"Wir nutzen Pflanzen als Pumpen, um mit ihnen Gold aus dem Boden zu ziehen", resümiert Chris Anderson von der neuseeländischen
Massey Universität trocken die verblüffende Idee, um an das nach wie vor begehrte Edelmetall zu gelangen. Die Idee, die dahinter steckt, ist simpel, denn Pflanzen zieht ohnehin mit dem überlebenswichtigen Wasser auch darin gelöste Elemente wie Stickstoff, Phosphor, Zink oder Kupfer aus dem Erdreich. Doch die Sache hat auch einen Haken, denn Gold liegt nicht im Wasser gelöst vor. "Gelingt es uns nun, auch das Gold zu lösen, das im Erdreich steckt, dann hat die Pflanze gar keine andere Wahl, als das Gold mit dem Wasser aufzusaugen", so der Neuseeländer. Damit die herkömmlichen Futterpflanzen das ansonsten unlösliche Metall aus dem Grund saugen, greifen Anderson und seine Kollegen zu einem Trick: Sie beträufeln den Erdboden mit bestimmten Blausäureverbindungen. Diese so genannten Cyanide binden Gold und machen es wasserlöslich, sodass es die Pflanze aufnehmen kann. "Wir geben eine Stunde lang eine nur eine sehr kleine Menge der Verbindungen in den Boden. Das genügt, um das Gold im Boden aufzulösen", erklärt der Goldsucher aus dem Labor.
Nach spätestens einer Woche hätten dann die Pflanzen die Gold-Cyanid-Verbindung aufgenommen und könnten zu weiteren Verarbeitung geerntet werden. Im nächsten Schritt müssen Anderson und seine Kollegen das Edelmetall dann nur noch aus den Blättern heraus bekommen. Dazu verbrennen sie schlicht die Pflanzen und entziehen der Asche das Gold mit chemischer Hilfe. Nicht nur Mais sei prädestiniert für den biologischen Goldrausch, sondern alle Pflanzen, die schnell wachsen und ausreichend groß werden. Nach sechs Jahren Laborerprobung der pfiffigen Methode begannen in diesem Jahr die ersten Freilandtests auf dem Gelände einer Goldmine in Brasilien. Dort pflanzten die Forscher auf einer Fläche von 15 mal 15 Metern Mais an, beträufelten den Boden mit Cyanid und ernteten schließlich die goldhaltigen Blätter. Die ersten Ergebnisse seien ermutigend, berichtet Chris Anderson: "Dass die Technologie im Prinzip funktioniert, belegen die Messdaten. Jetzt steht eine Machbarkeitsstudie an – ein Feldtest über eine Fläche von einem Hektar. Dazu müssen wir dann auch eine Pilotanlage entwickeln, mit der wir das Gold aus den Blättern bekommen." Denn damit sich die Goldernte rentiere, müsste auf einem Hektar Land ein Kilogramm Gold erzielt werden.
Dass seine Pflanzen die bisherige Goldgewinnung ablösen könnte, glaubt der neuseeländische Forscher nicht, sie sei vielmehr für Nischenanwendungen interessant, so etwa um letzte Goldreste aus Abraum zu ziehen. Dennoch bleibt eine große Hürde vor dem routinemäßigen Einsatz der grünen Goldgräber: "Cyanid ist giftig für Säugetiere, denn es bindet das Eisen im Blut und führt zum Erstickungstod." Weil aber die Blausäureverbindungen letztlich nur aus Kohlenstoff und Stickstoff bestünden und den Pflanzen als willkommener Dünger dienten, ist Anderson sicher, auch hierfür eine Lösung zu finden: "Wir müssen mit diesen Chemikalien sehr vorsichtig sein nach einer möglichst verantwortungsbewussten Verfahrensweise suchen."
[Quelle: Frank Grotelüschen]
Massey Universität trocken die verblüffende Idee, um an das nach wie vor begehrte Edelmetall zu gelangen. Die Idee, die dahinter steckt, ist simpel, denn Pflanzen zieht ohnehin mit dem überlebenswichtigen Wasser auch darin gelöste Elemente wie Stickstoff, Phosphor, Zink oder Kupfer aus dem Erdreich. Doch die Sache hat auch einen Haken, denn Gold liegt nicht im Wasser gelöst vor. "Gelingt es uns nun, auch das Gold zu lösen, das im Erdreich steckt, dann hat die Pflanze gar keine andere Wahl, als das Gold mit dem Wasser aufzusaugen", so der Neuseeländer. Damit die herkömmlichen Futterpflanzen das ansonsten unlösliche Metall aus dem Grund saugen, greifen Anderson und seine Kollegen zu einem Trick: Sie beträufeln den Erdboden mit bestimmten Blausäureverbindungen. Diese so genannten Cyanide binden Gold und machen es wasserlöslich, sodass es die Pflanze aufnehmen kann. "Wir geben eine Stunde lang eine nur eine sehr kleine Menge der Verbindungen in den Boden. Das genügt, um das Gold im Boden aufzulösen", erklärt der Goldsucher aus dem Labor.
Nach spätestens einer Woche hätten dann die Pflanzen die Gold-Cyanid-Verbindung aufgenommen und könnten zu weiteren Verarbeitung geerntet werden. Im nächsten Schritt müssen Anderson und seine Kollegen das Edelmetall dann nur noch aus den Blättern heraus bekommen. Dazu verbrennen sie schlicht die Pflanzen und entziehen der Asche das Gold mit chemischer Hilfe. Nicht nur Mais sei prädestiniert für den biologischen Goldrausch, sondern alle Pflanzen, die schnell wachsen und ausreichend groß werden. Nach sechs Jahren Laborerprobung der pfiffigen Methode begannen in diesem Jahr die ersten Freilandtests auf dem Gelände einer Goldmine in Brasilien. Dort pflanzten die Forscher auf einer Fläche von 15 mal 15 Metern Mais an, beträufelten den Boden mit Cyanid und ernteten schließlich die goldhaltigen Blätter. Die ersten Ergebnisse seien ermutigend, berichtet Chris Anderson: "Dass die Technologie im Prinzip funktioniert, belegen die Messdaten. Jetzt steht eine Machbarkeitsstudie an – ein Feldtest über eine Fläche von einem Hektar. Dazu müssen wir dann auch eine Pilotanlage entwickeln, mit der wir das Gold aus den Blättern bekommen." Denn damit sich die Goldernte rentiere, müsste auf einem Hektar Land ein Kilogramm Gold erzielt werden.
Dass seine Pflanzen die bisherige Goldgewinnung ablösen könnte, glaubt der neuseeländische Forscher nicht, sie sei vielmehr für Nischenanwendungen interessant, so etwa um letzte Goldreste aus Abraum zu ziehen. Dennoch bleibt eine große Hürde vor dem routinemäßigen Einsatz der grünen Goldgräber: "Cyanid ist giftig für Säugetiere, denn es bindet das Eisen im Blut und führt zum Erstickungstod." Weil aber die Blausäureverbindungen letztlich nur aus Kohlenstoff und Stickstoff bestünden und den Pflanzen als willkommener Dünger dienten, ist Anderson sicher, auch hierfür eine Lösung zu finden: "Wir müssen mit diesen Chemikalien sehr vorsichtig sein nach einer möglichst verantwortungsbewussten Verfahrensweise suchen."
[Quelle: Frank Grotelüschen]