Pilotprojekt ab März
Großbritannien bietet jungen Menschen einjährigen Wehrdienst an

Die britische Armee führt einen neuen freiwilligen Wehrdienst ein.

    Ein Panzer vom Typ "Challenger 2" der britischen Streitkräfte.
    Britische Soldaten arbeiten während einer Trainingsübung im März 2022 an einem Challenger 2-Kampfpanzer. (AFP / ADRIAN DENNIS)
    Ab März soll es zunächst rund 150 Menschen unter 25 Jahren ermöglicht werden, eine bezahlte einjährige Militärausbildung zu absolvieren, teilte das Verteidigungsministerium in London mit. Den Rekruten werden außerdem Führungs-, Team- und Problemlösungsfähigkeiten vermittelt, damit sie auch auf eine Karriere außerhalb der Streitkräfte vorbereitet wären. Das Pilotprojekt, mit dem die Regierung die Rekrutierung ankurbeln will, sei "ohne Verpflichtung über den Kurs hinaus". Langfristig soll es "bei Interesse" auf mehr als tausend Plätze erweitert werden. 
    Der britische Armeechef Richard Knighton hatte kürzlich gefordert, dass angesichts wachsender Bedrohungen unter anderem durch Russland mehr Menschen bereit sein müssten, "für ihr Land zu kämpfen". Die Wehrpflicht in Großbritannien war in den 1960ern Jahren abgeschafft worden. Laut Zahlen des britischen Verteidigungsministeriums hat die Armee im Zeitraum 2022-2023 rund 38 Prozent weniger Rekruten ausgebildet als im Zeitraum 2019-2020.
    Die Bedrohung durch Russland hat in vielen europäischen Ländern zu einer Ausweitung des Wehrdienstes oder zur Wiedereinführung der Wehrpflicht geführt. Deutschland setzt wie Frankreich auf ein freiwilliges Modell. Vorgesehen ist, dass künftig alle 18-jährigen Deutschen einen Fragebogen zur Motivation und zur Eignung für die Bundeswehr erhalten. Zudem wird für junge Männer die verpflichtende Musterung wiedereingeführt. Der Dienst an der Waffe bleibt aber vorerst weiter freiwillig.
    Diese Nachricht wurde am 28.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.