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Baden-Württemberg
Grüne widersprechen Koalitionspartner CDU bei angekündigtem Gender-Verbot

Die Grünen haben den Vorstoß von Landesinnenminister Strobl kritisiert, wonach Gendern mit Sonderzeichen in der Verwaltungssprache der Landesbehörden untersagt werden soll.

    Ein Tweet der baden-württembergischen Landesregierung mit dem geschlechtsneutral formulierten Wort "Bürger*innen" ist am 02.06.2016 auf einem Mobiltelefon zu sehen.
    Hier verwendet die Landesregierung von Baden-Württemberg 2016 auf der Plattform Twitter das Wort "Bürger*innen". Künftig sollen Gendersternchen in der Verwaltungssprache nicht mehr zulässig sein. (picture alliance / dpa / Marijan Murat)
    Die Landtagsfraktion teilte auf dem Kurznachrichtendienst Threads mit, einen Gender-Zwang herbeizufantasieren, um ein Gender-Verbot zu fordern, sei und bleibe absurd. Der innenpolitische Sprecher Hildenbrand führte aus, er könne sich nur wundern, dass diese "Verbotsfantasien" für die CDU so wichtig und verlockend seien. Es seien die Gegner einer geschlechtergerechten Sprache, die ständig über das Gendern reden wollten.
    Die Grünen regieren in Baden-Württemberg mit der CDU zusammen. Strobl hatte gestern angekündigt, man werde in einer Verwaltungsvorschrift festhalten, dass beispielsweise Gendersternchen oder das "Binnen-I" künftig nicht mehr zulässig seien. Das werde nach seiner Aussage etwa für den Schriftverkehr von Ministerien oder Regierungspräsidien gelten. Man heile auf diese Weise bestehende Regelungsdefizite, führte Strobl aus.
    In Hessen ist bereits ein Verbot von Gender-Sonderzeichen an Schulen und in Universitäten geplant. Bayerns Ministerpräsident Söder will das Gendern in Schulen und Behörden des Freistaats verbieten. Auch in Bundesländern wie Sachsen und Sachsen-Anhalt gibt es ähnliche Regelungen.
    Diese Nachricht wurde am 17.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.