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Gourmetführer mit künstlicher Intelligenz

Technik. - Die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine funktioniert immer noch nach den Regeln der Maschine, allen Fortschritten der Informationstechnologie zum Trotz. Denn "künstliche" Intelligenz ist doch schwieriger zu schaffen, als es die Wissenschaftler vermuteten. Die Forscher von "France Télécom" haben jetzt den Prototyp eines intelligenten Agenten vorgestellt. Sein Name: "Artemis".

    Artemis kennt sich in der gastronomischen Szene der französischen Hauptstadt bestens aus. Das System hat Name, Adresse und Menüpreis der Pariser Restaurants gespeichert und kann auf Wunsch auch sofort zum gewünschten Lokal durchstellen. Wenn es in der gewünschten Preiskategorie oder Küche keine Gaststätte gibt, unterbreitet Artemis Alternativvorschläge aus benachbarten Sparten. Das Computersystem versteht dabei normal gesprochene Sätze und kommt auch mit vergleichsweise unklaren Angaben zurecht. "Soweit ich weiß, ist Artemis eines der wenigen Systeme weltweit, wenn nicht sogar das einzige, das auf Begriffen wie Absicht und Überzeugung basiert, Begriffen also, die man allgemein als mentale Einstellung bezeichnet", erklärt David Sadek, Leiter des Forschungsprojektes "Dialog Mensch-Maschine". Die Forscher brachten dem Computerprogramm die Prinzipien der Kommunikation bei und auf welche Weise ein Gespräch geführt wird. Dabei ist "Artemis" darauf angelegt, nach sinnvollen, naheliegenden Alternativen zu suchen, wenn es keine passende Antwort parat hat. In den Forschungslabors des Telekom-Unternehmens läuft derzeit nur eine Testversion, doch bei einer großen französischen Bank soll demnächst ein automatischer Dienst für Börsengeschäfte nach dem "Artemis"-Muster in den Testbetrieb gehen.

    [Quelle: Suzanne Krause]