Zunächst einmal bestätigt Greenpeace etwas, was schon lange bekannt ist: In deutschem konventionell erzeugten Obst und Gemüse finden sich regelmäßig Rückstände illegaler, also hierzulande nicht erlaubter Pestizide. Bei einer Untersuchung im vergangenen Jahr fand Greenpeace nach eigenen Angaben in 24 Prozent der Proben solche nicht erlaubten Stoffe. Neu ist jetzt, dass Greenpeace nachgeforscht hat, wie und von wem die Stoffe beschafft werden. Sechs Monate waren die Umweltschützer vor allem in Südwestdeutschland und dem Elsass unterwegs, getarnt als deutsche Landwirte, die Spritzmittel kaufen wollten. Und da wurde ihnen im Handel offensichtlich viel verbotenes Gift angeboten. Manfred Krautter, Chemieexperte bei Greenpeace:
"Da gehört zum Beispiel Endosulfan dazu, das besonders akut giftig ist. Da kann man richtig Menschen damit vergiften, das seit 1991 schon in Deutschland verboten ist. Oder ein Stoff, der nennt sich Vinclozolin, der ist krebserregend, der kann den Embryo im Mutterleib schädigen. Das hat also ein ganz breites Spektrum. Und wir haben sogar E 605, dieses alte Schwiegermuttergift, wie man es lange nannte, noch bekommen. Das fand ich ja wirklich unglaublich, dass selbst so etwas noch am Markt ist, was nun wirklich strikt verboten ist und zwar nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa."
Greenpeace hat nun die Pestizid-Einkaufstour genau dokumentiert mit Beweismaterial wie Händlerbelegen, verdeckten Filmaufnahmen und 100 Kilogramm illegaler Stoffe. Dabei handelt es sich um elf in Deutschland und drei auch EU-weit verbotene Substanzen. Der kriminelle Handel mit diesen Pestiziden, so die Ergebnisse, scheint gut organisiert zu sein.
"Es ist ein richtiges Netzwerk. Meistens handelt es sich um ein deutsches Unternehmen, das auf der deutschen Seite eine Hauptfiliale unterhält und jenseits der Grenze, also im Elsass in Frankreich noch eine zweite Filiale. Die ist sozusagen die Filiale, die alles Mögliche besorgt, das scheint in Frankreich relativ leicht zu sein. Und wenn man als Kunde da hinfährt, kann man sich es wirklich raussuchen. Die beraten einen. Ist Ihnen das lieber, das gleich mitzunehmen, wir bringen es Ihnen aber auch in unsere Filiale rüber nach Deutschland. Einer hat es uns sogar nach Hause geschickt vor die Tür nach Freiburg. Also es ist kinderleicht."
Elf Händler will Greenpeace des kriminellen Pestizidhandels überführt haben. Vier davon, und das erachten die Naturschützer als besonderen Skandal, gehören zum renommierten Raiffeisenverband. Eine Filiale der Raiffeisen-Zentralgesellschaft Karlsruhe im französischen Salmbach soll sogar zehn Liter E605 gegen Barzahlung und ohne Rechnung verkauft haben. Greenpeace fordert Konsequenzen. Manfred Krautter:
"Wir brauchen da unabhängige Kontrollen, die grenzübergreifend sind. Es kann nicht sein, dass Raiffeisen ein paar Kilometer hinter der Grenze seine bösen Giftlager unterhält und je nach Bedarf dann nach Deutschland rüberliefert. Und was ganz dringend notwendig ist, ist, dass auch diejenigen, die erfasst werden, seien das nun Bauern, die illegal spritzen oder die Händler, dass deren Geschäft zugemacht wird."
Kritik übt Greenpeace am Land Baden-Württemberg. Die Umweltorganisation wollte einen Händler, der illegale Ware per Türzustellung ausliefert, auf frischer Tat ertappen. Doch das Landwirtschaftsministerium habe Unterstützung abgelehnt und sich geweigert, Ermittlungsbehörden vor Ort zu nennen. In Rheinland-Pfalz hingegen habe man auf diese Weise einen Händler überführen können. Greenpeace hofft aber auch so auf die Stichhaltigkeit der gesammelten Beweise und erstattet heute, zeitgleich mit der Veröffentlichung des Reports, Anzeige gegen die entsprechenden Händler.
"Da gehört zum Beispiel Endosulfan dazu, das besonders akut giftig ist. Da kann man richtig Menschen damit vergiften, das seit 1991 schon in Deutschland verboten ist. Oder ein Stoff, der nennt sich Vinclozolin, der ist krebserregend, der kann den Embryo im Mutterleib schädigen. Das hat also ein ganz breites Spektrum. Und wir haben sogar E 605, dieses alte Schwiegermuttergift, wie man es lange nannte, noch bekommen. Das fand ich ja wirklich unglaublich, dass selbst so etwas noch am Markt ist, was nun wirklich strikt verboten ist und zwar nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa."
Greenpeace hat nun die Pestizid-Einkaufstour genau dokumentiert mit Beweismaterial wie Händlerbelegen, verdeckten Filmaufnahmen und 100 Kilogramm illegaler Stoffe. Dabei handelt es sich um elf in Deutschland und drei auch EU-weit verbotene Substanzen. Der kriminelle Handel mit diesen Pestiziden, so die Ergebnisse, scheint gut organisiert zu sein.
"Es ist ein richtiges Netzwerk. Meistens handelt es sich um ein deutsches Unternehmen, das auf der deutschen Seite eine Hauptfiliale unterhält und jenseits der Grenze, also im Elsass in Frankreich noch eine zweite Filiale. Die ist sozusagen die Filiale, die alles Mögliche besorgt, das scheint in Frankreich relativ leicht zu sein. Und wenn man als Kunde da hinfährt, kann man sich es wirklich raussuchen. Die beraten einen. Ist Ihnen das lieber, das gleich mitzunehmen, wir bringen es Ihnen aber auch in unsere Filiale rüber nach Deutschland. Einer hat es uns sogar nach Hause geschickt vor die Tür nach Freiburg. Also es ist kinderleicht."
Elf Händler will Greenpeace des kriminellen Pestizidhandels überführt haben. Vier davon, und das erachten die Naturschützer als besonderen Skandal, gehören zum renommierten Raiffeisenverband. Eine Filiale der Raiffeisen-Zentralgesellschaft Karlsruhe im französischen Salmbach soll sogar zehn Liter E605 gegen Barzahlung und ohne Rechnung verkauft haben. Greenpeace fordert Konsequenzen. Manfred Krautter:
"Wir brauchen da unabhängige Kontrollen, die grenzübergreifend sind. Es kann nicht sein, dass Raiffeisen ein paar Kilometer hinter der Grenze seine bösen Giftlager unterhält und je nach Bedarf dann nach Deutschland rüberliefert. Und was ganz dringend notwendig ist, ist, dass auch diejenigen, die erfasst werden, seien das nun Bauern, die illegal spritzen oder die Händler, dass deren Geschäft zugemacht wird."
Kritik übt Greenpeace am Land Baden-Württemberg. Die Umweltorganisation wollte einen Händler, der illegale Ware per Türzustellung ausliefert, auf frischer Tat ertappen. Doch das Landwirtschaftsministerium habe Unterstützung abgelehnt und sich geweigert, Ermittlungsbehörden vor Ort zu nennen. In Rheinland-Pfalz hingegen habe man auf diese Weise einen Händler überführen können. Greenpeace hofft aber auch so auf die Stichhaltigkeit der gesammelten Beweise und erstattet heute, zeitgleich mit der Veröffentlichung des Reports, Anzeige gegen die entsprechenden Händler.