
Angesichts steigender Ausgaben für den Spitzensport hat sich die sportpolitische Sprecherin der Grünen, Tina Winklmann, für einen grundlegenden Kurswechsel in der Spitzensport-Förderung ausgesprochen. Winklmann sagte im Deutschlandfunk, dafür sei ein Sportgesetz nötig.
Fehlende Transparenz und ineffiziente Strukturen
Athleten, Trainer und auch Stützpunkte beklagen seit Jahren, dass die hohen Summen zu selten direkt bei ihnen ankommen. Winklmann sieht hier Nachholbedarf: "Nur ein blinder Aufwuchs bringt niemandem etwas. Es muss klare Regeln geben, wo das Geld hingeht." Die Grünen-Politikerin sprach sich für eine unabhängige Stelle aus, die die Fördergelder verteilt und offenlegt, wohin die Mittel fließen.
Neben fehlender Transparenz kritisiert Winklmann auch ineffiziente Strukturen. Deutschland unterhält 13 Olympiastützpunkte und fast 200 Bundesstützpunkte. Winklmann plädiert für weniger, aber leistungsfähigere Einrichtungen.
Dass die Konzentration von Leistungsstützpunkten funktioniert, zeigen die Niederlande. Das Land verfügt über vier große Sportförderzentren. Im Gegensatz zu Deutschland investiert der niederländische Staat mit 68 Millionen Euro deutlich weniger Geld in Spitzensportförderung. 19 Millionen gehen davon an Sportlerinnen und Sportler und der Rest an die Verbände. Das Land erzielt mit weniger Geld und einem fokussierten System aber bessere Ergebnisse: Die Niederlande lagen bei den Olympischen Spielen in Paris im Medaillenspiegel vor Deutschland. Winklmann betonte jedoch, anders als die Niederlande setze Deutschland bewusst auf eine breite Förderung, um Vielfalt im Sport zu ermöglichen.
Diese Nachricht wurde am 02.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.