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Großbritannien
Premier League nimmt Fahrt auf

Was in Deutschland schon möglich ist, wird in Großbritannien noch dauern. Ein Re-Start der Premier League ist erst für Ende Juni geplant. Doch schon jetzt ist das Mannschaftstraining in Kleingruppen wieder erlaubt. Die schottische erste Liga hat die Saison hingegen beendet.

Von Friedbert Meurer | 18.05.2020
Klopp applaudiert mit zusammengekniffenem Mund. Er trägt eine dunkle Winterjacke, eine schwarze Baseball-Mütze und einen roten Liverpool-Schal.
Liverpool-Trainer Jürgen Klopp (Frank Augstein/AP/dpa)
Die Pay TV-Sender berichteten gestern live und auch die Zeitungen auf der Insel waren heute Morgen vollauf beschäftigt mit Berichten über die Fußball-Bundesliga. In England ist der Re-Start der höchsten deutschen Spielklasse sehr genau registriert worden. Unter anderem auch von Dietmar Hamann. Der Ex-Liverpool-Star und frühere deutsche Nationalspieler war nach dem Bundesliga-Wochenende ein gefragter Mann in den Medien.
"Es hat keine Zwischenfälle auf dem Platz gegeben. Die Spieler haben sich überwiegend tadellos verhalten. Ich denke, die Premier League kann eine Menge von der Bundesliga lernen."
Bisher nur Mannschaftstraining erlaubt
Aber in der Premier League geht es nicht so schnell wie in der Bundesliga. Die 20 Vereine verständigten sich heute erst einmal, aber dafür einstimmig, darauf, dass die Profis ab morgen wieder das Mannschaftstraining aufnehmen dürfen. Allerdings nur in Kleingruppen und ohne physischen Kontakt mit den Mitspielern.
Eine Voraussetzung für diesen ersten zaghaften Schritt in der Premier League war, dass die Regierung schon am Donnerstag grünes Licht dafür gegeben hatte.
"Ich hatte sehr konstruktive Gespräche mit dem Verband, der Premier League und den anderen Ligen", erklärte Sportminister Oliver Dowden heute. "Wir arbeiten hart mit ihnen zusammen, um Mitte Juni wieder Spiele anzusetzen. Aber die Gesundheit hat absoluten Vorrang. Dabei machen wir Fortschritte."
Wer nicht spielt, bekommt kein Gehalt
Die Clubs lassen sich sogar mehr Zeit, als die Regierung vorschlägt. Trainer und Ärzte wollen nichts übers Knie brechen. Die Rede ist jetzt vom 19. oder 26. Juni, wenn in der Premier League wieder gespielt werden soll. Bis Ende Juli will man dann durch sein. Einzelne Spieler, heißt es, fühlten sich unsicher. Bei einem Verein soll die Ansage lauten: Wer nicht spielt, bekommt kein Gehalt.

Die Premier League will es also anders machen als die schottische erste Liga. Dort wurde heute Celtic Glasgow erneut schottischer Fußballmeister – allerdings nur am grünen Tisch. Selbst Celtic-Manager Neil Lennon war nur bedingt begeistert. "Das ist es nicht, was wir wollten. Wir wollten vor unseren Fans Meister werden. Aber die Umstände haben das diktiert. Es ist wirklich surreal."