Gesundheit
Grünen-Politiker fordert Maßnahmen gegen fragwürdige IGeL-Leistungen

Der Grünen-Gesundheitspolitiker Dahmen hat die Ärzteschaft sowie die Bundesregierung aufgefordert, gegen medizinisch fragwürdige Leistungen auf Selbstzahlerbasis vorzugehen. Solche Angebote gehörten nicht ins Behandlungszimmer, sagte der Grünen-Politiker im Deutschlandfunk.

    Eine Patientin wird in der Praxis eines Hausarztes (r) vor einer Reise ins Ausland von der Sprechstundenhilfe geimpft.
    Reisemedizin ist eine typische IGEL-Leistung. (picture alliance / dpaweb / Klaus Rose)
    Die Kassenärztlichen Vereinigungen seien in der Pflicht, bestehende Regeln durchzusetzen, betonte Dahmen. Einzelne Ärzte würden im großen Stil Geld mit medizinisch fragwürgen Behandlungen machen. Der Grünen-Politiker forderte auch weitere gesetzgeberische Maßnahmen. So brauche es einen stärkeren Schutz der Patienten sowie ein "Update" des Patientenrechtegesetzes. Praxen dürften nicht zu einem "Gesundheitsbasar" werden.
    Krankenkassen in Deutschland hatten erneut Patienten vor möglichen Schäden und Nebenwirkungen durch Selbstzahlerleistungen beim Arzt gewarnt. Laut dem neuen IGeL-Monitor des Medizinischen Dienstes Bund verursachen etwa Spritzen mit Hyaluronsäure gegen Knie- oder Hüftschmerzen wegen Arthrose regelmäßig Schäden. Seit über 50 Jahren seien diese Injektionen anhand von Studien mit zehntausenden Patientinnen und Patienten bewertet worden. Mögliche Schäden - wie etwa Schmerzen oder Schwellungen - überwiegen demnach den Nutzen deutlich.
    IGeL steht für individuelle Gesundheitsleistungen in ärztlichen Praxen. Jedes Jahr geben gesetzlich Versicherte laut dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen mindestens 2,4 Milliarden Euro dafür aus – von Augenheilkunde bis zur Urologie.
    Diese Nachricht wurde am 21.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.