
Das Rotmilanzentrum in Halberstadt in Sachsen-Anhalt hat zwei benachbarte Flächen verglichen, davon eine mit Windrädern und eine ohne. Die bisherigen Ergebnisse zeigten, dass zwischen den untersuchten Flächen keine Unterschiede in der Nutzungshäufigkeit und -intensität bestünden, sagte der Leiter des Rotmilanzentrums Kolbe. Somit hätten weder Mäusebussarde noch Rotmilane die Fläche mit den Windkraftanlagen gemieden. Das habe jedoch auch eine negative Seite. "Wenn sie sich nicht gestört fühlen, ist auch die Gefahr groß, dass sie kollidieren", sagte Kolbe. Es brauche Maßnahmen, um das zu verhindern, etwa durch höhere Anlagen.
Bei der landesweiten Erfassung zählte das Rotmilanzentrum 2021/2022 mehr als 2.300 Rotmilan-Brutpaare in Sachsen-Anhalt. Das seien etwas mehr als bei der ersten Überprüfung zehn Jahre zuvor. Auf einen Trend könne man mit den wenigen Zahlen nicht schließen, aber der Bestand habe entgegen den Befürchtungen nicht abgenommen.
Rotmilane werden auch Gabelweihen oder Königsweihen genannt. Nach Angaben des Nabu brütet rund 60 Prozent der weltweit lebenden etwa 24.000 Rotmilanpaare in Deutschland, der Großteil davon in Ostdeutschland.
Diese Nachricht wurde am 08.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.