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Grenzenloser Einsatz von zivilen Drohnen in den USA

Ob in der Film- und Nachrichtenindustrie, der Landwirtschaft, dem Umweltschutz oder im Transportwesen, das Einsatzfeld von kommerziellen Drohnen scheint grenzenlos. Die Hersteller hoffen, dass in drei Jahren die Lufträume in den USA für unbemannte Flieger geöffnet werden.

Von Miriam Braun |
    Schwarzrot, etwa so groß; wie ein Schuhkarton und vier dünne Ärmchen an denen die Propeller angebracht sind. Diese Haustier-Drone tanzt mit einem Mädchen. Es trägt ein T-Shirt, auf das die Drohne reagiert und so automatisch die Bewegungen des Mädchens imitiert. Die Drohne ist der absolute Publikumsliebling auf dem World Science Festival in Brooklyn, New York, das am Wochenende stattgefunden hat.

    Die New Yorker Firma I heart Engineering entwickelt und baut diese Drohnen, die dem Menschen folgen können. Für den privaten Einsatz oder auch für Sportfilmer und vielleicht bald auch für Nachrichten-Redakteure. Sameer Parekh von I heart Engineering:

    "Wenn sie Skifahrer sind. Anstatt eine Kamera in ihren Helm einzubauen, können sie eine Drohne so programmieren, dass sie Ihnen den Berg runter folgt und tolle Bilder schießt. Oder; wenn Teenager mit ihren Freunden einen Nachmittag verbringen, kann die Drohne Fotos machen und die Abenteuer gleich auf Twitter posten. Es wird noch etwas dauern, aber all das wird kommen."

    Ob in der Film- und Nachrichtenindustrie, der Landwirtschaft, dem Umweltschutz oder im Transportwesen, das Einsatzfeld von kommerziellen Drohnen ist grenzenlos. Von den 7500 Mitgliedern des internationalen Drohnenhersteller-Verbandes sind mehr als 6000 in den USA. Die Industrie hofft, dass in drei Jahren die Lufträume in den USA für Drohnen geöffnet werden. Obama hat im vergangenen Jahr eine entsprechende Gesetzesänderung unterschrieben. Peter Singer von der Denkfabrik Brookings Institution im Gespräch mit dem US-Radiosender NPR.

    "Wenn 2015 der Luftraum geöffnet wird, wird das grundlegend verändern wer und was über unseren Köpfen fliegen wird."

    Schätzungen zufolge würde eine Freigabe allein in den ersten drei Jahren 70.000 neue Jobs und 13,7 Milliarden US Dollar Wirtschaftsleistung bringen. Die Drohne sei heute da, wo der PC vor zehn Jahren war und habe eine ähnliche Entwicklung vor sich. Sameer Parekh von I heart Engineering:

    "Unsere Drohne ist eine Plattform auf die andere ihre Ideen programmieren können. Wie Steve Jobs das iPhone erfunden hat und heute jedermann eine App dafür programmieren kann. Genauso bauen wir die Drohne und jeder kann Apps für die Drohne entwickeln."

    Bisher dürfen in den USA nur Hobby-Piloten die Drohne starten, solange sie sich an starke Einschränkungen halten. Aber die amerikanische Luftfahrtaufsichtsbehörde geht davon aus, dass es bis Ende des Jahrzehnts bereits 10.000 allein im US-Luftraum sein werden. Sicherheitsstandards und Kommunikationsregelungen müssen noch ausgearbeitet werden. Peter Singer:

    "Für so was ist die Luftfahrtbehörde gar nicht aufgestellt. Sie werden die Ersten sein, die nach Hilfe bei der Regulierung fragen werden."