
Besucher hätten etwa nackt auf dem Mount Batur getanzt und halbnackt auf dem Mount Agung posiert. "Das sind keine gewöhnlichen Orte", betonte Gouverneur I Wayan Koster. Es handele sich um Vulkane, die in der Kultur der Balinesen als heilig verehrt werden. Nun sollen Besteigungen demnächst verboten werden, nicht nur für ausländische Touristen, sondern auch für einheimische Feriengäste.
Kritik kommt von Politikern, Aktivisten und Mitarbeitern der Tourismusbranche. Sie warnen, dass ein Verbot viele Balinesen ihrer Lebensgrundlage berauben und den wichtigen Industriezweig stark beeinträchtigen würde. Wann die Regelung in Kraft treten und wie sie durchgesetzt werden soll, wurde nicht bekannt.
Bali: Einreisende bekommen Benimmregeln ausgehändigt
Erst vor wenigen Tagen hatte die Regionalregierung einen Leitfaden mit den geltenden Benimmregeln für die Insel herausgegeben. Er wird allen Einreisenden am Flughafen ausgehändigt und zusammen mit dem Visum in den Pass geheftet. Darin heißt es "Respektieren Sie die Heiligkeit von Tempeln, Pratimas (heiligen Statuen) und religiösen Symbolen." Auch werden Urlauber aufgefordert, die Verkehrsregeln zu beachten und Motorroller und Autos nur bei legalen Anbietern zu mieten. Zudem raten die Behörden dringend von Schimpfworten, vulgärer Sprache und aggressivem Verhalten ab. Ziel sei es, den Ruf und das Image Balis zu schützen.
Hintergrund sind Vorfälle in den vergangenen Monaten. So musste eine Russin ausreisen, nachdem sie auf sozialen Netzwerken ein Foto gepostet hatte, auf dem sie sich nackt an einen berühmten Banyan-Baum geschmiegt hatte. Diese Baumart wird von Hindus in aller Welt - auch von den Balinesen - als heilig verehrt. Bali ist die einzige Insel Indonesiens, die überwiegend hinduistisch geprägt ist.
Diese Nachricht wurde am 06.06.2023 im Programm Deutschlandfunk Kultur gesendet.