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Green Ventures

Anlagen und Verfahren zur Produktion von Biogas oder zur Wasserreinigung aus Deutschland sind Exportschlager. Kein Wunder also, dass sich die Messe "Green Ventures" in Potsdam steigender Beliebtheit erfreut. "Green Ventures" ist ein internationales Treffen für Unternehmen aus der Umwelt- und Energietechnik. Seit Mittwoch sind Firmenvertreter aus 30 Ländern in Brandenburgs Landeshauptstadt. Dort kennt man sich aus mit kniffligen Umweltproblemen.

Von Claudia van Laak | 09.06.2006
    Eine Fläche so groß wie das Saarland - zum Teil stark verseucht, zum Teil vermint. Das waren die Hinterlassenschaften von NVA und Roter Armee in Brandenburg. Bei der Sanierung des Bodens, bei der Räumung und Vernichtung von Munition haben die beteiligten Unternehmen eine Menge Know-how angesammelt. Brandenburgs Ministerpräsident Mathias Platzeck.

    " Ich glaube, ein Exportschlager ist mittlerweile alles, was mit Konversion zusammenhängt. weil wir alle Spielarten von Konversion ins unserem Lande durchprobieren mussten, und auch daraus sind viele Potentiale gewachsen, Unternehmen entstanden, die anderswo ihr Know-how anbieten können."

    So wie Helmut Pönisch, Geschäftsführer eines Kampfmittelbeseitigungsunternehmens in Ludwigsfelde. Er ist zum dritten Mal bei der Messe "Green Ventures " dabei, im letzten Jahr hat er Verträge mit Griechenland und der Ukraine besiegelt.

    " In der Ukraine gibt es ein Problem mit einer Minenart, diese Minen sind geächtet, und deren Lebensdauer ist langsam erreicht, die sind besonders gefährlich bei ihrer Lagerung, diese Minen werden wir in den nächsten drei Jahren mit einer Gruppe von Firmen in der Ukraine entsorgen."

    Partnerland der Green Ventures ist in diesem Jahr Italien. Die italienischen Umwelt- und Energietechnikfirmen sind sehr interessiert an Beratung und Wissen aus Deutschland, sagt Hans-Jürgen Brauer, Vertreter der italienischen Handelskammer in Deutschland.

    " Deutschland ist weiter. Deutschland hat ja sehr zeitig angefangen mit der Solarenergie, ist ja, wenn sie so wollen Weltmarktführer zusammen mit anderen. Und Italien hat als jemand, der in der angewandten und der Grundlagenforschung wenige Zuschüsse bekommt, ist ja immer darauf angewiesen, Lizenznehmer zu sein, Nachnutzer von Technologien."

    Deshalb ist Rodolfo Verpelli aus Mailand nach Potsdam gekommen. Der Geschäftsführer eines Abfallverwertungsunternehmens sucht Beratung und Partner für die Erzeugung von Bioenergie.

    " Wir sind hier, weil wir den Bau einer großen Biogasanlage planen. Bislang kompostieren wir nur die Grünabfälle, wir wollen künftig Strom und Wärme erzeugen."

    Verpelli hat auf der Green Ventures den richtigen Partner gefunden. Matthias Plöchl, Geschäftsführer einer Bioenergieberatung in Potsdam.

    " Unser Unternehmen bietet in erster Linie Beratung zur Konzeption und Planung und zur Inbetriebnahme von Bioenergieanlagen an. Hauptsächlich Biogasanlagen, aber auch Biokraftstoffe, Biodiesel, Pflanzenöl oder Bioethanol, aber auch Biogas als Kraftstoff. "

    Die nächste Green-Ventures, die 10.Ausgabe der Kooperationsbörse für Umwelt- und Energietechnikunternehmen, findet im nächsten Jahr in Leipzig statt, parallel zur Terratec - der Messe für Umwelttechnik- und -dienstleistungen.