Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz ist ein Verband der Aktionäre – daher sind ihr die Anliegen der Eigentümer der Unternehmen besonders wichtig, Forderungen von der Politik oder aus dem Öffentlichen Raum etwa nach besserer Kontrolle von Geschäftsbanken oder danach, Rating Agenturen in ihre Schranken zu weisen, lehnt die DSW regelmäßig ab. Auch die höheren Ansprüche des Gesetzgebers an Aufsichtsräte von Aktiengesellschaften, die im Nachgang der Finanzkrise erlassen wurden, gehen ihr viel zu weit. Nur in einzelnen Punkten räumt DSW-Hauptgeschäftsführer Ulrich Hocker – der selbst in mehreren Aufsichtsräten sitzt – ein, dass die Politik nicht alles durchgehen lassen sollte. So hat die Europäische Kommission eine Art Regelwerk erlassen, das Grünbuch zur Corporate Governance, nicht alles, was hier gefordert werde, sei falsch, sagt Hocker.
"Zudem will die Kommission erreichen, dass bei der Zusammensetzung der Aufsichtsräte zukünftig verstärkt darauf geachtet wird, die Mitglieder aus unterschiedlichen Personengruppen zu rekrutieren. Auch wird eine höhere geschlechterspezifische Diversität angestrebt."
Mit diesem Wort "angestrebt" soll der Forderung nach mehr Frauen in den Aufsichtsräten aber auch Genüge getan sein. Die DSW will es unbedingt bei der Selbstverpflichtung der Unternehmen, mehr Frauen in die Gremien zu holen, belassen, regelrechte Angst vor einer Frauenquote in den Chefetagen sei zwar nicht zu spüren, man hat sich aber vorgenommen, sich nicht weiter hereinreden zu lassen – auch, weil ein Kalkwerk einen anderen Frauenanteil hat als zum Beispiel die Telekom.
"Entscheidend für die Besetzung einer Position im Aufsichtsrat sollte ausschließlich die Kompetenz der infrage kommenden Personen sein, und nicht ihr Geschlecht."
Insgesamt haben die Dax-30 Unternehmen im Jahr 2010 64,7 Millionen Euro an ihre Aufsichtsräte überwiesen. Wirft man einen Blick auf die Top 10, was die Vergütung angeht, finden sich hier seit Jahren die gleichen Gesichter. Die Liste wird angeführt von dem deutschen Manager Manfred Schneider, der in zehn Aufsichtsräten sitzt, drei von ihnen leitet, und dafür im vergangenen Jahr 1,1 Millionen Euro erhielt, es folgen Namen wie Gerhard Cromme, der einmal Thyssen Vorstand war, und der Porsche-Enkel Ferdinand Piech. Volkswagen ist der Konzern, der seine Kontrolleure am großzügigsten entlohnt, mit 5,4 Millionen Euro.
Ein weiteres Anliegen ist der DSW die Internationalität von Aufsichtsgremien der Dax30-Unternehmen. 28 Prozent der Mandate werden von Ausländern wahrgenommen, dies aber nicht, weil es vom deutschen Corporate Governance Kodex gefordert wird, sondern weil die Geschäftstätigkeit immer grenzüberschreitender wird.
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Mit diesem Wort "angestrebt" soll der Forderung nach mehr Frauen in den Aufsichtsräten aber auch Genüge getan sein. Die DSW will es unbedingt bei der Selbstverpflichtung der Unternehmen, mehr Frauen in die Gremien zu holen, belassen, regelrechte Angst vor einer Frauenquote in den Chefetagen sei zwar nicht zu spüren, man hat sich aber vorgenommen, sich nicht weiter hereinreden zu lassen – auch, weil ein Kalkwerk einen anderen Frauenanteil hat als zum Beispiel die Telekom.
"Entscheidend für die Besetzung einer Position im Aufsichtsrat sollte ausschließlich die Kompetenz der infrage kommenden Personen sein, und nicht ihr Geschlecht."
Insgesamt haben die Dax-30 Unternehmen im Jahr 2010 64,7 Millionen Euro an ihre Aufsichtsräte überwiesen. Wirft man einen Blick auf die Top 10, was die Vergütung angeht, finden sich hier seit Jahren die gleichen Gesichter. Die Liste wird angeführt von dem deutschen Manager Manfred Schneider, der in zehn Aufsichtsräten sitzt, drei von ihnen leitet, und dafür im vergangenen Jahr 1,1 Millionen Euro erhielt, es folgen Namen wie Gerhard Cromme, der einmal Thyssen Vorstand war, und der Porsche-Enkel Ferdinand Piech. Volkswagen ist der Konzern, der seine Kontrolleure am großzügigsten entlohnt, mit 5,4 Millionen Euro.
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