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Text aus dem Jahr 2002
"Guardian" und Tiktok schränken Verbreitung von bin-Laden-Pamphlet ein

Die britische Zeitung "The Guardian" hat die Verlinkung zu einer mehr als zwanzig Jahre alten Botschaft des früheren Al-Kaida-Chefs bin Laden auf ihrer Website entfernt.

    Das Logo der Kurzvideoplattform Tiktok auf einem Smartphone-Display
    Wie der britische "Guardian" geht auch die Kurzvideoplattform Tiktok gegen die Verbreitung eines mehr als 20 Jahre alten Propagandatextes von Osama bin Laden vor. (Pexels | greenwish _)
    Die Zeitung begründet das mit fehlender Einordnung. Der Link war offenkundig im Zusammenhang mit dem Krieg zwischen der Hamas und Israel mehrere Millionen Mal geteilt worden. Auch Tiktok löscht derzeit Beiträge mit Auszügen des bin-Laden-Textes. Außerdem versucht die bei jungen Menschen äußerst populäre Videoplattform, die Suche nach solchen Beiträgen zu unterbinden.
    Es geht um bin Ladens Propagandaschrift "Letter to the American people" aus dem Jahr 2002. Der Terrorführer begründet darin die Anschläge des 11. September 2001 in den USA unter anderem mit dem Leid der Palästinenser und der von Washington unterstützten Politik Israels.
    Die Digital-Expertin Renee DiResta von der amerikanischen Stanford-Universität kritisierte die Entscheidung der Medien. Längst öffentlich bekannte Hirngespinste eines Terroristen würden durch Verbote nur attraktiv gemacht, argumentierte sie in einem Post in dem in Deutschland noch nicht eingeführten Netzwerk Threads.
    Osama bin Laden wurde 2011 in Pakistan von einer Spezialeinheit des US-Militärs getötet.
    Diese Nachricht wurde am 17.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.