Freitag, 17. Mai 2024

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Ifo-Studie
 Gymnasium wahrscheinlicher bei Eltern mit Abi und Geld - Migrationshintergrund und Alleinerziehend weniger entscheidend

Bildungschancen hängen in Deutschland weiterhin stark vom sozio-ökonomischen Status der Eltern ab.

18.04.2023
    Eine Abiturprüfung an einem Gymnasium in Wiesbaden am 4. Mai 2021.
    "Unterschiedliche Bildungschancen gefährden den Zusammenhalt in der Gesellschaft." (imago images / Jörg Halisch / Jörg Halisch via www.imago-images.de)
    Nur etwa jedes fünfte Kind mit zwei Elternteilen ohne Abitur und einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 2.600 Euro pro Monat besucht ein Gymnasium, wie aus einer Studie des Münchner Ifo-Instituts hervorgeht. Demgegenüber sind vier von fünf Kindern, deren Eltern beide Abitur haben und mehr als 5.500 Euro netto verdienen, Gymnasiasten. Die Faktoren Migrationshintergrund und alleinerziehend haben den Ergebnissen zufolge weniger Einfluss. Die Resultate zeigten ein "frappierendes Ausmaß" der Ungleichheit, hieß es. Unterschiedliche Bildungschancen gefährdeten den Zusammenhalt in der Gesellschaft. Die Experten fordern, Kinder aus benachteiligten Verhältnissen gezielt zu fördern - etwa durch kostenfreie Nachhilfe-Programme. Zudem sei es wichtig, besonders qualifizierte Lehrkräfte für Schulen mit vielen benachteiligten Kindern zu gewinnen - etwa durch attraktivere Gehälter.
    Diese Nachricht wurde am 18.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.