Interview der Woche
Grötsch warnt angesichts geplanter Grenzkontrollen vor großen Belastungen für die Bundespolizei

Der Polizeibeauftragte des Bundes, Grötsch, hat die Ausweitung der Grenzkontrollen ab Montag als große Herausforderung bezeichnet.

    Der Polizeibeauftragte des Bundes, Uli Grötsch, lächelt bei einer Pressekonferenz.
    Der Polizeibeauftragte des Bundes, Uli Grötsch, warnt vor Überlastung der Bundespolizei (Bernd von Jutrczenka / dpa / Bernd von Jutrczenka)
    Die Bundespolizei müsse neben anderen Belastungen jetzt auch noch diese Aufgabe übernehmen, sagte Grötsch im Interview der Woche des Deutschlandfunks. Zu den bereits kontrollierten 2.400 Kilometern kämen nun 1.200 hinzu. Dringend notwendig sei daher mehr Personal. Auf Anweisung von Bundesinnenministerin Faeser soll es ab nächster Woche an allen deutschen Landgrenzen für sechs Monate stationäre Kontrollen geben. Die SPD-Politikerin rechtfertigte das mit dem Schutz der inneren Sicherheit und der Reduzierung irregulärer Migration. Schärfere Maßnahmen auf nationaler Ebene seien nötig, bis die Umsetzung der europäischen Asylreform greife, sagte sie der Augsburger Allgemeinen.
    Polens Ministerpräsident Tusk kritisierte die zunehmenden Binnengrenzkontrollen in der Europäischen Union. Das einzige Mittel, um nicht ordnungsgemäße Einwanderung zu stoppen, sei eine effiziente Überwachung der EU-Außengrenzen, erklärte er nach einem Telefonat mit Bundeskanzler Scholz.
    Diese Nachricht wurde am 14.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.