Der Geologieprofessor Steve Nelson musste nicht zweimal überlegen, als vor drei Jahren der Hurrikan Katrina vor der Küste von Louisiana aufzog.
"Ich habe die Stadt verlassen. Seit 15 Jahren stehen Naturkatastrophen bei mir auf dem Lehrplan. Mein Rat, wenn ein Hurrikan sich New Orleans nähert: Evakuieren. Also habe ich damals meine Familie und drei Hunde in zwei Trucks geladen und bin am Sonntagmorgen aufgebrochen. Der Sturm hat die Stadt am Montag früh getroffen. Wir sind zu Verwandten gefahren – nach Houston in Texas. Normalerweise ist das eine Fahrt von sechs Stunden. Aber wir waren damals achtzehn Stunden lang unterwegs – wegen des starken Verkehrs."
Drei Jahre später scheinen die Verantwortlichen aus den Fehlern von damals gelernt zu haben. Bürgermeister Ray Nagin hat diesmal nicht bis zur letzten Minute gewartet, bevor er die Anweisung zum Evakuieren von New Orleans gegeben hat. Vor allem alte, arme oder kranke Menschen hatten im Jahr 2005 die Stadt nicht mehr rechtzeitig verlassen können. Zahlreiche Schulbusse waren noch auf ihrem Parkplatz in den Wassermassen versunken. Doch diesmal laufe alles in geordneten Bahnen, sagt David Paulison, der Leiter der Katastrophenschutzbehörde Fema.
"Im Moment konzentrieren wir uns darauf, die Stadt zu evakuieren. Wir tun alles in unserer Macht stehende, um die Menschen in Sicherheit zu bringen. Es gibt genug Transportmittel: Flugzeuge, Züge und Busse."
Aber auch für die Menschen, die trotzdem zurückbleiben sollten, sei gesorgt. Die Fema habe fünfzehn Lager eingerichtet mit Verpflegung, Trinkwasser, Decken und Generatoren.
"Wir sind auf den Sturm vorbereitet. Wir können den Schaden nicht verhindern, wir können den Sturm nicht aufhalten. Aber was wir tun können, ist: Wir können uns so gut wie möglich vorbereiten. Uns selbst, den Bundesstaat und die Gemeinden vor Ort."
Die große Frage ist, ob das provisorische Hochwasserschutzsystem die Stadt vor einer Sturmflut bewahren kann. In den vergangenen drei Jahren hat das Pionierkorps des amerikanischen Heeres zwar Deiche und Flutwände repariert. Aber die Arbeiten hatten erst im Jahr 2012 abgeschlossen werden sollen, sagt Mike Park, der beim Pionierkorps für den Hurrikan-Schutz verantwortlich ist.
"Das System im Moment ist unvollständig. Was wir bisher fertig gestellt haben, sind vorläufige Schutzbauten und Pumpstationen. Die bieten zurzeit Sicherheit vor einer Sturmflut, wie sie durchschnittlich einmal in 100 Jahren auftritt. Also mit einer jährlichen Wahrscheinlichkeit von einem Prozent. Das sind Elemente, die eher zweckdienlich sind, aber nicht besonders langlebig."
Zumindest hat das Pionierkorps nun einen der Haupteinfallswege geschlossen, über den die Flut im Jahr 2005 in weite Teile der Stadt vorgedrungen war: Die Entwässerungskanäle, die eigentlich das Regenwasser aus der Stadt hinausleiten sollen, in den Lake Pontchartrain hinein. Die Deiche links und rechts der Kanäle sind teilweise erneuert worden. Allerdings nur an den Stellen, wo die Anlagen vor drei Jahren versagt hatten. Damals war Wasser über die Flutmauern geschwappt, hatte den Boden dahinter fortgespült und so die Mauern zum Nachgeben gebracht.
"Das hat uns gelehrt, dass wir Sturmfluten daran hindern müssen, in die Kanäle vorzudringen. Wir hatten nicht den zeitlichen Luxus, die Deiche soweit zu verstärken, dass sie stark genug sind. Also haben wir direkt nach Katrina die Schäden repariert und an den Mündungen der Entwässerungskanäle haben wir Fluttore angebracht, die wir schließen können, so dass das Hochwasser nicht hinein kann und die Schutzwände gar nicht erst bedroht."
Ob Gustav aber denselben Weg nehmen wird wie Katrina, steht noch nicht fest. Bürgermeister Nagin rechnet damit, dass die südlichen Stadtteile diesmal betroffen sein könnten. Die Deiche dort sind zum großen Teil noch auf demselben Stand wie vor drei Jahren – teilweise sind sie auch noch gar nicht fertig gebaut.
"Ich habe die Stadt verlassen. Seit 15 Jahren stehen Naturkatastrophen bei mir auf dem Lehrplan. Mein Rat, wenn ein Hurrikan sich New Orleans nähert: Evakuieren. Also habe ich damals meine Familie und drei Hunde in zwei Trucks geladen und bin am Sonntagmorgen aufgebrochen. Der Sturm hat die Stadt am Montag früh getroffen. Wir sind zu Verwandten gefahren – nach Houston in Texas. Normalerweise ist das eine Fahrt von sechs Stunden. Aber wir waren damals achtzehn Stunden lang unterwegs – wegen des starken Verkehrs."
Drei Jahre später scheinen die Verantwortlichen aus den Fehlern von damals gelernt zu haben. Bürgermeister Ray Nagin hat diesmal nicht bis zur letzten Minute gewartet, bevor er die Anweisung zum Evakuieren von New Orleans gegeben hat. Vor allem alte, arme oder kranke Menschen hatten im Jahr 2005 die Stadt nicht mehr rechtzeitig verlassen können. Zahlreiche Schulbusse waren noch auf ihrem Parkplatz in den Wassermassen versunken. Doch diesmal laufe alles in geordneten Bahnen, sagt David Paulison, der Leiter der Katastrophenschutzbehörde Fema.
"Im Moment konzentrieren wir uns darauf, die Stadt zu evakuieren. Wir tun alles in unserer Macht stehende, um die Menschen in Sicherheit zu bringen. Es gibt genug Transportmittel: Flugzeuge, Züge und Busse."
Aber auch für die Menschen, die trotzdem zurückbleiben sollten, sei gesorgt. Die Fema habe fünfzehn Lager eingerichtet mit Verpflegung, Trinkwasser, Decken und Generatoren.
"Wir sind auf den Sturm vorbereitet. Wir können den Schaden nicht verhindern, wir können den Sturm nicht aufhalten. Aber was wir tun können, ist: Wir können uns so gut wie möglich vorbereiten. Uns selbst, den Bundesstaat und die Gemeinden vor Ort."
Die große Frage ist, ob das provisorische Hochwasserschutzsystem die Stadt vor einer Sturmflut bewahren kann. In den vergangenen drei Jahren hat das Pionierkorps des amerikanischen Heeres zwar Deiche und Flutwände repariert. Aber die Arbeiten hatten erst im Jahr 2012 abgeschlossen werden sollen, sagt Mike Park, der beim Pionierkorps für den Hurrikan-Schutz verantwortlich ist.
"Das System im Moment ist unvollständig. Was wir bisher fertig gestellt haben, sind vorläufige Schutzbauten und Pumpstationen. Die bieten zurzeit Sicherheit vor einer Sturmflut, wie sie durchschnittlich einmal in 100 Jahren auftritt. Also mit einer jährlichen Wahrscheinlichkeit von einem Prozent. Das sind Elemente, die eher zweckdienlich sind, aber nicht besonders langlebig."
Zumindest hat das Pionierkorps nun einen der Haupteinfallswege geschlossen, über den die Flut im Jahr 2005 in weite Teile der Stadt vorgedrungen war: Die Entwässerungskanäle, die eigentlich das Regenwasser aus der Stadt hinausleiten sollen, in den Lake Pontchartrain hinein. Die Deiche links und rechts der Kanäle sind teilweise erneuert worden. Allerdings nur an den Stellen, wo die Anlagen vor drei Jahren versagt hatten. Damals war Wasser über die Flutmauern geschwappt, hatte den Boden dahinter fortgespült und so die Mauern zum Nachgeben gebracht.
"Das hat uns gelehrt, dass wir Sturmfluten daran hindern müssen, in die Kanäle vorzudringen. Wir hatten nicht den zeitlichen Luxus, die Deiche soweit zu verstärken, dass sie stark genug sind. Also haben wir direkt nach Katrina die Schäden repariert und an den Mündungen der Entwässerungskanäle haben wir Fluttore angebracht, die wir schließen können, so dass das Hochwasser nicht hinein kann und die Schutzwände gar nicht erst bedroht."
Ob Gustav aber denselben Weg nehmen wird wie Katrina, steht noch nicht fest. Bürgermeister Nagin rechnet damit, dass die südlichen Stadtteile diesmal betroffen sein könnten. Die Deiche dort sind zum großen Teil noch auf demselben Stand wie vor drei Jahren – teilweise sind sie auch noch gar nicht fertig gebaut.