Manfred Kloiber: Mit dem Erfolg des Smartphones und des mobilen Internets hat in der Mobilfunkbranche ein Umbruch stattgefunden. Telefonieren und SMS verschicken, das war gestern. Heute wird das Handy immer mehr zur Kommunikationszentrale in Sozialen Netzwerken und zum digitalen Alleskönner. Kleine Anwendungsprogramme sorgen dafür, dass man mit dem Smartphone nicht nur twittern, sondern auch seinen Blutdruck überwachen oder zum Beispiel Klavier spielen kann. Die Möglichkeiten und Ideen scheinen schier unendlich. Alles, was es braucht, ist die passende App, die Application dafür. Die Applikationen sind in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt und vor allem mit ihnen wird in Zukunft richtig Geld gemacht. Weshalb auch um die Marktplätze für diese Apps, um die Application-Stores, ein großer Konkurrenzkampf zwischen Geräteherstellern und Netzbetreibern entbrannt ist. Für Programmierer jedenfalls sind die Apps ein lohnendes Feld geworden. Regelrechte Goldgräberstimmung herrscht dort, oder Gerd Pasch?
Gerd Pasch: Das kann man wohl sagen. Einzelne Programmierer haben sicherlich mit ganz wenig Aufwand einen ganz schön hohen Betrag erzielt, auf diesem einzelnen Marktplatz von Apples Store.
Kloiber: Da wurde teilweise kolportiert, halbe Stunde Arbeit Millionen Umsatz?
Pasch: Es sind ganz simple Dinge, mit denen man als Programmierer ganz schön viel Geld macht. Apple will natürlich an diesem Geschäft auch teilhaben.
Kloiber: Ich wollt gerade sagen: die haben es ja vorgemacht, wie es geht, die verkaufen alles über iTunes, der Dowmload-Plattform, und dann bekommen die ja sicherlich einen Obolus dafür, dass sie es verkaufen und dass sie es bekannt machen. Weil Bekanntheit ist ja das Entscheidende.
Pasch: Was beim Programmierer bleibt, sind nur zwei Drittel dessen, was Apple von den Kunden für diese Programme letztendlich nimmt und da fängt es dann natürlich an, auch für die Programmierer etwas schwierig zu werden, denn sie müssen, wenn sie dann ihr Produkt auf anderen Plattformen – zum Beispiel auf Android- oder auf Windows- Mobile-Plattformen verkaufen wollen – das Rad neu erfinden mit viel Aufwand. Also da schmälert sich dann der Verdienst, den sie jetzt mal zuerst gehabt haben.
Kloiber: Es hat sich ja in Barcelona gezeigt, dass jetzt mehrere Betriebssysteme am Start sind. Da ist nicht nur Android, sondern dann gibt es da auch noch Bada, es gibt noch andere, MeeGo, sind nur zwei Konkurrenten zu nennen. Da wird der Aufwand dann wirklich hoch, dass man eben halt für mehrere Betriebssysteme die Applications programmieren muss.
Pasch: Die Lösung zeichnet sich auch ab. Zum Beispiel sind nordische Anbieter wie Ericsson zusammen mit Opera, diesem Browser-Hersteller aus Norwegen hingegangen und haben jetzt einen Store, einen Entwicklungs-Store aufgemacht. Da können die Entwickler ihre Werkzeuge holen für alle Plattformen, die zur Verfügung stehen und können ihre Programme entsprechend danach ausrichten. Und es ist auch schon eine Hilfe entstanden, eine Firma für diese Entwickler, die zum Beispiel diese Programmier-Schnittstelle dann auch offenlegt oder nutzen lassen kann, so dass also immer klar ist: Welches Betriebssystem funktioniert mit welcher Software?
<object width="462" height="260" data="../themes/dradio/flash/player.swf" type="application/x-shockwave-flash"><param name="src" value="../themes/dradio/flash/player.swf"></param><param name="flashvars" value="file=http://www.dradio.de/media/forschak/mwc10_cuk.flv&stretching=extrafit&image=http://www.dradio.de/media/forschak/mwc10_cuk_start.jpg"></param></object>
Kloiber: Da ist also im Moment sicherlich einiges im Umbruch, auch für die Programmierer. Für die Softwareindustrie tun sich neue Felder auf, ja auch Pakete zu bündeln, wo man dann quasi aus dem Baukasten solche Applications herstellen kann. Wie sehen es denn die Programmierer? Vor allen Dingen, wenn es um Einzelpersonen oder kleinere Ingenieur-Büros geht, wie sehen die diesen Markt? Wie beurteilen die den?
Pasch: Die stehen mit gemischten Gefühlen da. Sie sehen die große Konkurrenz der Garagen-Programmierer, die aus Spaß hobbymäßig da Dinge entwickeln. Für die, die davon leben müssen wird dann vielleicht der Markt ein bisschen eng und es kann nicht mehr so viel Umsatz erzielt werden, für die Programmierer. Und sie fordern im Grunde genommen, diese professionellen Programmierer, dass da eine Art Regelung, eine Dachorganisation da drüber steht, die auch den freien Zugang regelt und vielleicht auch eben eine Art Lizenzmodell aufsetzt, ähnlich wie bei der Open-Source-Gemeinde, die dann unterschiedlich Ansprüche und Bedürfnisse unter einen Hut bringen will. Und die Programmierer haben dann auch schon zur Selbsthilfe gegriffen und haben so etwas wie eine eigene Institution geschaffen, "one API" nennt sich das. Und die soll auch vermitteln, dass bestimmte Informationen über das Betriebssystem, über das Netzwerk, in dem dieses Produkte verbreitet werden sollen, dann auch zur Verfügung stehen und genutzt werden können. Und die Abrechnung erfolgt dann über ähnliche Regeln und Mechanismen wie in der Open-Source-Gemeinde.
Gerd Pasch: Das kann man wohl sagen. Einzelne Programmierer haben sicherlich mit ganz wenig Aufwand einen ganz schön hohen Betrag erzielt, auf diesem einzelnen Marktplatz von Apples Store.
Kloiber: Da wurde teilweise kolportiert, halbe Stunde Arbeit Millionen Umsatz?
Pasch: Es sind ganz simple Dinge, mit denen man als Programmierer ganz schön viel Geld macht. Apple will natürlich an diesem Geschäft auch teilhaben.
Kloiber: Ich wollt gerade sagen: die haben es ja vorgemacht, wie es geht, die verkaufen alles über iTunes, der Dowmload-Plattform, und dann bekommen die ja sicherlich einen Obolus dafür, dass sie es verkaufen und dass sie es bekannt machen. Weil Bekanntheit ist ja das Entscheidende.
Pasch: Was beim Programmierer bleibt, sind nur zwei Drittel dessen, was Apple von den Kunden für diese Programme letztendlich nimmt und da fängt es dann natürlich an, auch für die Programmierer etwas schwierig zu werden, denn sie müssen, wenn sie dann ihr Produkt auf anderen Plattformen – zum Beispiel auf Android- oder auf Windows- Mobile-Plattformen verkaufen wollen – das Rad neu erfinden mit viel Aufwand. Also da schmälert sich dann der Verdienst, den sie jetzt mal zuerst gehabt haben.
Kloiber: Es hat sich ja in Barcelona gezeigt, dass jetzt mehrere Betriebssysteme am Start sind. Da ist nicht nur Android, sondern dann gibt es da auch noch Bada, es gibt noch andere, MeeGo, sind nur zwei Konkurrenten zu nennen. Da wird der Aufwand dann wirklich hoch, dass man eben halt für mehrere Betriebssysteme die Applications programmieren muss.
Pasch: Die Lösung zeichnet sich auch ab. Zum Beispiel sind nordische Anbieter wie Ericsson zusammen mit Opera, diesem Browser-Hersteller aus Norwegen hingegangen und haben jetzt einen Store, einen Entwicklungs-Store aufgemacht. Da können die Entwickler ihre Werkzeuge holen für alle Plattformen, die zur Verfügung stehen und können ihre Programme entsprechend danach ausrichten. Und es ist auch schon eine Hilfe entstanden, eine Firma für diese Entwickler, die zum Beispiel diese Programmier-Schnittstelle dann auch offenlegt oder nutzen lassen kann, so dass also immer klar ist: Welches Betriebssystem funktioniert mit welcher Software?
<object width="462" height="260" data="../themes/dradio/flash/player.swf" type="application/x-shockwave-flash"><param name="src" value="../themes/dradio/flash/player.swf"></param><param name="flashvars" value="file=http://www.dradio.de/media/forschak/mwc10_cuk.flv&stretching=extrafit&image=http://www.dradio.de/media/forschak/mwc10_cuk_start.jpg"></param></object>
Kloiber: Da ist also im Moment sicherlich einiges im Umbruch, auch für die Programmierer. Für die Softwareindustrie tun sich neue Felder auf, ja auch Pakete zu bündeln, wo man dann quasi aus dem Baukasten solche Applications herstellen kann. Wie sehen es denn die Programmierer? Vor allen Dingen, wenn es um Einzelpersonen oder kleinere Ingenieur-Büros geht, wie sehen die diesen Markt? Wie beurteilen die den?
Pasch: Die stehen mit gemischten Gefühlen da. Sie sehen die große Konkurrenz der Garagen-Programmierer, die aus Spaß hobbymäßig da Dinge entwickeln. Für die, die davon leben müssen wird dann vielleicht der Markt ein bisschen eng und es kann nicht mehr so viel Umsatz erzielt werden, für die Programmierer. Und sie fordern im Grunde genommen, diese professionellen Programmierer, dass da eine Art Regelung, eine Dachorganisation da drüber steht, die auch den freien Zugang regelt und vielleicht auch eben eine Art Lizenzmodell aufsetzt, ähnlich wie bei der Open-Source-Gemeinde, die dann unterschiedlich Ansprüche und Bedürfnisse unter einen Hut bringen will. Und die Programmierer haben dann auch schon zur Selbsthilfe gegriffen und haben so etwas wie eine eigene Institution geschaffen, "one API" nennt sich das. Und die soll auch vermitteln, dass bestimmte Informationen über das Betriebssystem, über das Netzwerk, in dem dieses Produkte verbreitet werden sollen, dann auch zur Verfügung stehen und genutzt werden können. Und die Abrechnung erfolgt dann über ähnliche Regeln und Mechanismen wie in der Open-Source-Gemeinde.