Bodenbewegungen
Großstädte in den USA sinken ab - meist wegen Grundwasserentnahme

Die Großstädte der USA stehen auf instabilem Grund und sinken ab. Einer Studie zufolge senkt sich der Untergrund unter allen 28 größeren Metropolen um zwei bis zehn Millimeter pro Jahr. Grund dafür ist den Studienautoren zufolge in den meisten Fällen die übermäßige Entnahme von Grundwasser.

    Blick auf die Skyline mit den Hochhäusern von Houston im US-Bundesstaat Texas. Im Vordergrund eine Brücke mit Autos darauf, im Hinergrund viele Hochhäuser.
    Skyline von Houston im US-Bundesstaat Texas (picture alliance / dpa / Michael Kappeler)
    Das Absinken der Böden hat ein Team der Columbia University in New York untersucht, wie die Fachportal "Scinexx" berichtet. Dazu werteten die Forscher hochauflösende Radarmessdaten von Satelliten aus den Jahren 2015 bis 2021 aus. Diese Daten verglichen sie mit Informationen zur Grundwasserentnahme für alle US-Städte mit mehr als 600.000 Einwohnern.

    Houston am stärksten betroffen

    Am schnellsten sinkt demnach der Boden unter Houston im US-Bundesstaat Texas ab, und zwar um fünf bis zehn Millimeter pro Jahr. Vereinzelte Stellen des Stadtgebiets sackten sogar um bis zu fünf Zentimeter pro Jahr ab, so die Forscher. Auch Teile von New York City um den Flughafen LaGuardia, von Washington D.C., Las Vegas, Los Angeles und San Francisco seien stark betroffen.

    Durch Grundwasserentnahme entstehen Hohlräume

    In 80 Prozent der Fälle führten die Forscher das Absinken der Böden auf die Entnahme von zu viel Grundwasser zurück. Durch den Wasserentzug entstehen demnach winzige Hohlräume, die kollabieren. In Texas werde das Problem durch das Abpumpen von Öl und Gas mit den gleichen Folgen verschärft. In einigen küstennahen Städten seien dagegen geologische Kräfte verantwortlich.

    Risse an Gebäuden, Straßen und Brücken möglich

    Folgen des Absinkens sind nach Überzeugung der Forscher unter anderem Überschwemmungen. Wenn der Boden ungleichmäßig sinkt und er sich an einigen Stellen auch wieder hebt, etwa wenn Flüsse die Grundwasserreserven innerhalb kurzer Zeit wieder auffüllen, könnten sich auch Risse in Gebäuden, Straßen und Brücken bilden. Im Extremfall werde die Infrastruktur dadurch stark beschädigt oder sogar unbenutzbar. Diese Gefahr drohe zwar nur auf einem Prozent der Flächen, die lägen aber oft in den Zentren der Städte, heißt es.
    Diese Nachricht wurde am 16.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.