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Großer Wagen im Großen Bären

Beim Blick an den Abendhimmel fällt Ihnen heute sofort der zunehmende Halbmond in den Zwillingen auf. Im Südwesten verabschieden sich die Wintersternbilder, während im Osten die Sterne des Frühlings die Macht übernehmen. Fast senkrecht über Ihnen erkennen Sie das bekannteste aller Sternbilder: den Großen Wagen.

Von Dirk Lorenzen |
    Vier Sterne bilden ein etwas schiefes Viereck, wie der Kasten eines Bollerwagens. Drei Sterne markieren in einer leicht gebogenen Linie die Deichsel. Auf dem mittleren Deichselstern sieht man mit guten Augen einen weiteren Stern, das Reiterlein.

    Streng genommen ist der Große Wagen gar kein Sternbild. Die sieben Wagensterne gehören zum viel größeren Sternbild Großer Bär. Zwar sind die meisten seiner Sterne recht lichtschwach, aber sie bilden tatsächlich den Kopf des Bären, seine Beine, den Körper und den Schwanz. Die Beine sind etwas nach vorn gebogen, so als bremse der Bär...

    Der Große Wagen ist ein Teil des Bärenkörpers und die Wagendeichsel ist der Schwanz des Bären. Zoologen mögen diese himmlische Ungenauigkeit verzeihen: Denn auf der Erde haben Bären nur einen Stummelschwanz. In den Abendstunden steht der Bär kopfüber nahe dem Zenit. Zu Beginn der Morgendämmerung ist er am Nordwesthimmel fast wieder auf die Füße gefallen.

    In Mitteleuropa geht der Große Wagen niemals unter. Für die Orientierung in sternenklarer Nacht ist das sehr praktisch: Denn verlängert man die hinteren beiden Wagensterne etwa fünfmal nach oben, so stößt man auf den Polarstern. Der steht immer genau im Norden - auch heute Nacht.

    Das Sternbild Großer Bär

    Der Große Bär mit Wegweiser zum Polarstern