
In früheren Zeiten galten Kometen, die zumeist unvorhergesehen am Himmel auftauchten, als böses Omen. Die physikalische Natur dieser Körper war unbekannt. Wirklich enträtselt hat sie erst der US-Astronom Fred Whipple. Er kam heute vor 115 Jahren in einem Dorf in Iowa zur Welt.
Ursprünglich hatte der Farmersohn wohl Tennisspieler werden wollen. Doch seine Erkrankung an Kinderlähmung machte dies unmöglich und er widmete sich der Astronomie. Nach einem Studium in Los Angeles und Berkeley arbeitete Fred Whipple mehr als 70 Jahre am Harvard College Observatory.

Er war an der Berechnung der Bahn des neu entdeckten Planeten Pluto beteiligt und interessierte sich für Asteroiden und Kometen. Unter dem Titel "Ein Kometenmodell" veröffentlichte er eine Reihe von Fachartikeln.
"Lose Anhäufungen von Eis und Dreck"
Fred Whipple vermutete, dass Kometen keine kompakten steinigen Körper sind, sondern recht lose Anhäufungen von Eis und Dreck. Er nannte sie scherzhaft schmutzige Schneebälle. 1986 hat Europas Raumsonde Giotto beim Vorbeiflug am Kometen Halley diese Theorie im Wesentlichen bestätigt, auch wenn heute eher von eisigen Dreckbällen die Rede ist.
Fred Whipple hat den Triumph seiner Kometentheorie noch erlebt. 2004 ist er im Alter von fast 98 Jahren gestorben.