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Bundeswirtschaftsministerium
Grünen-Politiker Nimmermann wird Graichen als Staatssekretär ersetzen

Der hessische Wirtschaftsstaatssekretär Philipp Nimmermann soll ins Bundeswirtschaftsministerium wechseln, um dort Nachfolger von Staatssekretär Patrick Graichen zu werden. Das hat Bundeswirtschaftsminister Habeck mitgeteilt. Wer ist Nimmermann? Ein Überblick.

    Hamburg: Philipp Nimmermann, Grünen-Politiker, spricht.
    Der Grünen-Politiker Philipp Nimmermann (Markus Scholz/dpa)
    Wirtschaftsminister Habeck erklärte, der 57-jährige Nimmermann habe "mehrfach bewiesen, dass er hochkomplexe Aufgaben stringent strukturieren könne, in einem politisch aufgeladenen Umfeld breit getragene Lösungen schaffe und mit seiner Kenntnis der politischen Debatten sofort in die Themen finde".

    Nimmermann kennt Habeck schon lange

    Der Frankfurter Nimmermann war früher Chefvolkswirt der BHF-Bank und arbeitete dann mehrere Jahre lang als Finanzstaatssekretär in Schleswig-Holstein, auch, als Habeck dort Vize-Ministerpräsident war. 2019 wechselte Nimmermann wieder zurück in seine hessische Heimat. Dort arbeitet er seitdem im Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen als Wirtschaftsstaatssekretär.
    Zu Nimmermans Aufgaben in Hessen gehörte unter anderem die Börsenaufsicht und die Energieregulierung. Ein Schwerpunkt der Arbeit der vergangenen Jahre war die Organisation und Abwicklung von Unternehmenshilfen im Zusammenhang mit der Bewältigung der Corona-Pandemie. Hinzu seien die Härtefallfonds im Zuge der Energiepreiskrise gekommen. Nimmermann habe in Hessen die "dringend notwendige Transformation der Wirtschaft maßgeblich vorangetrieben", erklärte der hessische Wirtschaftsminister Al-Wazir (Grüne).

    Nimmermann folgt auf Graichen

    Den Vorgänger von Nimmermann, Ex-Staatssekretär Graichen, hatte Habeck am vergangenen Mittwoch in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Graichen hatte Ende April eingeräumt, dass er seinem Trauzeugen zu einem Chefposten bei der staatseigenen Deutschen Energie-Agentur verholfen hatte. Im Zuge weiterer Untersuchungen war zudem ein von Graichen gebilligtes Klimaschutz-Projekt ans Licht gekommen. Beantragt hatte es der Berliner Landesverband der Umweltorganisation BUND, in dessen Vorstand die Schwester Graichens sitzt. Für Kritik hatte auch die enge Vernetzung Graichens mit dem Öko-Institut und der Berliner Denkfabrik Agora Energiewende gesorgt.
    Diese Nachricht wurde am 23.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.