Archiv

Nach dem Bootsunglück
Griechische Küstenwache weitet Suche nach Vermissten aus

Nach dem Bootsunglück im Mittelmeer mit vermutlich mehreren hundert Toten weitet die griechische Küstenwache ihre Suche nach Vermissten noch einmal aus.

    Griechenland, Kalamata: Rettungskräfte tragen Leichen von einem Schiff der Küstenwache in einen Kühlwagen im Hafen von Kalamata, etwa 240 Kilometer südwestlich von Athen.
    Bei einem schweren Bootsunglück südwestlich von Griechenland sind hunderte Flüchtlinge ums Leben gekommen. (Thanassis Stavrakis / AP / Thanassis Stavrakis)
    In den Gewässern südwestlich von Griechenland solle noch einmal intensiver gesucht werden, hieß es. Medienberichten zufolge soll die Suche im Tagesverlauf dann aber aber eingestellt werden. Es gebe kaum noch Hoffnung, Überlebende zu finden. In der Nacht zu Mittwoch war ein Fischkutter in internationalen Gewässern südwestlich der griechischen Halbinsel Peloponnes gesunken. Die Behörden gehen von bis zu 700 Personen an Bord aus. Es soll eine Massenpanik ausgebrochen sein, die das Boot zum Kentern brachte. Es sank in der Region der tiefsten Stelle des Mittelmeers, deshalb gilt es als unwahrscheinlich, dass das Wrack gehoben werden kann. Bisher wurden 78 Todesopfer geborgen. 104 Menschen überlebten das Unglück und wurden in ein Auffanglager nördlich von Athen gebracht.
    Gestern Abend hatten Sicherheitskräfte in der Hafenstadt Kalamata neun der Überlebenden festgenommen. Die Ägypter gelten als mutmaßliche Schleuser und Organisatoren der Überfahrt. Ihnen werden fahrlässige Tötung, Menschenhandel und die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen.
    Diese Nachricht wurde am 16.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.