ARD-Recherche
"Graue Wölfe" - Politiker und Experten warnen erneut vor gesellschaftlicher Unterwanderung durch türkische Rechtsextremisten

Politiker und Experten haben erneut vor einer Unterwanderung der deutschen Gesellschaft durch türkische Rechtsextremisten gewarnt.

    Aus einem Auto mit türkischer Fahne ragt eine Hand, die den sogenannten Wolfsgruß macht.
    Anhänger der Grauen Wölfe zeigen den typischen Wolfsgruß. (picture alliance / dpa / Christoph Reichwein)
    Einer ARD-Recherche zufolge konzentrieren sich die sogenannten Grauen Wölfe vor allem auf die Ansprache türkischstämmiger Kinder und Jugendlicher. Anders als in anderen europäischen Staaten ist die Gruppierung hierzulande nicht verboten.

    Özdemir: "Gefährliche und hochagressive Organisation"

    Der Grünen-Politiker Özdemir sagte dem Sender, wer die Geschichte der Grauen Wölfe kenne, wisse, dass das eine gefährliche und hochaggressive Organisation sei, die Andersdenkende unterdrücke. Sie seien eben nicht das Müttergenesungswerk. Da dürfe man sich keine Illusionen machen. Es heiße über sie auch, dass sie in den Bereich der organisierten Kriminalität verwickelt seien.
    Özdemir vermutet, Deutschland lasse die türkischen Rechtsextremisten gewähren, weil die Türkei in vielen strategischen Fragen gebraucht werde, etwa in der Migrations-, Rüstungs- oder Außenpolitik. Die Grauen Wölfe seien schließlich durch die MHP Regierungspartner von Präsident Erdoğan. Der Politikwissenschaftler Ismail Küpeli hielt deutschen Kommunalpolitikern mangelndes Wissen über die Grauen Wölfe vor.
    Laut Verfassungsschutz haben sie in Deutschland 12.900 Anhänger. Geprüft und gefordert wird ein Verbot der Grauen Wölfe bereits seit den 80er-Jahren. Nordrhein-Westfalens Innenminister Reul, CDU, betonte, wenn man die Chance habe, werde man sie verbieten.
    Diese Nachricht wurde am 06.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.