
Historische Mitschnitte geben Einblicke in die Werkstatt prominenter Dirigenten. Sie machen deutlich, wie in der Probe die Vorstellungen des Dirigenten von der Architektur des Werkes, von seinem Klang oder seinem Tempo mit der Musikalität der Instrumentalisten in Einklang gebracht werden: Durch überzeugende Argumente, mit Feilen am Detail und psychologischen Tricks oder im Ich-Exzess bei absoluter Deutungshoheit.
Zu hören sind unter anderem Arturo Toscanini, Wilhelm Furtwängler, Herbert von Karajan, Paul Hindemith, Sergiu Celibidache, Otto Klemperer sowie Hans Knappertsbusch.
Dabei ist nachzuvolllziehen, welches Höchstmaß an Verantwortung, aber auch Charisma für die Arbeit der Dirigenten nötig ist, um aus der bloßen Notation in Verbindung mit einem Ensemble das lebendige Gesamtbild eines Werkes zu erarbeiten.
Verbale Entgleisungen allerdings, wie sie damals noch von den nur mit Männern besetzten Orchestern bei den Proben geduldet wurden, sind heute so kaum mehr vorstellbar.