
Fücks sagte im Deutschlandfunk, Merz Äußerung, die Grünen als "Hauptgegner" zu bezeichnen, sei billig und strategisch kontraproduktiv. Die politische Realität in Deutschland sehe so aus, dass es derzeit in vier Bundesländern eine schwarz-grüne Koalition gebe. Dort werde auf Landesebene recht konstruktiv zusammengearbeitet.
Begründet hatte Merz seine Aussage Anfang der Woche mit dem AfD-Sieg bei der Landratswahl im thüringischen Sonneberg. Der CDU-Vorsitzende hatte ausgeführt, die Grünen seien für die aktuelle Polarisierung in der Energie- und Umweltpolitik verantwortlich.
Kritik an Merz auch aus den eigenen Reihen
Zuvor hatte sich bereits die Politische Bundesgeschäftsführerin der Grünen, Büning, irritiert von Merz Aussage gezeigt. In der Rheinischen Post sagte sie, man wolle lieber konstruktive Politik betreiben, statt andere Parteien zum Hauptgegner auszurufen. Dazu gebe es einen demokratischen Wettbewerb um Ideen, wie man die Probleme der Menschen im Land am besten lösen könne, meinte Büning.
Auch innerhalb der CDU war Merz auf Kritik gestoßen. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Günther betonte in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, die Auseinandersetzung mit anderen Parteien müsse in einer Sprache erfolgen, die den politischen Gegner nicht herabwürdige. Es helfe beispielsweise nicht, wenn man Fehler beim Heizungsgesetz dazu nutze, die Grünen oder ein ganzes Ministerium zu diskreditieren.
Diese Nachricht wurde am 30.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.