"Nemesis" von Nicole Mosleh
"Wie oft hast du mit Nina? - Was soll denn das? - Ich will wissen, wie oft du mich mit ihr betrogen hast. ... Warum musst du immer alles kaputt schlagen? - Ich schlage alles kaputt? Du vögelst in der Gegend rum. ... Du kannst es nicht ertragen, wenn es schön ist. ... Hör auf, mit mir so zu sprechen! Du sollst aufhören!"
Szenen einer Ehe. Susanne Lothar und Ulrich Mühe können sie perfekt spielen. Gar keine Frage. Indem sie uns Einblicke in das Innerste ihrer Figuren gewähren, zeigen die beiden Darsteller noch einmal ihre ganze Schauspielkunst. Lothar und Mühe sind Claire und Robert, ein gut situiertes Paar mit Ferienhaus in den Abruzzen, wo auch die komplette Handlung spielt. Die Beziehung der Beiden droht nach einem Schicksalsschlag zu zerbrechen. Claires Schwester ist in dem Ferienhaus ermordet und verstümmelt worden. Obwohl es für die Polizei keinerlei Hinweise auf den Täter gibt, kommt für Claire nur einer für den Mord infrage: Robert hat zwei Jahre lang eine Affäre mit ihrer Schwester gehabt.
"Was willst du, Claire? Was willst du von mir? - Du sollst gestehen, dass du sie umgebracht hast. ... Ich habe Nina nicht. Du spinnst ja."
Wohnzimmer, Küche, Schlafzimmer, Keller und Bad. Der Seelenstriptease des Paares findet in sämtlichen Räumen des Ferienhauses statt und macht so dem Begriff vom Kammerspiel alle Ehre. In Momenten der Verzweiflung und Wut, der Angst und des Misstrauens zeigt sich das ganze Spektrum an Gefühlen.
Lothar und Mühe geben alles, doch die Regie gibt ihnen und uns nichts. Uninspiriert und angestrengt schleppt sich Erstlingsregisseurin Nicole Mosleh von Szene zu Szene. So wird aus einem Film, der vor Spannung hätte knistern können, nur ein langatmiges und zähes Ehedrama mit blassen Thrillermomenten und immerhin einem einzigen wirklich berührenden Moment. Das Bild, in dem Lothar und Mühe eng umschlungen tanzen und einander festhalten, wird in Erinnerung bleiben.
"Nemesis" von Nicole Mosleh - enttäuschend!
Szenen einer Ehe. Susanne Lothar und Ulrich Mühe können sie perfekt spielen. Gar keine Frage. Indem sie uns Einblicke in das Innerste ihrer Figuren gewähren, zeigen die beiden Darsteller noch einmal ihre ganze Schauspielkunst. Lothar und Mühe sind Claire und Robert, ein gut situiertes Paar mit Ferienhaus in den Abruzzen, wo auch die komplette Handlung spielt. Die Beziehung der Beiden droht nach einem Schicksalsschlag zu zerbrechen. Claires Schwester ist in dem Ferienhaus ermordet und verstümmelt worden. Obwohl es für die Polizei keinerlei Hinweise auf den Täter gibt, kommt für Claire nur einer für den Mord infrage: Robert hat zwei Jahre lang eine Affäre mit ihrer Schwester gehabt.
"Was willst du, Claire? Was willst du von mir? - Du sollst gestehen, dass du sie umgebracht hast. ... Ich habe Nina nicht. Du spinnst ja."
Wohnzimmer, Küche, Schlafzimmer, Keller und Bad. Der Seelenstriptease des Paares findet in sämtlichen Räumen des Ferienhauses statt und macht so dem Begriff vom Kammerspiel alle Ehre. In Momenten der Verzweiflung und Wut, der Angst und des Misstrauens zeigt sich das ganze Spektrum an Gefühlen.
Lothar und Mühe geben alles, doch die Regie gibt ihnen und uns nichts. Uninspiriert und angestrengt schleppt sich Erstlingsregisseurin Nicole Mosleh von Szene zu Szene. So wird aus einem Film, der vor Spannung hätte knistern können, nur ein langatmiges und zähes Ehedrama mit blassen Thrillermomenten und immerhin einem einzigen wirklich berührenden Moment. Das Bild, in dem Lothar und Mühe eng umschlungen tanzen und einander festhalten, wird in Erinnerung bleiben.
"Nemesis" von Nicole Mosleh - enttäuschend!
"Im Nebel" von Sergei Loznitsa
"Nun sind die Tage grau wie nie zuvor. Und der November trägt den Trauerflor." Erich Kästners November-Gedicht ist Programm für die Kino-Neustarts in dieser Woche. Grau der Grundton, düster die Stimmung. Es sind Geschichten von Tod und Abschied, von Krieg und Verfolgung.
"Ich habe niemanden verraten. - Aber warum haben sie dich nicht aufgehängt? Genauso wie die Anderen. - Hätten sie mich doch aufgehängt. Ich wäre ihnen dankbar gewesen. Aber nein - sie haben mich laufen lassen."
Sie - das sind die Deutschen. Nach ihrem Einmarsch in die Sowjetunion im Jahr 1941 sind Hinrichtungen von Partisanen durch die Besatzer an der Tagesordnung. Auch der Bahnarbeiter Sushenya wird nach einem Anschlag auf einen Zug geschnappt, dann aber überraschend wieder freigelassen und nach Hause geschickt. Ein Umstand, der ihn in den Augen der Widerstandskämpfer verdächtig macht. Eines Nachts holen ihn zwei Partisanen ab mit dem Plan, den vermeintlichen Verräter im Wald zu erschießen. Geradezu stoisch ergibt sich Sushenya seinem Schicksal und lässt sich abführen. Der Gang durch den Wald wird für die drei, von Krieg und Willkür gezeichneten Männer zu einer Reise in die Dunkelheit.
Mit seinem Film "Im Nebel" liefert der russische Regisseur Sergej Loznitsa eine kontemplative Meditation über Menschlichkeit in Zeiten des Krieges. Die langen Einstellungen sorgen für eine bedrückende und schwermütige Stimmung, mit zunehmender Dauer aber auch für eine seltsame Leere beim Betrachter. "Im Nebel" wird zu einer wahren Geduldprobe. Was Krieg aus Menschen macht, haben andere Filme schon eindrucksvoller gezeigt.
"Im Nebel" von Sergei Loznitsa - zwiespältig!
"Ich habe niemanden verraten. - Aber warum haben sie dich nicht aufgehängt? Genauso wie die Anderen. - Hätten sie mich doch aufgehängt. Ich wäre ihnen dankbar gewesen. Aber nein - sie haben mich laufen lassen."
Sie - das sind die Deutschen. Nach ihrem Einmarsch in die Sowjetunion im Jahr 1941 sind Hinrichtungen von Partisanen durch die Besatzer an der Tagesordnung. Auch der Bahnarbeiter Sushenya wird nach einem Anschlag auf einen Zug geschnappt, dann aber überraschend wieder freigelassen und nach Hause geschickt. Ein Umstand, der ihn in den Augen der Widerstandskämpfer verdächtig macht. Eines Nachts holen ihn zwei Partisanen ab mit dem Plan, den vermeintlichen Verräter im Wald zu erschießen. Geradezu stoisch ergibt sich Sushenya seinem Schicksal und lässt sich abführen. Der Gang durch den Wald wird für die drei, von Krieg und Willkür gezeichneten Männer zu einer Reise in die Dunkelheit.
Mit seinem Film "Im Nebel" liefert der russische Regisseur Sergej Loznitsa eine kontemplative Meditation über Menschlichkeit in Zeiten des Krieges. Die langen Einstellungen sorgen für eine bedrückende und schwermütige Stimmung, mit zunehmender Dauer aber auch für eine seltsame Leere beim Betrachter. "Im Nebel" wird zu einer wahren Geduldprobe. Was Krieg aus Menschen macht, haben andere Filme schon eindrucksvoller gezeigt.
"Im Nebel" von Sergei Loznitsa - zwiespältig!
"Stille Seelen" von Aleksei Fedorchenko
Seine Frau Tanja sei letzte Nacht gestorben. Erzählt Fabrikchef Miron seinem Freund und Angestellten Aist. Er wolle sie nicht in eine Leichenhalle bringen, sondern mit der Hilfe von Aist Abschied von ihr nehmen. Denn Tanja solle - nach alter Tradition - dorthin gebracht werden, wo sie und Miron einmal glücklich waren. Dieser Ort allerdings liegt Tausende von Kilometern entfernt. Die beiden Männer waschen und schmücken die Tote und machen sich mit dem Leichnam auf die lange Reise.
In "Stille Seelen" erzählt Regisseur Aleksei Fedorchenko vom Abschiednehmen und von Trauer, aber auch von Traditionen und der Suche nach Heimat. Dabei streift der Film immer wieder das Klischee von der "russischen Seele" und garniert es mit der lakonischen Handschrift des Finnen Aki Kaurismäki. "Stille Seelen" ist ein trauriger und gleichzeitig poetischer Film, der ohne viele Worte auskommt und der auf den zweiten Blick längst nicht mehr so grau erscheint. In den Kinos läuft er in Originalfassung mit Untertiteln.
"Stille Seelen" von Aleksei Fedorchenko - empfehlenswert!
In "Stille Seelen" erzählt Regisseur Aleksei Fedorchenko vom Abschiednehmen und von Trauer, aber auch von Traditionen und der Suche nach Heimat. Dabei streift der Film immer wieder das Klischee von der "russischen Seele" und garniert es mit der lakonischen Handschrift des Finnen Aki Kaurismäki. "Stille Seelen" ist ein trauriger und gleichzeitig poetischer Film, der ohne viele Worte auskommt und der auf den zweiten Blick längst nicht mehr so grau erscheint. In den Kinos läuft er in Originalfassung mit Untertiteln.
"Stille Seelen" von Aleksei Fedorchenko - empfehlenswert!