
Guterres rief zu einem schnellen Kurswechsel auf. Es dürften keine neuen Kohlekraftwerke sowie Öl- und Gasprojekte mehr genehmigt werden. Zudem forderte er, bis 2030 die weltweite Entwaldung zu stoppen. An dem Treffen im Vorfeld der UNO-Klimakonferenz nehmen rund 50 Staats- und Regierungschefs teil. Morgen wird Bundeskanzler Merz erwartet.
Fonds soll Tropenwälder schützen helfen
Der Gastgeber des Treffens, Brasiliens Präsident Lula, warnte davor, die Ziele des Pariser Abkommens aufzugeben. Die anstehende UNO-Klimakonferenz COP30 werde die COP der Wahrheit sein. Zudem startete Lula einen Fonds zum Schutz der Tropenwälder. Der TFFF (Tropical Forests Forever Facility) soll Milliardensummen gewinnbringend anlegen und damit die Länder belohnen, die ihre Regenwälder schützen. Zunächst soll der Fonds zehn Milliarden Dollar (8,7 Milliarden Euro) umfassen, langfristig soll er auf 125 Milliarden Dollar anwachsen.
"Wenn die Zerstörung der Wälder einen nicht mehr umkehrbaren Punkt erreicht, werden die Auswirkungen weltweit zu spüren sein", warnte Lula. "Wälder sind mehr wert, wenn sie stehen, als wenn sie abgeholzt sind. Sie sollten zum Bruttoinlandsprodukt unserer Länder gezählt werden."
Offizieller Beginn am Montag
Die eigentliche UNO-Klimakonferenz in Belém (COP30) beginnt kommenden Montag. Zu den zweiwöchigen Verhandlungen werden etwa 50.000 Teilnehmer erwartet. Für Deutschland ist zunächst Bundesentwicklungsministerin Alabali Radovan teilnehmen, in der zweiten Woche der Verhandlungen der federführende Bundesumweltminister Schneider. Die 30. Weltklimakonferenz findet zehn Jahre nach dem Pariser Klimaabkommen statt, mit dem sich die Staatengemeinschaft verpflichtet hat, die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad zu begrenzen.
Verlängerung möglich
UNO-Klimakonferenzen gehen für gewöhnlich in eine Verlängerung, um eine Abschlusserklärung zu erreichen. Der letzte Gipfel in Baku dauerte etwa 30 Stunden länger als geplant. Auch die vorherige Ausgabe in Dubai wurde verlängert.
Diese Nachricht wurde am 06.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
