" Dieser Baum zeigt kein typisches Kronenbild mehr, er weist sehr viel Totholz aus und was sichtbar wird, ist, dass er keine Feinäste mehr ausbildet und das ist ein Zeichen dafür, dass er zu schwach ist, um sich noch ausreichend zu versorgen."
Wie diesen Alleebäumen in Ostvorpommern, weiß Antje Johann, geht es rund 60 Prozent der "Grünen Lunge" in Deutschland. Das heißt, von den rund 23.000 Alleekilometern in der Bundesrepublik sind 25 Prozent akut gefährdet - weitere 40 Prozent dieses einzigartiges Kulturgutes werden wegen des Alters der Bäume und vorhandenen Schäden absterben. Und damit auch die vielen Vorteile, die der grüne Tunnel Deutschlands mit sich bringt
" Es ist ein wertvolles Element, das Biotope verbindet, und das vor allem in ausgeräumten Agrarlandschaften, wo Tiere wandern können. Eine Allee kann sehr viel Sauerstoff spenden und sich positiv aufs Klima auswirken , sie kann auch Staub filtern und sie ist einfach ein altes Kulturgut."
Ingo Lehmann ist Mitglied in der Alleenschutzgemeinschaft. Sie hat vor sechs Jahren damit begonnen, auf eine Änderung der sogenannten ESAB, den Empfehlungen zum Schutz für den Aufprall auf Bäumen, hinzuarbeiten. Der Entwurf sah vor, Neuanpflanzungen mindestens 8 Meter vom Fahrbahnrand vorzunehmen. Nie hätte man so wieder eine charakteristische Allee anpflanzen können. Die geänderte Empfehlung sieht nun 4,50 Meter vor, aber auch das, so die Experten, ist zu groß. Aber neben dem Abstand bei Pflanzungen muss auch ein Umdenken bei den Baumarten stattfinden.
" Die dem Klimawandel standhalten, die auch salzresistenter sind, wie zum Beispiel die Eiche, die Platane, die Rubinie. Man darf sich vor diesen Baumarten nicht fürchten sondern einsehen, der Ahorn bringt Probleme und ich muss auf Kosten von Ahorn andere Baumarten einbringen."
Einer der größten Feinde des Baumes ist und bleibt aber das Tausalz, deswegen hat der BUND ein Programm entwickelt, um den Einsatz im Winter zu minimieren.
" Wir schlagen vor, dass man das Straßennetz in den untergeordneten Straßen auf Gemeinde und Kreisebene nur noch mechanisch räumt und kein Tausalz mehr einsetzt. Dort sollte ein weißer Winterdienst stattfinden, der nachweislich weniger Unfallgefahr mit sich bringt als so eine trügerisch schwarz-gesalzene Straße, die dann plötzlich überfrieren kann. Das Ganze geht aber nur, wenn es gekoppelt ist mit einer Infokampagne, die an die Eigenverantwortlichkeit der Kraftfahrer appelliert. "
Dass das funktioniere, erklärt die Landesgeschäftsführerin aus Mecklenburg-Vorpommern, hätten Programme in Hamburg und Freiburg gezeigt, in denen der Tausalzeinsatz fast auf Null zurückgefahren wurde.
Mecklenburg-Vorpommern ist Vorreiter, was den Alleenschutz angeht. Das Land hat den Schutz der Bäume in der Verfassung verankert, einen Alleenfond aufgelegt, in den vor allem Straßenbauämter einzahlen müssen, und es hat - bundesweit einmalig - ein Alleenentwicklungsprogramm, was demnächst auf dem Erlasswege verpflichtend für alle Landkreise werden soll. Und das bedeutet, dass jeder Landkreis als erstes eine Bestandsaufnahme macht, um dann gezielt Neuanpflanzungen und Schutzmaßnahmen vorzunehmen. Das kostet Geld, weiß der Landwirtschafts- und Umweltminister Till Backhaus, und deswegen hat er auch eine Forderung an den Bund.
" Und deswegen verlange ich ja auch in den weiteren Verhandlungen um den Finanzausgleich auf Bundesebene einen grünen Finanzausgleich. Wir halten für Deutschland Natur, Landschaft, Artenvielfalt und klimatisch positive Effekte vor, die andere Bundesländer in dem Maße so gar nicht leisten können. "
Wie diesen Alleebäumen in Ostvorpommern, weiß Antje Johann, geht es rund 60 Prozent der "Grünen Lunge" in Deutschland. Das heißt, von den rund 23.000 Alleekilometern in der Bundesrepublik sind 25 Prozent akut gefährdet - weitere 40 Prozent dieses einzigartiges Kulturgutes werden wegen des Alters der Bäume und vorhandenen Schäden absterben. Und damit auch die vielen Vorteile, die der grüne Tunnel Deutschlands mit sich bringt
" Es ist ein wertvolles Element, das Biotope verbindet, und das vor allem in ausgeräumten Agrarlandschaften, wo Tiere wandern können. Eine Allee kann sehr viel Sauerstoff spenden und sich positiv aufs Klima auswirken , sie kann auch Staub filtern und sie ist einfach ein altes Kulturgut."
Ingo Lehmann ist Mitglied in der Alleenschutzgemeinschaft. Sie hat vor sechs Jahren damit begonnen, auf eine Änderung der sogenannten ESAB, den Empfehlungen zum Schutz für den Aufprall auf Bäumen, hinzuarbeiten. Der Entwurf sah vor, Neuanpflanzungen mindestens 8 Meter vom Fahrbahnrand vorzunehmen. Nie hätte man so wieder eine charakteristische Allee anpflanzen können. Die geänderte Empfehlung sieht nun 4,50 Meter vor, aber auch das, so die Experten, ist zu groß. Aber neben dem Abstand bei Pflanzungen muss auch ein Umdenken bei den Baumarten stattfinden.
" Die dem Klimawandel standhalten, die auch salzresistenter sind, wie zum Beispiel die Eiche, die Platane, die Rubinie. Man darf sich vor diesen Baumarten nicht fürchten sondern einsehen, der Ahorn bringt Probleme und ich muss auf Kosten von Ahorn andere Baumarten einbringen."
Einer der größten Feinde des Baumes ist und bleibt aber das Tausalz, deswegen hat der BUND ein Programm entwickelt, um den Einsatz im Winter zu minimieren.
" Wir schlagen vor, dass man das Straßennetz in den untergeordneten Straßen auf Gemeinde und Kreisebene nur noch mechanisch räumt und kein Tausalz mehr einsetzt. Dort sollte ein weißer Winterdienst stattfinden, der nachweislich weniger Unfallgefahr mit sich bringt als so eine trügerisch schwarz-gesalzene Straße, die dann plötzlich überfrieren kann. Das Ganze geht aber nur, wenn es gekoppelt ist mit einer Infokampagne, die an die Eigenverantwortlichkeit der Kraftfahrer appelliert. "
Dass das funktioniere, erklärt die Landesgeschäftsführerin aus Mecklenburg-Vorpommern, hätten Programme in Hamburg und Freiburg gezeigt, in denen der Tausalzeinsatz fast auf Null zurückgefahren wurde.
Mecklenburg-Vorpommern ist Vorreiter, was den Alleenschutz angeht. Das Land hat den Schutz der Bäume in der Verfassung verankert, einen Alleenfond aufgelegt, in den vor allem Straßenbauämter einzahlen müssen, und es hat - bundesweit einmalig - ein Alleenentwicklungsprogramm, was demnächst auf dem Erlasswege verpflichtend für alle Landkreise werden soll. Und das bedeutet, dass jeder Landkreis als erstes eine Bestandsaufnahme macht, um dann gezielt Neuanpflanzungen und Schutzmaßnahmen vorzunehmen. Das kostet Geld, weiß der Landwirtschafts- und Umweltminister Till Backhaus, und deswegen hat er auch eine Forderung an den Bund.
" Und deswegen verlange ich ja auch in den weiteren Verhandlungen um den Finanzausgleich auf Bundesebene einen grünen Finanzausgleich. Wir halten für Deutschland Natur, Landschaft, Artenvielfalt und klimatisch positive Effekte vor, die andere Bundesländer in dem Maße so gar nicht leisten können. "