die 650 Millionen von RTL.