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Gute Aliens, böse Aliens

In Hollywoods Science-Fiction-Streifen sind Aliens meist brutale Finsterlinge: Sie versenken schon mal ganze Flotten, verdampfen hier und da eine Regierungszentrale oder lassen die Erde komplett stillstehen. Die große Astronomin Jill Tarter hält diese Vorstellung für absurd.

Von Dirk Lorenzen |
    Sie verrate weniger über die Aliens als über unsere eigenen Ängste. Die Forscherin, die 35 Jahre lang die wissenschaftliche Suche nach außerirdischer Intelligenz am SETI-Institut geleitet hat, widerspricht auch einem berühmten Kollegen.

    Stephen Hawking warnt davor, zu viele Funksignale ins All zu schicken – womöglich würden dann Aliens auf uns aufmerksam, die die Erde erobern und die Menschheit unterwerfen wollten. Jill Tarter entgegnet, dass Außerirdische, die auf einem so hohen technischen Stand sind, dass sie durch den Welttraum reisen, wohl kaum menschliche Sklaven bräuchten. Wenn diese Aliens kämen, dann sicher eher aus wissenschaftlicher Neugier.

    Science-Fiction-Autoren und Profiforscher zusammenzubringen, hält die US-Akademie der Wissenschaften für eine wichtige Aufgabe. Sie betreibt im Süden Kaliforniens ein "Büro für den Austausch von Wissenschaft und Unterhaltung". Es geht nicht darum, abstruse Hollywood-Szenarien zu zensieren. Die Akademie bietet einfach Beratung von Experten an, wenn es um technische Fragen oder wissenschaftliche Zusammenhänge geht.

    Dass es auch weniger blutrünstig im All zugehen könnte, als die meisten Streifen glauben machen, zeigt zum Beispiel der Science-Fiction-Klassiker "Contact" - Vorbild für die mit Jodie Foster besetzte Hauptrolle war übrigens Jill Tarter.

    Bericht und Diskussion über Jill Tarters Äußerungen zu den Aliens
    Der Film Contact
    Das Allen Telescope Array horcht nach Signalen aus dem All
    Das SETI-Institut betreibt Teleskope, um nach Signalen außerirdischer Intelligenz zu horchen (SETI)