Ein Beitrag von Andrea Groß
Phantasievolle Namen hatten die dreiköpfigen Teams auf jeden Fall. VFL heißt in Bochum nicht nur die Fußball-Bundesligamannschaft, VFL steht auch für: Verein für Linguistik. Aus Essen reisten die proGrammies an und Heimrecht genoss das Dortmunder Team Grammophon. Jan Preuss aus Essen erklärt, wie man sich auf so einen Kontest überhaupt vorbereitet.
Wir haben innerhalb der Seminare in der Universität einmal in der Woche die ganze Sache geübt, immer mit Hilfe von dieser ProGramm-Plattform im Internet, wo dann auch solche Tests zu meistern waren. Dann sind wir mit unserem Trainer sozusagen, mit unserem Dozenten die einzelnen Felder des Gesamtseminars durchgegangen und damit Stück für Stück einen Einblick in diese Grammatik bekommen.
Wie in der bekannten Rateshow eines privaten Fernsehsenders erschien zu Musik und Applaus der anwesenden Kommilitonen ein Moderator.
Er erklärt die Spielregeln und stellt Teilnehmerinnen, Teilnehmer, Assistentinnen und die Jury vor. Letztere soll die Fragen verlesen und entscheiden, ob eine Antwort richtig oder falsch ist. Die beiden Herren sind vom Institut für Deutsche Sprache aus Mannheim angereist.
Frage eins. Bestimmen sie den Verbalkomplex in folgendem Satz. Ihre Pläne konnten auch nach vielem verändern und korrigieren nicht realisiert werden.
Einfache Frage! Das Team aus Bochum fackelt nicht lange: Konnten nicht realisiert werden. Fünf Punkte für den VFL. Die Bochumer sind als leichte Favoriten ins Rennen gegangen. Die Meisterschaft geht über zwei Blöcke à zehn Fragen. Dazwischen gibt es zwar keine Werbung, aber eine kurze Publikumsrunde, damit die Teams sich erholen können. Danach geht es unbarmherzig weiter:
Welche der folgenden Elemente können nicht im Vorfeld stehen: erstens: Verbgruppenadverbialia, zweitens: Abtönungspartikeln, drittens: Infinitive, viertens: Akkusativkomplemente, fünftens: finite Verben, sechstens: Pronominalphrasen.
Zeit läuft!
Zwei Minuten haben die Teams für die Antwort. Aber bei dieser Frage müssen alle passen. Die Jury wird schließlich gebeten, die Antwort selbst zu geben.
Ja, das wollen wir gerne tun. Es handelt sich bei der Antwort um die Abtönungspartikel und um die finiten Verben.
In der ersten Runde hatten die Bochumer in Front gelegen, nun aber holen die Dortmunder rasant auf. Das mit den Abtönungspartikeln hätten sie eigentlich auch wissen können. Es ist die Lieblingswortart von Werner Laatsch.
Das ist die Sprache der jungen Leute. "Das ist eh schon kaputt." Oder "ja, eigentlich wollte ich ja gar nicht." Die Abtönungspartikel erlauben im Deutschen noch einmal eine Nuance in die Sprechweise zu bringen. Und vor allem junge Leute, die sich nicht so festlegen wollen, benutzen die unheimlich. Ich bin darauf gestoßen im Rahmen der Grammatik und fand die unheimlich toll.
Am Ende gewinnen die Dortmunder überlegen mit elf Punkten Vorsprung
Die Sieger bekommen einen echten Pokal, den sie stolz in die Höhe halten. Außerdem gibt es für jeden eine Flasche Sekt. Der wird auch umgehend in Gläser geschüttet und unter den Anwesenden verteilt. Auch die Jury wird bedacht. Angelika Storrer, der Coach der heimischen Siegmannschaft freut sich. Nicht nur darüber, dass ihr Team gewonnen hat, sondern dass alle so viel Spaß haben.
Wir haben einfach gedacht, wir wollen mal Grammatik in einer Form anbieten, das die Studierenden motiviert sind, durch diese Form. Sich mit diesem trockenen, doch sehr komplizierten Stoff eben intensiv auseinander zu setzen.
Ausgeheckt wurde der Wettbewerb in Dortmund und Essen. Dann folgte die Überlegung: wenn schon, dann alle drei Revier-Hochschulen. Wann die nächste Reviermeisterschaft Grammatik stattfinden wird, steht noch nicht fest. Das es aber eine geben wird, ist sicher.
Links zum Thema:
Ruhrmeisterschaften Grammatik
Phantasievolle Namen hatten die dreiköpfigen Teams auf jeden Fall. VFL heißt in Bochum nicht nur die Fußball-Bundesligamannschaft, VFL steht auch für: Verein für Linguistik. Aus Essen reisten die proGrammies an und Heimrecht genoss das Dortmunder Team Grammophon. Jan Preuss aus Essen erklärt, wie man sich auf so einen Kontest überhaupt vorbereitet.
Wir haben innerhalb der Seminare in der Universität einmal in der Woche die ganze Sache geübt, immer mit Hilfe von dieser ProGramm-Plattform im Internet, wo dann auch solche Tests zu meistern waren. Dann sind wir mit unserem Trainer sozusagen, mit unserem Dozenten die einzelnen Felder des Gesamtseminars durchgegangen und damit Stück für Stück einen Einblick in diese Grammatik bekommen.
Wie in der bekannten Rateshow eines privaten Fernsehsenders erschien zu Musik und Applaus der anwesenden Kommilitonen ein Moderator.
Er erklärt die Spielregeln und stellt Teilnehmerinnen, Teilnehmer, Assistentinnen und die Jury vor. Letztere soll die Fragen verlesen und entscheiden, ob eine Antwort richtig oder falsch ist. Die beiden Herren sind vom Institut für Deutsche Sprache aus Mannheim angereist.
Frage eins. Bestimmen sie den Verbalkomplex in folgendem Satz. Ihre Pläne konnten auch nach vielem verändern und korrigieren nicht realisiert werden.
Einfache Frage! Das Team aus Bochum fackelt nicht lange: Konnten nicht realisiert werden. Fünf Punkte für den VFL. Die Bochumer sind als leichte Favoriten ins Rennen gegangen. Die Meisterschaft geht über zwei Blöcke à zehn Fragen. Dazwischen gibt es zwar keine Werbung, aber eine kurze Publikumsrunde, damit die Teams sich erholen können. Danach geht es unbarmherzig weiter:
Welche der folgenden Elemente können nicht im Vorfeld stehen: erstens: Verbgruppenadverbialia, zweitens: Abtönungspartikeln, drittens: Infinitive, viertens: Akkusativkomplemente, fünftens: finite Verben, sechstens: Pronominalphrasen.
Zeit läuft!
Zwei Minuten haben die Teams für die Antwort. Aber bei dieser Frage müssen alle passen. Die Jury wird schließlich gebeten, die Antwort selbst zu geben.
Ja, das wollen wir gerne tun. Es handelt sich bei der Antwort um die Abtönungspartikel und um die finiten Verben.
In der ersten Runde hatten die Bochumer in Front gelegen, nun aber holen die Dortmunder rasant auf. Das mit den Abtönungspartikeln hätten sie eigentlich auch wissen können. Es ist die Lieblingswortart von Werner Laatsch.
Das ist die Sprache der jungen Leute. "Das ist eh schon kaputt." Oder "ja, eigentlich wollte ich ja gar nicht." Die Abtönungspartikel erlauben im Deutschen noch einmal eine Nuance in die Sprechweise zu bringen. Und vor allem junge Leute, die sich nicht so festlegen wollen, benutzen die unheimlich. Ich bin darauf gestoßen im Rahmen der Grammatik und fand die unheimlich toll.
Am Ende gewinnen die Dortmunder überlegen mit elf Punkten Vorsprung
Die Sieger bekommen einen echten Pokal, den sie stolz in die Höhe halten. Außerdem gibt es für jeden eine Flasche Sekt. Der wird auch umgehend in Gläser geschüttet und unter den Anwesenden verteilt. Auch die Jury wird bedacht. Angelika Storrer, der Coach der heimischen Siegmannschaft freut sich. Nicht nur darüber, dass ihr Team gewonnen hat, sondern dass alle so viel Spaß haben.
Wir haben einfach gedacht, wir wollen mal Grammatik in einer Form anbieten, das die Studierenden motiviert sind, durch diese Form. Sich mit diesem trockenen, doch sehr komplizierten Stoff eben intensiv auseinander zu setzen.
Ausgeheckt wurde der Wettbewerb in Dortmund und Essen. Dann folgte die Überlegung: wenn schon, dann alle drei Revier-Hochschulen. Wann die nächste Reviermeisterschaft Grammatik stattfinden wird, steht noch nicht fest. Das es aber eine geben wird, ist sicher.
Links zum Thema:
Ruhrmeisterschaften Grammatik