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Gut nicht nur für die Gesundheit

Für viele gehört der Hochschulsport ebenso zum Unileben wie der Gang in die Mensa. Mehr als 100.000 Aktive besuchen allein in NRW Kurse von Aerobic bis Skaterhockey. Gestern abend läutete Minister Vesper feierlich das Jahr des Hochschulsports ein.

    Schwungvoll zeigte die Eröffnungsgala einmal mehr die eindrucksvoll Vielfalt und Leistungsstärke des Hochschulsports, der alleine in Nordrhein-Westfalen Woche für Woche 100.000 Aktive in seinen Kursen versammelt, und das überwiegend kostenfrei für die Studierenden. Von Aerobic und Aquafitness über Skaterhockey und Rollstuhlbasketball bis zu Kanupolo und Unterwasserrugby, um nur ein paar der ausgefallensten Angebote zu nennen. Aber es sei nicht nur der sportlich-gesundheitliche Aspekt, so NRW-Sportminister Michael Vesper in seiner Eröffnungsrede, der den Hochschulsport so wichtig mache.

    Er hat auch eine eminente kulturelle und soziale Bedeutung, denn er führt zusammen, er schafft Identität für die Hochschulen, wir wissen, dass viele Studierende sich die Uni nicht nur nach den Fachqualitäten aussuchen, sondern auch nach dem Angebot des Hochschulsports. Und von daher ist es richtig, diesen Bestandteil des Lebens an unseren Hochschulen zu stärken.

    Das sieht auch der Rektor der Aachener TH, Professor Burkard Rauhut nicht anders.

    Wann trifft ein Maschinenbauer einen katholischen Theologen oder ein Mediziner einen Mathematiker, im Hochschulsport ist das der Fall, man redet darüber und das gibt eine integrative Kraft in der Hochschule, die überhaupt nicht zu unterschätzen ist.

    Gerade an einer Uni mit hohem Ausländeranteil wie in Aachen sei der Sport eine ganz wichtige Integrationshilfe. Und nicht zu vergessen: die öffentlichwirksame Außenwerbung und Imageverbesserung, die mit Sport verbunden sind.

    Gründe genug also mit einem "Jahr des Hochschulsports" diese Einrichtung zu stärken und für sie zu werben. Mit zusätzlichen 300.000 Euro fördert die NRW-Landesregierung die bundesweit einmalige Aktion. Shows und Campusfeste stehen auf dem Programm, Wissenschafts- und Seminarveranstaltungen, Turniere aller Art sowie ein Uni-Laufcup.

    Wir haben jetzt zum ersten Mal Mittel, um zum Beispiel eine Onlinebefragung der Studierenden landesweit flächendeckend so vorzunehmen, dass wir endlich mal repräsentative Daten mal über den Hochschulsport haben.

    Organisationschef Nico Sperle, langjähriger Hochschulsportmanager und ehemaliger Vorsitzender der NRW-Landeskonferenz Hochschulsport, zeigt sich äußerst optimistisch.

    Bisher waren wir immer sehr viel mit uns selbst beschäftigt, wie können wir denn den Alltag bewältigen bei dünner Personaldecke, bei wenig Finanzen und heute haben wir es geschafft, den Blick nach vorne zu richten, wir arbeiten zusammen, also naheliegende Universitäten machen gemeinsame Veranstaltungen, versuchen gemeinsam ihre Ressourcen einzusetzen und aus gemeinsamen Veranstaltungen gewinnbringend für ein oder mehrere Hochschulen was abzuleiten.

    Bei aller Euphorie kann Nico Sperle aber auch nicht verhehlen, daß die Studierenden künftig mit höheren Kursgebühren rechnen müssen.

    Sicherlich in einem geringen Umfang mehr, was wir aber erreichen wollen, ist dass wir keine flächendeckenden Entgelte haben, sondern wir brauchen ein Kernbereich nach wie vor, der Entgeld frei ist, wo man einfach hingeht und seinen Sport treibt, und alles, was darüber hinaus etwas exklusiver ist, da denke ich, werden wir uns in Zukunft nicht mehr leisten können, das unentgeldlich anzubieten.

    Dennoch, das ''Jahr des Hochschulsports in NRW'' wird den Hochschulsport stärken, und helfen, seine Bedeutung für das gesellschaftliche Leben einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen. Ein Signal, da ist sich Sportminister Michael Vesper ganz sicher, das auch über Nordrhein-Westfalen hinaus wirken wird.

    Das wird sicherlich keine Eintagsfliege bleiben sondern das wird auch auf Jahre hinaus Maßstäbe setzten und es wird vor allen Dingen auch für die anderen Länder in der Bundesrepublik Deutschland Maßstäbe setzen. Ich bin ganz sicher, dass, was wir hier jetzt zum ersten Mal veranstalten, auch Nachahmer finden wird in anderen Bundesländern, an anderen Hochschulen.

    (Autor: Eduard Hoffmann)

    Links zum Thema:

    2003 Jahr des Hochschulsports NRW