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Grenzen der Sternbilder

Viele bekannte Sternbilder schmücken jetzt den Abendhimmel. Bei Einbruch der Dunkelheit stehen die Zwillinge fast senkrecht über dem Westhorizont. Der Löwe zeigt sich hoch im Süden, während Jungfrau und Herkules gerade am östlichen Himmel aufsteigen.

Damond Benningfield |
    Es gibt zwei Möglichkeiten, diese und andere Sternbilder zu bestimmen. Nach der traditionellen Art ergibt sich in den Sternen ein Bild, wenn man sie Punkt für Punkt verbindet. Alle vier der genannten Sternbilder wurden bereits vor Tausenden von Jahren gezeichnet und benannt. Dabei dürfte der Löwe zu den ältesten Sternbildern zählen. Er geht auf die Zeit um 4000 v.Chr. zurück.

    Bestimmt werden die Sternbilder durch ihre hellsten Sterne. Vor langer Zeit ignorierten Himmelsbeobachter die Himmelsregionen, in denen es keine hellen Sterne gab. Erst im 17. und 18. Jahrhundert füllten europäische Astronomen diese Lücken.

    Als man begann, den Himmel mit Hilfe von Teleskopen zu erkunden, zeigten sich Millionen von Sternen und Galaxien. Jetzt benötigte man Grenzen, um sich auszukennen - vergleichbar mit der Erde und ihren Staaten.

    Auf ihrer Generalversammlung im Jahre 1922 teilte die International Astronomical Union den Himmel in 88 Sternbilder auf. Die Grenzen der Sternbilder wurden in den folgenden Jahren noch genauer festgelegt. Sie berücksichtigen die bekannten Sternmuster. Gleichzeitig erfassten sie Regionen mit weniger hellen Sternen. Dadurch findet jeder Stern sein Zuhause in einem Sternbild.